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14:29 Uhr, 25.07.2001

BörseGo 27-2001

Die Hauptindizes in den USA blieben in Wartestellung und die Anleger schauten dem Earnings-Gewitter mit gebührender Zurückhaltung zu. Der Dow Jones verlor 0.31% auf 10,576.65 Zähler, der S&P 500 fiel um 0.4% auf 1,210.85 und der Nasdaq Composite fiel um 2.66% auf 2029.37 Zähler. 614 Unternehmen legten in der vergangenen Woche ihre Quartalsberichte an der Nasdaq Composite der Öffentlichkeit vor - beim S&P 500 berichteten stolze 118 Firmen.

Zu den Heavyweights gehörten Intel, Ericsson, Apple, EMC, AOL Time Warner, Nokia, IBM, Microsoft, Nortel Networks und Sun Microsystems. Im B2B-Sektor berichteten Commerce One, Siebel, Ariba und i2 Technologies.

Wirtschaftsdaten

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

Die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg fiel in der vergangenen Woche um 35,000 auf 414,000 und neutralisiert damit fast den ganzen Anstieg von 45,000 in der vorhergehenden Woche. Dies teilt das Arbeitsministerium am Donnerstag mit. Ökonomen prognostizierten einen Rückgang auf 415,000.

Ein offizieller Sprecher der Regierung teilte mit, dass man zwar noch weitere Daten abwarten müsse, der Rückgang in der Vorwoche allerdings eine erste Wirkung der Einstellungen im Automobil-Sektor sein könnte.

Der Vierwochendurchschnitt der Erstanträge, der die volatilen Ausschläge der einzelnen Wochen glättet, stieg in der vergangenen Woche um 2500 auf 414,500.

Führende Wirtschaftsindikatoren

Die angeschlagene US-Wirtschaft rappelt sich langsam wieder auf. Dies lassen zumindest die neuesten Wirtschaftsdaten erhoffen.

Die führenden Wirtschaftsindikatoren stiegen um 0.3% im Juni, dies ist der dritte Anstieg in Folge. Fünf der 10 Komponenten konnten im Juni steigen.

"Der Ausblick für die US-Konjunktur bleibt weiterhin schwach trotz der starken Daten," so das Conference Board, Herausgeber des Index.

US Wirtschaft: Nervosität steigt

Lehman Brother`s Analyst Stephen Slifer wird nach eigener Aussage zunehmend nervöser bezüglich einer zügigen Erholung der US Wirtschaft im dritten und vierten Quartal. Bisher liessen die Zinssenkungen und der abnehmende Ölpreis nicht die erwarteten positiven Auswirkungen erkennen. Die Möglichkeiten der FED sieht Slifer, der mit einem unteren Zinssatz von 3,5% rechnet, bald erschöpft, auch wenn die FED seiner Meinung die Zinsen um weitere 50-75 Punkte nach unten setzen sollte. Noch bleibt Lehman Brothers jedoch bei seiner Vorschau, einem Wachstum von 2,5% im dritten und von 3,5% im vierten Quartal.

Analysten - die Woche im Rückblick

USA: Keine Änderung in der Dollar-Politik

Die USA haben ihre Wechselkurspolitik zum Dollar nicht geändert. Über mehrere Jahre schon lag ein starker Dollar im Interesse der USA. Dies gibt ein Offizieller des Weißen Hauses am Donnerstag bekannt.

"Es gibt keine Änderung in der Dollar-Politik," so ein offizieller Sprecher vor Reportern während des Besuchs des US-Präsidenten George W. Bush in London.

Dieser Kommentar folgt einem Bericht einer italienischen Zeitung, die den US-Präsidenten zitierte. Laut dem Zeitungszitat sehe Bush positive und negative Konsequenzen aus dem starken Dollar. Alan Greenspan lehnte es während seines halbjährlichen Wirtschaftsberichtes am gestrigen Mittwoch ab, sich zum US-Dollar zu äußern.

2 Fed Präsidenten - 2 Meinungen

Die US-Konjunktur sollte im zweiten Halbjahr einen stärkeren Kurs einschlagen. Dies würden fallende Energiepreise, Steuer- und Leitzinssenkungen und die starken Konsumentenausgaben bewirken. Dies teilt der Vorstand der Zentralbank aus Kansas City am Mittwoch mit.

Doch der Präsident Thomas Hoenig warnte ebenfalls vor potentiellen Risiken wie dem weiterhin unsicheren Energiemarkt und den Problemen in den größeren Wirtschaftsmächten weltweit.

Darüber hinaus merkt Hoenig an, dass die US-Wirtschaft bisher überdurchschnittlich von den Ausgaben der Konsumenten profitierte, dieser Stützpfeiler könnte teilweise wegbrechen, sollten die hoch verschuldeten US-Bürger auf die Idee kommen, sparen zu müssen.

Hoenig´s Kollege und Präsident der Fed-Bank in Dallas, Robert McTeer, ist anderer Meinung. Er sieht keine Zeichen für einen Umschwung der makroökonomischen Situation in den USA. Im zweiten Quartal sollte sich das Wachstum weiter zusammenfalten, hieß es.

In einem Interview mit dem lokalen Radiosender KRLD, das am Donnerstag ausgestrahlt wird, teilte der Präsident mit, dass ohne die Zinssenkungen die Situation in den USA sehr schlimm geworden wäre.

Das Interview wurde am Mittwoch aufgenommen, nachdem der Chef der US-Zentralbanken, Alan Greenspan, von einem Buttoming-Prozess der US-Wirtschaft sprach. Das Interview sollte erst heute ausgestrahlt werden, doch Reuters erhielt das Tape im Voraus.

McTeer erwartet ein Wirtschaftswachstum im Q2, dass nahe Null liegen wird. Analysten erwarten zur Zeit im Durchschnitt ein Wachstum um 0.6% nach 1.2% im Vorquartal.

Analysten & Fondsmanager raten zum Einstieg

Lara Rhame von Brown Brothers Harriman sieht eine weiter anhaltende Schwäche im herstellenden Sektor in den USA, eine Erholung sei nicht in Sicht.

David Simon von Twin Capital Management ist der Meinung, dass der Markt "Higher Highs und Lower Lows" ausbilde, eine Erholung sei erst ab dem ersten Quartal des Kalenderjahres 2002 zu sehen.

Peter Henderson von Fleet Meehan Specialists sieht es als Fehler an, dass sich die Investoren zur Zeit zu sehr auf die Earnings konzentrieren. Die meisten Unternehmen, die mit Warnungen vor Wochen vor die Öffentlichkeit traten, hätten "ihre Geschichte" bereits erzählt. Doch weist Henderson darauf hin, dass jegliche Earnings-Überraschungen als positive angesehen werden sollten.

Der interessanteste Teil dieser Earnings-Saison seien die großen Unternehmen wie Microsoft und General Electric, so Henderson weiter. Diese Unternehmen hätten im aktuellen Marktumfeld einen extremen Vorteil kleineren Firmen gegenüber, die von Konkurrenz, Margendruck und anderen Belastungen nur schwer für Überraschungen gut sind.

Aber auch Henderson sieht die nächsten negativen Quartale bereits in den Aktienkursen eingepreist.

Charles Blood von Brown Brothers Harriman sieht die Zeit gekommen, wo sich die Investoren von Anleihen verabschieden sollten. Das Kapital sei nun sicherer im Aktienmarkt, hieß es. Blood empfiehlt, in allen zyklischen Sektoren einzukaufen, dazu gehört u.a. der Einzelhandel und der Technologie-Sektor.

Bob Turner, Fondsverwalter bei Vanguard Growth Equity wird da genauer. Sollte das Vertrauen der US-Konsumenten in die Wirtschaft wieder zurückkehren - und zur Zeit sind wir auf dem besten Wege dorthin - dann wird auch die Nachfrage wieder erheblich anziehen. Unternehmen wie Siebel Systems und Veritas sollten davon überdurchschnittlich profitieren können, so Turner. Investoren sollten im Tech-Sektor investiert sein, denn dieser wird überdurchschnittlich von einem Aufschwung der Konjunktur profitieren können.

Turner´s Fund hat Halbleiter- und PC-Aktien in seinem Fonds übergewichtet, da diese die ersten Unternehmen sein werden, die von einer Erholung der Wirtschaft profitieren können. Die stärksten Unternehmen seien Dell, Apple, Micron Technology, Analog Devices und Texas Instruments.

Lara Rhame sieht des weiteren eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes in den USA, trotzdem habe der starke Dollar einen negativen psychologischen Effekt auf die US-Wirtschaft.

Einen schwächeren Ausblick auf die Zukunft im Halbleitersektor gab das Analystenhaus ABN Amro, das das erwartete Wachstum von über 19% im Jahr 2002 auf eine einstellige Wachstumsziffer herabsetzte. In der Folge stufte man die Aktien von AMAT, CYMI, KLAC, LRCX, und NVLS von "buy" auf "add" herab.

Fed´s Meyer mit Vorschlag

Das Fed-Mitglied Laurence Meyer schlägt vor, einen bestimmten Inflationswert als Planziel festzusetzen, um die Zinsschritte der Fed besser koordinieren zu können.

Während der Rede vor der University of California teilte der Gouverneur mit, dass ein solcher Schritt nicht den bestehenden Zielen der Zinspolitik - nämlich die Preise und den Arbeitsmarkt stabil zu halten - entgegen stehen würde.

Meyer sagte, dass eine solche Zielsetzung den "Gang der Operationen der Fed" weiter sichern könnte. Darüber hinaus schaffe das bessere Übersichtlichkeit über die Beweggründe in der monetaristischen Politik der US-Zentralbanken.

CIBC:Tech-Aktien die treibenden Kräfte in 2002?

Der Analyst Subodh Kumar von der CIBC World Markets erklärte heute, daß die Gewinnschätzungen bei einzelnen Unternehmen in den nächsten Wochen zwar womöglich noch weiter gesenkt werden könnten, aber der eigentliche Gewinnrückgang in diesem Jahr im Schnitt besser als die 17%, mit denen Analysten im Schnitt rechneten.

Außerdem erwarte er verstärkte Anzeichen dahingehend, daß das Verbrauchereinkommen sowie das Verbrauchervertrauen in den kommenden Wochen spürbar zunehmen werde.

Daher empfehle er, zyklische Aktien und Aktien von Technologieunternehmen, die seiner Ansicht nach die treibenden Kräfte im Jahre 2002 werden sollen, einzukaufen.

Einschätzung des Halbleiter Sektors

Das Analystenhaus UBS Warburg erwartet weiter nachgebende Notierungen auf Basis der gegenwärtigen Bewertung des Halbleiter Equipment Sektors. Die Gewinnerwartungen würden weiter nach unten reduziert werden und die Aussichten auf das Wachstum im Jahr 2002 seien sehr unsicher. Das Umfeld im Halbleiter Segment dürfte weiterhin schwach bleiben, so UBS Warburg. Genannt werden Aktien wie Applied Materials, ASM International, ATMI, Electro Scientific, Varian Semi. und Lam Research.

News-Rückblick

Nokia verkündet Quartalsergebnis

Das Mobilfunk Unternehmen Nokia vermeldet einen 20%igen Rückgang des Vorsteuergewinns gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Gewinn beträgt 1,17 Mrd. Euro und liegt damit am oberen Ende der geschätzten Spanne, Reuters hatte 1,09 Mrd. erwartet. Nokia hatte in einer Gewinnwarnung einen Gewinn pro Aktie von 0,15-0,17 Euro angekündigt, der tatsächliche Gewinn pro Aktie liegt bei 0,17 Euro. Der Umsatz konnte um 5% auf 7,35 Mrd. Euro ansteigen. Im Mobilfunkgeräte Segment fiel der operative Gewinn um 21%, im Netzwerk Infrastruktur Segment um 16%.

Im laufenden dritte Quartal erwartet Nokia einen Gewinn von 0,14-0,16 Euro pro Aktie. Für das vierte Quartal konnte Nokia auf Grund der augenblicklichen Planungsunsicherheit keinen detaillierten Ausblick geben. Für 2001 erwartet Nokia`s CEO Ollila wenig Aufwärtspotential, in 2002 soll das Marktwachstum jedoch wieder an Fahrt gewinnen.

Nortel Networks mit Quartalsergebnis

Nortel Networks konnte die zuvor durch eine Warnung gesenkten Prognosen erreichen und wies einen gewaltigen Verlust in Höhe von $19.4 Mrd. bei zurückgegangenen Umsätzen aus. Darüber hinaus gab man keinen Ausblick auf die kommenden Quartale.

"Während ich enttäuscht bin von den Resultaten unseres zweiten Quartals bin ich der Überzeugung, dass wir die richtigen Schritte gegangen sind, um die Position von Nortel Networks im aktuellen Marktumfeld zu stärken," so John Roth, Geschäftsführer des in Toronto ansässigen Telekom Ausrüsters.

Der Verlust des weltweit führenden Anbieters solchen Equipments wuchs - einmalige Kosten eingerechnet - auf $19.4 Mrd. oder $6.08 je Aktie an, was "in line" mit den Prognosen der Warnung, die am 15. Juni veröffentlicht wurde, liegt. Dies ist einer der größten Verluste in der Firmengeschichte.

Der Umsatz gab von $7.21 Mrd. im Vorjahresquartal auf $4.61 Mrd. ab. Analysten erwarten einen leicht tieferen Umsatz von $4.47 Mrd.

Der Verlust vor Abzug einmaliger Kosten stieg auf $1.55 Mrd. oder 48 cents je Aktie, nach einem Gewinn in Höhe von $637 Mio. oder 21 cents je Aktie im Vorjahr.

Microsoft - die Zahlen und Ausblick im Detail

Microsoft konnte den Schätzungen der Analysten gerecht werden, da einige Kerngeschäfte eine gute Performance vorwiesen und dem schwachen Technologie-Markt trotzten.

Der Gewinn - vor Abzug eines nicht in Barbeständen angefallenen Aufwands in Höhe von $2.6 Mrd. - lag bei $2.75 Mrd. nach $2.55 Mrd. im Vorjahreszeitraum.

Den einmaligen Investmentaufwand eingerechnet, lag der Gewinn bei $66 Mio. oder 1 cent je Aktie, nach $2.4 Mrd. oder 44 cents je Aktie im Vorjahresquartal. Analysten erwarteten einen Gewinn je Aktie zwischen 41-49 cents, die durchschnittliche Schätzung lag bei 43 cents. CNBC hatte eine Erwartung von 44 Cents veröffentlicht.

Microsoft warnte aber davor, dass im ersten Quartal ein schwächeres Ergebnis erzielt würde, als ursprünglich erwartet.

Die Aktien fielen um 5% nachbörslich auf $69.20, nachdem der Schlusskurs an der Nasdaq bei $72.57 festgestellt wurde.

"Das erste Quartal sieht ein wenig schwächer aus, als es die Leute erwarteten, doch kann man auf ein stärkeres Fiskaljahr 2002 hoffen," so Scott McAdams, Analyst und Präsident beim Brokerage Service McAdams Wright Ragen.

Seit Jahresanfang sind die Aktien von Microsoft um 67% gestiegen, gehören zu den Hauptgewinnern im Dow Jones und übertrafen die meisten Marktindices.

Der Umsatz stieg im Q4 um 13% von $5.8 Mrd. auf $6.58 Mrd.

Microsoft senkte die Prognosen für den Umsatz des September Quartals zwischen $6.0-$6.2 Mrd. und für den Gewinn zwischen 39 und 40 cents je Anteilsschein. Erwartet wurden bisher ein Umsatz von $6,4 Mrd. und ein Gewinn pro Aktie von 45 Cents.

Im Fiskaljahr erwartet Microsoft einen Umsatz zwischen $28.8-$29.5 Mrd. und einen Gewinn zwischen $1.91-$1.95 je Aktie.

Die vorsichtigen Prognosen wurden auf die anhaltende Schwäche im PC-Markt weltweit zurückgeführt. Microsoft erwartet kein Wachstum im laufenden ersten Quartal und erst ein einstelliges Wachstum im Fiskaljahr 2002.

Die Kunden würden zur Zeit auf das Update auf das Betriebssystem Windows XP, das ab dem 25. Oktober erhältlich sein wird, warten. Somit würden weniger Leute das alte Windows 2000 kaufen, hieß es.

"Wir erwarten ein relativ ruhiges erstes Quartal, da die Leute auf Windows XP warten," so John Connors, Vorstand der Finanzabteilung von Microsoft.

"Allgemein gesehen, war es (das Ergebnis) eine gute Nachricht. Das ermutigende daran ist, dass man trotz eines sehr schwachen Quartals (in der Industrie) weiterhin Geld verdiente und auch ein robustes Wachstum vorweisen konnte," so McAdams.

"Wir sind sehr froh darüber, dass die Resultate in jedem unserer Geschäftsfelder sehr positiv sind," so Connors weiter. "Wir sind besonders stolz auf die Adoption von Windows 2000 durch den Markt und sahen ein Wachstum um 20% in unseren Enterprise-Bemühungen, während eine heftige Schwäche im gesamten Quartal herrschte."

Connors gab während des Quartalsergebnisses bekannt, dass das Desktop-Gechäft im mittleren einstelligen Bereich im Q1 wachsen wird. Das Desktop-Business ist nach wie vor das Kerngeschäft von Microsoft.

Im vierten Quartal konnte hier ein Wachstum von 9.5% auf $2.507 Mrd. Umsatz verwirklicht werden. Ein Teil der Stärke des Wachstums wurde durch die Bestellungen von Office XP durch Unternehmen unterstützt.

Eines der hellsten Punkte des Quartals war das Ergebnis des Enterprise-Geschäfts, zu dem der SQL Server und die Exchange Corporate Kommunikations Produkte gehören.

Die Division, die 20% auf $1.29 Mrd. Umsatz im Q4 wuchs, wird voraussichtlich auch weiter sehr stark wachsen können, so Connors.

Eine weitere starke Abteilung war das Software, Dienstleistungs- und Geräte-Geschäft für Konsumenten, die kleinste Division von Microsoft. Hierzu gehört das MSN Webseitennetz und die geplante XBox Spielekonsole. Der Umsatz wuchs im Q4 um 22% auf $509. Im Gesamtjahr 2001 konnte ein Umsatz in Höhe von $1.95 Mrd. erzielt werden.

Der Gesamtumsatz wird im Fiskaljahr 2002 in diesem relativ neuen Teilbereich laut den Prognosen von Microsoft auf $3.5-$4 Mrd. wachsen können, da die Xbox am 8. November veröffentlicht wird, hieß es. Im Jahr 2002 plant Microsoft den Absatz von 4.5-6 Mio. Einheiten der neuen internetfähigen Spielekonsole.

Doch hänge eine Menge von der Wirtschaft ab, so Connors. "Diese Prognosen basieren auf einer Konjunktur, die sich nicht unbedingt signifikant verbessern muss, sie sollte sich aber auch nicht weiter verschlechtern," so Connors während des Conference Calls. "Unser Plan rechnet moderate Prognosen für den PC-Markt ein, aber die Wachstumsraten könnten geringer sein, als wir erwarten. Sollte das so sein, wird unsere Profitabilität ebenfalls darunter leiden."

Ariba: Quartalsergebnis, Prognosen geschlagen

Ariba hat im dritten Quartal einen Verlust vor Abzug einmaliger Kosten in Höhe von $26.1 Mio. oder 10 cents je Aktie ausgewiesen und damit die Schätzungen der Analysten um 2 cents geschlagen. Der Umsatz stieg um 6% von $80.7 Mio. auf $85.3 Mio.

Einmalige Kosten eingeklammert, hat das kalifornische B2B-Unternehmen einen Verlust in Höhe von $273.5 Mio. oder $1.10 je Aktie erzielt.

Der bisherige CEO, Larry Mueller, ist vom Amt des CEO zurückgetreten und wird vom Vorsitzenden Keith Krach temporär ersetzt, bis ein Nachfolger gefunden wird.

Commerce One - umfassende Ergebnisanalyse

Der ehemalige Highflyer Commerce One enttäuschte am gestrigen Montag die Anlegergemeinde mit einem größer als erwarteten Verlust.

Das B2B Unternehmen verkündete einen Verlust von 31 Cents pro Aktie, der um 9 Cents die Erwartungen der Analysten verfehlte. Der Umsatz konnte im zweiten Quartal um 61,5% auf $101,25 Mio. zulegen, die Erwartungen lt. Multex lagen bei $109,8 Millionen. Im Vorjahr setzte Commerce One noch $62,7 Mio. um. Im Gegensatz dazu stieg der Umsatz von Ariba nur um 6%, i2 Technologies meldete einen Umsatzrückgang im abgelaufenen Quartal.

Außergewöhnliche Kosten eingerechnet, beträgt der Verlust von Commerce One beträchtliche $2,06 Mrd. oder $9,02 pro Aktie. Im Vorjahresquartal betrug der Verlust noch $43,1 Millionen oder 28 cents je Anteilsschein.

$1,712.8 Mrd. der $2,068.3 Mrd. wurden durch Abschreibungen auf Wertminderungen von immateriellen Anlagen und Investments verbucht. Restrukturierungskosten, die im laufenden Quartal angefallen waren, lagen bei $62 Mio. Commerce One ist im Gegensatz zu Ariba des öfteren Beteiligungen an verschiedenen Marktplätzen eingegangen. Durch die Minderung der Bewertung dieser Plattformen ist Commerce One dazu gezwungen, diese Beteiligungen des Anlagevermögens auf den gegenwärtigen Wert abzuschreiben.

"Commerce One hat Probleme mit Kostenstrukturen, die meilenweit außerhalb der Möglichkeiten des aktuellen Marktumfeldes liegen," so Steve Bowen, Analyst bei First Analysis. "Unternehmen wie Commerce One oder Ariba finden sich selbst in einem stagnierenden oder schrumpfenden Markt wieder. Ich glaube nicht, dass die ihren Boden schon gefunden haben."

Im Vorfeld der Earningsbekanntgabe prognostizierte Bowen einen Verlust je Aktie von 27 cents bei einem Umsatz von $110 Mio. "Die Jungs drehen Däumchen und warten darauf, dass die großen Aufträge hereinkommen. Doch Unternehmen investieren keine großen Summen in Software im gegenwärtigen Marktumfeld," so Bowen weiter.

Es gab auch gute Nachrichten. So konnte man im Laufe des Quartals 33 neue Kunden gewinnen, zu diesen gehören u.a. Manville, TRW und Medibuy. Insgesamt hat Commerce One nun 600 Kunden. Commerce One konnte innerhalb der Kooperation mit SAP weitere Kunden wie Shell, Volvo, Kodak, Cadbury und Telecom Italia Mobile gewinnen. 164 Marktplätze operieren derzeit weltweit auf Basis der Marktplatz-Umgebung Market-Set.

Das Unternehmen hat eine solide Geschäftsbasis in der deutschen Industrie, etwa mit DaimlerChrysler via Covisint, Siemens mit seiner Private Exchange und der Deutschen Telekom mit dem horizontalen Marktplatz T-Mart. Weitere große vertikale Marktplätze sind beispielsweise cc Chemplorer (Chemische Industrie), medicforma (Krankenhausbedarf), beka4business (800
Öffentliche Verkehrsbetriebe) oder Baulogis (Bauwirtschaft). Für die nahe Zukunft werden verstärkt Lizenzerlöse aus modularen Beschaffungs- und Marktplatz-Komponenten erwartet.

Covisint, der Automobil-Marktplatz, an dem Commerce One nun 2% besitzt, konnte bisher in diesem Jahr $33 Mrd. Umsatz generieren. Dies entspricht 13% des Umsatzes in Höhe von $240 Mrd., der durch den Einkauf der drei größten Automobilkonzerne im Jahr erzielt wird. DaimlerChrysler gab vor kurzem bekannt, Güter im Wert von $3 Mrd. über Covisint eingekauft zu haben, Ford Motor und General Motors haben jeweils $2 Mrd. bzw. $3 Mrd. an Gütern bezogen. Bis Ende des nächsten Jahres soll Covisint $40 Mrd. Umsatz machen.

Mark Hoffmann, Geschäftsführer von Commerce One, im Conference Call: "Commerce One ist in einer Übergangsphase. Die öffentlichen elektronischen Marktplätze sind "alive" und finden definitv weiter Adaption auf dem Markt. (Aber) heute verlagert sich die Möglichkeit, Software-Lizenzen zu verkaufen, zu den Unternehmen hin, die eMarketplaces, oder private Exchanges betreiben. In dieser Übergangsperiode erwarten wir den Großteil unserer Umsätze durch die Unternehmenskunden. Das bedeutet andere Kunden, Verkaufszyklen und Auftragsvolumina."

"Wir wurden von den gleichen Faktoren beeinflusst, die den gesamten Technologie-Sektor in diesem Quartal schädigten," so Hoffmann weiter. "Wir sind immer noch der Meinung, dass unsere Vision "on track" ist."

Der Finanzvorstand Peter Pervere gibt bekannt, dass Commerce One weiterhin zuversichtlich das Ziel anpeilt, im zweiten Quartal 2002 die Gewinnschwelle (break even) zu erreichen.

Commerce One erwartet im aktuell laufenden dritten Quartal einen Umsatz knapp über $100 Mio. und im Q4 soll ein "moderates" Wachstum gegenüber dem Vorquartal möglich sein.

"Wir haben uns dem Ziel verschrieben, das Unternehmen zur Profitabilität zu führen durch Rationalisierungsmaßnahmen und durch das Vorhaben, unsere Kunden zufrieden zu stellen, indem wir ROI (Investitionsrückflüsse) schaffen und die Produkte und Dienstleistungen entwickeln und anbieten, die den Kunden langfristig nutzen."

IBM meldet Quartalszahlen

Das weltweit größte Computerunternehmen IBM meldete vor wenigen Minuten anläßlich der Zahlen des zweiten Quartals einen Gewinn von 2 Milliarden $ oder 1,15$/Aktie gegenüber 1,15$/Aktie, was auch der Markt erwartet hatte.

Vor einem Jahr hatte das Unternehmen einen geringeren Gewinn von 1,9 Milliarden $ im zweiten Quartal verbuchen können.

Allerdings ging der Umsatz von 21,65 Milliarden $ auf 21,56 Milliarden $ zurück.

AOL - langsameres Umsatzwachstum

AOL Time Warner gibt am Mittwoch bekannt, dass der Gewinn im abgelaufenen zweiten Quartal gestiegen ist, der Umsatz sei jedoch unter den Erwartungen zurückgeblieben.

Analysten sehen darin die ersten Zeichen, dass auch der Medien-Gigant an der schwachen Konjunktur und den rückläufigen Advertising-Einnahmen zu leiden hat.

"Das Unternehmen hat die Prognosen für den Umsatz nicht erreiche und über ein Quartal berichtet, dass Sie als schlimm bezeichnen würden, dass aber aufgrund der schwachen Konjunktur nicht allzu überraschend ist," so Jordan Rohan, Analyst bei Wit/Soundview.

Der Umsatz lag mit $9.3 Mrd. unter den Schätzungen der Analysten, die $9.74 Mrd. erwarteten. Mit den gemeldeten 32 cents je Aktie Gewinn konnte jedoch die Prognose von 28 cents geschlagen werden.

Bis zu diesem Quartalsergebnis schien es AOL TW zu gelingen, sich dem Abschwung der US-Wirtschaft zu entziehen.

Nun zweifeln die Analysten daran, ob AOL Time Warner die Planzahlen für den Umsatz in Höhe von $40 Mrd. für 2001 erreichen kann.

Die Aktien steigen auf $50.20 im vorbörslichen Handel nach einem Schlusskurs von $49.45 am Dienstag.

Das EBITDA (Gewinn vor Abzug der Steuern, Zinsen, Abschreibungskosten und Tilgungsaufwendungen) stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20% auf $2.5 Mrd.

Intel-Zahlen: Details und Analysten-Statements

Der Gewinn des weltweit größten Halbleiter-Fabrikanten fiel im zweiten Quartal um 76%, nachdem das in San Fransisco ansässige Unternehmen von drei Seiten ausgebremst wurde - von der langsamer wachsenden Wirtschaft, den purzelnden PC-Absatzzahlen und dem weiter anhaltenden Preiskrieg.

Der Umsatz im dritten Quartal wird zwischen $6.2-$6.8 Mrd. liegen, nach $6.3 Mrd. im Q2, so das Unternehmen.

"Die Prognosen sind sehr, sehr breit gefächert," so Justin McNichols von Osborne Partners Capital Management. "Worauf die Bullen unter den Anlegern hofften, waren Prognosen, die auf Nullwachstum hindeuten," und nicht auf weiter fallende Zahlen.

Intel konnte einen Gewinn je Aktie von 12 cents ausweisen, Analysten erwarteten nach der Gewinnwarnung von Intel einen Gewinn zwischen 8-13 cents.

"Wir haben die Anzahl der verkauften Prozessoren um 6% sequentiell steigern können," so Andy Bryant, Finanzvorstand von Intel. "Das gibt uns Vertrauen, dass das zweite Halbjahr erfahrungsgemäß stark wird."

Ein weiterer Grund für den Umsatzeinbruch war der gestiegene Marktanteil von AMD in den letzten Quartalen. AMD gab erst kürzlich eine Preissenkung und das Ziel bekannt, bei den Prozessoren für Notebooks bis Ende des Jahres einen Marktanteil von 50% erreichen zu wollen.

Doch auch Intel senkt die Preise. So reagierte man Anfang der Woche mit Senkungen der Preise für Notebook-Prozessoren auf die AMD-Ankündigung. Der Vizepräsident Paul Otellini gab in einem Interview mit der britischen Nachrichtenagentur Reuters bekannt, dass PCs mit einem Intel Pentium 4 Ende des Jahres schon ab $799 erhältlich sein werden.

"Intel versucht, AMD einen Pfahl durchs Herz zu rammen," so Ashok Kumar, Analyst bei US Bancorp Piper Jaffray. Kumar fügt hinzu, dass Intel den Pentium 4 bei einer Geschwindigkeit ab 1.4 Ghz vermarkten möchte. Bei dieser Taktrate hat AMD Probleme, seine Prozessoren profitabel zu verkaufen, hieß es.

Das Conference Call verlief laut Berichten vertraulicher Quellen mit einem positiven Unterton. So seien zwar die Margen zurückgegangen, man blicke aber positiv in die Zukunft. Grund hierfür sei der Pentium 4, der ein starkes Momentum im Markt haben soll.

Aus dem Investitions-Budget von $7.5 Mrd. für 2001 habe man bereits jetzt $5 Mrd. ausgegeben. Darüber hinaus wurde auf dem Conference Call mitgeteilt, dass der Übergang vom Pentium 3 auf den P4 bis Ende des Jahres für Intel vollständig erledigt sein würde.

Sun Microsystems mit Quartalsergebnis

Der Netzwerk Computer Anbieter Sun Microsystems gibt bekannt, dass der operative Gewinn im vierten Quartal gefallen sei. Grund hierfür sei der weiter anhaltende Druck der Wachstumsverlangsamung der Wirtschaft auf die Investitionen im Technologie-Sektor.

Der Gewinn vor Abzug einmaliger Kosten fiel auf $134 Mio. oder 4 cents je Aktie nach 21 cents je Aktie oder $659.5 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz fiel im gleichen Zeitraum von $5.02 Mrd. auf $4 Mrd.

Die Umsatzprognosen für das vierte Quartal senkte Sun Micro bereits im Mai um $500 Mio. auf eine Spanne von $3.8-4 Mrd. Der Gewinn je Aktie wird innerhalb der Bandbreite von 2-4 cents liegen, hieß es in der Warnung. Ursprünglich waren 6 cents je Aktie Gewinn erwartet worden.

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