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17:01 Uhr, 14.02.2001

BörseGo 06-2001

Liebe Leserinnen und Leser,

Cisco Systems bestimmte einmal wieder das Marktgeschehen. In der vergangenen Woche mussten die US-Hauptindices größere Verluste hinnehmen, da das Quartalsergebnis des größten Internet-Equipment Anbieters die Aussichten für die kommenden zwei Quartale getrübt hatte. Vor allem die erstmalige antizipierte Umsatzverlangsamung gegenüber dem Vorquartal um 5% für das laufende Quartal und die allgemein schwachen Marktvorhersagen drücken auf die Stimmung bei Cisco und beim Gesamtmarkt.

Im Wochenvergleich gab der Dow Jones um 0.8% auf 10,781 Zähler ab, der S&P 500 fiel um 2.6% auf 1,314.6 Zähler und der Nasdaq bricht um 7.1% auf 2,471 Punkte ein.

Wir sind im Februar, und hier gibt es nur wenige gewichtige Neuigkeiten, welche den Mark nach oben bewegen könnten, so Larry Wachtel, Marktanalyst bei Prudential Securities. Der Markt kann aktuell nur sporadisch steigen oder fallen, so Wachtel weiter.

Analysten

Evergreen Value Fund: Die Favoriten von M. Finn

Matt Finn vom Evergreen Value Fund stellt seine Favoriten vor.

Am 2. November 2000 meldete sich der Fondsverwalter das letzte Mal zu Wort und wähle drei Aktie als seine Favoriten aus. Compaq verlor seit der Empfehlung von Finn um 25.53%, Lowe´s Companies gewann 8.84% und Minnesota Mining gewann seither um 18.02%.

Heute stellt Finn eine Reihe neuer Aktien als seine Favoriten vor. Zu diesen Aktien gehören W.W. Grainger, Heller Financial und Parametric Technology. Letztere Aktie habe laut Finn die Chance, sich zu verdoppeln, die 52-Wochen-Handelsspanne liegt zwischen $7.38 und $32.88, der aktuelle Kurs liegt bei $15.75.

EMC ist ein weiterer Favorit des Fondsverwalters. Das Unternehmen würde durch solide fundamentale Daten gestützt sein, doch könnten noch eine Reihe von negativen Nachrichten in Zukunft den Kurs negativ beeinflussen. Diese Kursrückgänge sollten zum Kauf der Aktie genutzt werden, so Finn.

Verizon Wireless ist laut Finn stark vom 52-Wochen-Hoch entfernt. Die Aktie könnte in diesem Jahr noch auf $60 steigen.

Corning Incorporated sei eine sehr attraktive Langzeitposition, könnte aber kurzfristig durch negative Signale im Kurs belastet werden.

Lehman Brothers zum aktuellen Markt

Jeff Applegate, Chef-Investmentstratege bei Lehman Brothers, ist der Auffassung, dass der Markt mit einer weiter niedrigen Inflation und mit weiter fallenden Zinsen weiter steigen werde. Der Bewertungs-Multiple des Marktes sei von 21 im letzten Jahr auf 23 aktuell gestiegen. Das KGV-Ziel für den S&P 500 sieht Applegate bei 26 Ende des Jahres. Der Chef-Stratege sieht in den kommenden Monaten den Technologie- und Banken-Sektor überdurchschnittlich profitieren.

Technologie-Sektor: Quo Vadis?

Jay Somaney, Analyst bei der Tochterseite von TheStreet, RealMoney, sieht für den Technologie-Sektor bereits Tiefstkurse für dieses Jahr erreicht, sofern die Fed weiterhin die Zinsen senken werde. Er empfiehlt eine Kombination von großen und kleinen Aktien in den Depots, welche aktuell zu ihren Tiefstkursen erhältlich sind. Dazu gehören Sun Microsystems, Vignette, Dell, Intel, Microsoft und Infospace. Er ist hinsichtlich der Glasfaser- und Netzwerk-Aktien vorsichtig. Laut Somaney seien die Aktien Verisign und Checkpoint überbewertet. Die Nasdaq, so Someney weiter, sei zur Zeit unterbewertet und es sei möglich, dass der Index nach oben laufen wird.

David Briggs von Federated Investors sieht den Markt zur Zeit ohne kurzfristige Katalysatoren steigen. Im Januar sei neues Kapital in die Märkte geströmt, doch die kurstechnische Reaktion habe sich in Grenzen gehalten. Keine positiven Nachrichten werden in den nächsten Monaten erscheinen, so Briggs weiter. Die Nachrichten aus Japan seien sehr negativ für das weltweite ökonomische Klima, so Briggs weiter. Die Rotation zwischen den Sektoren würde zur Zeit nur sehr schwierig gelingen, Briggs rät den Investoren keinen steigenden Aktien oder Sektoren "nachzujagen". Die beste Verteidigung, so Briggs, ist es, Cash zu halten.

Edward Kovary von ING Barings sieht eine "kleine" Rally an der Nasdaq. Positive Stimmung könnte durch die endgültige Bekanntgabe des Steuersenkungs-Planes von George W. Bush in den Markt gelangen. Durch die fallenden Steuern werden die Konsumenten in den USA langfristig mehr Geld zur Verfügung haben, so Kovary weiter, die Frage sei nur, ob sie das Geld auch ausgeben werden. Die Investoren beobachten zur Zeit mehr die Indices als Einzelaktien. Viele ehemalige Highflyer würden zur Zeit ihre Unterstützungen testen, und Kovary wagt es noch nicht zu prognostizieren, ob diese Unterstützungen halten werden.

CIBC World Markets: Aktuelle Einschätzung

Subodh Kumar, Chefanalyst bei CIBC World Markets, gibt heute seine Einschätzung zum aktuellen Marktgeschehen bekannt.

Kumar ist moderat bullish für den Markt und sieht für die zweite Jahreshälfte 2001 ein wieder anziehendes Wachstum. Doch erst Anfang 2002 wird sich das Wachstum wieder in vollen Zügen entfalten können. Eine Erholung der Wirtschaft in einer V-Form hält Kumar für ausgeschlossen, vielmehr erwartet der Analyst in der verbleibenden Zeit des ersten Kalenderquartals 2001 eine weitere Konsolidierung mit einer langsamen Erholung in der zweiten Jahreshälfte.

Kumar erwartet, dass die Fed den Leitzins um weitere 75 Basispunkte senken wird. Es sei unwarscheinlich, dass die Fed erneuet überraschend den Leitzins zwischen den Meetings senken wird.

Das Depot von Kumar ist zu 55% in Aktien, zu 35% in Anleihen, 5% Cash und zu 5% in sicheren Vermögensanlagen investiert.

Kumar zeigt sich bullish für den europäischen Raum, der im ersten Halbjahr 2001 attraktiver sei als Japan und die USA. Kumar weist besonders auf den Retail-Sektor in Europa hin.

Zu den Favoriten des Analysten gehören aktuell IBM, Microsoft, Citigroup und Exxon-Mobil.

Fundmanager zum Telekom- und PC-Sektor

Mark Baribeau, Fundsmanager beim Loomis Sayles Growth Fund, gibt heute seine Einschätzungen über eine Reihe von Unternehmen aus dem PC- und Telekom-Sektor bekannt.

Dell sei führendes Unternehmen im PC-Sektor und habe deshalb die Korrektur-Welle in diesem Sektor als eines der ersten Unternehmen verspüren müssen. Dell habe die Lagerbestände korrigiert und man könne nun aufgrund fallender Hardware-Preise eine aggressivere Preispolitik betreiben.

Motorola benötige laut Baribeau noch einige Zeit. Zwei der Haupt-Wachstumsmotoren des Unternehmens durchlaufen zur Zeit eine Korrektur - Handy´s und Halbleiter - welche bis April andauern könnte. Im April wird Motorola einen Ausblick in die Zukunft dieser beiden Sparten geben.

Investoren sollten Nokia weiter halten. Das Unternehmen sei auf dem aktuellen Kursniveau fair bewertet und würde Lagerbestände aufbauen. Des weiteren sieht der Analyst, dass Nokia vor einer Reihe von sogenannten "Upgrade-Cycles" stünde. Diese beschreiben einen Zyklus, innerhalb welchem Konsumenten ihre Produkte gegen neuere Modelle austauschen.

Baribeau empfiehlt den Investoren, keine Cisco-Aktien aktuell ins Depot zu legen. Der Aktienkurs könnte noch weiter einbrechen. Investoren sollten bis zum Mai abwarten, da man dann eine bessere Durchsichtbarkeit der Zukunftsaussichten für Cisco Systems habe.

Barron´s: Interview mit Thornburg Value Fund

Sandra Ward von Barron´s diskutierte mit William Fries, Fondsverwalter des Thornburg Value Fund und des Thornburg Global Value Fund über das Marktgeschehen und ausgewählte Aktien. Das Interview wird in der aktuellen Ausgabe des Barron´s Finanzmagazins erscheinen.

Laut Fries sei die Schwäche in der US-Wirtschaft stärker als Investoren zur Zeit annehmen. Die Schwäche wird hauptsächlich durch den schwachen Aktienmarkt ausgelöst. Der Einzelhandels-Sektor wurde stark negativ durch die rückläufigen Ausgaben der Konsumenten getroffen. Ein Turnaround wird erwartet, wenn die Steuersenkungen und die Zinsschritte der Federal Reserve mehr Liquidität schaffen, doch erwartet Fries, dass dieser Turnaround noch einige Zeit auf sich warten lassen würde.

Die Energiekrise in Kalifornien wird die Probleme der US-Wirtschaft nur noch weiter erschweren. Der europäische Raum scheint interessanter für aktuelle Investments, da der Euro zum Dollar zulegen kann. Eine Reihe von Unternehmen, welche ein stark Export-abhängiges Geschäft betreiben werden vom starken Euro profitieren.

Fries hat seine Position in AOL Time Warner aufgestockt. Der Wert des fusionierten Unternehmens sei sehr gut und würde durch die hohe Kundenzahl fundamental abgesichert sein. Es gäbe aber auf der anderen Seit Risiken bei der Integration von Time Warner in AOL, langfristig würde das fusionierte Unternehmen aber gute Wachstumsraten aufweisen können. Fries sieht in AOL Time Warner kurzfristig noch Befürchtungen hinsichtlich der Advertising-Umsätze.

Weatherly Securities: Amazon & CMGI meiden

Barry Hyman, Fondverwalter bei Weatherly Securities, war gestern zu Gast bei CNNfn´s "Talking Stocks" und gab seine Ansichten zu Amazon und CMGI zum Besten.

Amazon gab laut Hyman an, dass man bis Ende des Jahres einen positiven Cash-Flow haben würde, doch habe das Unternehmen ernsthafte Kreditprobleme. Hyman würde zum aktuellen Niveau nicht kaufen.

CMGI sei eine weitere Aktien, die Hyman zur Zeit nicht kaufen würde, da das Unternehmen aktuell versuche, die Umsatzausfälle aus dem zum Stillstand gekommene IPO-Geschäft durch operative Betätigungsfelder auszugleichen um auf diesem Wege profitabel zu werden. Diese Änderung sei laut Hyman nötig, aber nicht möglich.

CS First Boston: Die Favoriten von Tom Galvin

Die Kurse am Aktienmarkt wurden laut dem Analysten Tom Galvin von CS First Boston durch eine Flut von Liquidität angehoben, welche durch die durchgeführte starke Zinssenkung der Fed und die angekündigte Steuersenkung des US-Präsidenten George W. Bush ausgelöst wurde.

Das Wachstum der Unternehmen spiele aktuell eine sehr wichtige Rolle. Die starken Liquiditätszuflüsse würden der US-Wirtschaft im zweiten Quartal zu einer Erholung verhelfen.

Die Top 5 der Aktien für 2001 von Tom Galvin sind:

Applied Materials
Celestica
McLeodUSA
Morgan Stanley Dean Witter
Nokia

UBS Warburg: PC Sektor findet einen Boden

Der Analyst Don Young von UBS Warburg ist trotz den sich weiterhin verschlechternden Aussichten für den PC-Sektor der Meinung, dass der Sektor zwischen jetzt und April einen Boden finden werde. Der PC-Sektor würde sich laut Young gleichzeitig mit oder leicht vor einer Änderung der fundamentalen Bedingungen bewegen. Young sieht die Kursniveaus aktuell auf einem attraktiven Level im PC-Sektor.

Abby Joseph Cohen: Strong Buy für den Markt

Abby Joseph Cohen, Chefanalystin bei Goldman Sachs, ist sehr bullish für den aktuellen Markt eingestellt. Laut Cohen würden die Bewertungen der Unternehmen wieder anziehen und das Kapital läge brach in den Depots der Investoren. Cohen ist der Einschätzung, dass das langsamere Wirtschaftswachstum und der starke Einbruch der Ergebnisse der Unternehmen bereits in den Kursen eskomptiert sei. Dies sei besonders bei Unternehmen geschehen, welche in Sektoren tätig sind, die direkt mit dem Wirtschaftswachstum verbunden seien. Diese Sektoren sind besonders der Einzelhandel und die Automobilindustrie. Die nennenswerten Rückschläge bei vielen Technologie-Werten sei eher ein nötiger Vorgang gewesen, um die Bewertungen wieder auf eine Linie mit den langfristigen Wachstumsschätzungen zu bringen. Des weiteren habe der Kursverfall bedeutende Kaufchancen im Halbleiter- und Halbleiter-Ausrüster-Sektor geschaffen, so Cohen weiter.

Merrill Lynch: Die Favoriten von Dawn Simon

Dawn Simon, Verwalter des Net Strategies Fund, welcher die Aktien AOL, Checkpoint, Verisign, WebMethods, BEA Systems und Homestore.com beinhaltet, zeichnet letztere Aktie als besonderen Favoriten aus.

Exklusive Verträge und Abkommen würden laut Simon die Exklusivität der Produkte des Internet-Unternehmens schützen. Des weiteren würde das Unternehmen mit traditionellen Unternehmen zusammenarbeiten anstatt mit diesen zu konkurrieren. Einen weiteren Pluspunkt für das Unternehmen sieht der Analyst in der niedrigen Cash Burn Rate des Unternehmens.

Simon bevorzugt Aktien mit konstanten Wachstumsraten beim Umsatz.

Barron´s: Meinung zum Marktgeschehen

Warren Isabelle vom Finanzmagazin Barron´s stellt ihre Ansicht zum Marktgeschehen vor. Isabelle wählt besonders Unternehmen aus, welche ein stetiges Umsatzwachstum aufweisen.

Sie ist der Meinung, dass es der US-Wirtschaft erst noch schlechter als aktuell gehen werde bevor wir eine Wende sehen werden. So könnten die Aktionen der Fed die Wirtschaft nicht so schnell umkehren. Der Boden könnte noch weiter entfernt sein, als wir bisher denken.

US Trust: Die Favoriten von Liz Sonders

Liz Ann Sonders von US Trust stellt ihre Ansichten zum Internet- und Technologie-Sektor vor und nennt ihren Favoriten in diesem Seqment.

Sie empfiehlt den Investoren, auf das US-Konsumentenvertrauen zu achten, da dies der wichtigste Indikator zur Zeit ist. Doch sollte laut Sonders die Liquidität, welche nun in die Märkte strömt, dem Vertrauen zuträglich sein.

Investoren mit einem Anlagehorizont von 3-5 Jahren sollten nun bei ausgewählten Aktien zugreifen.

Die Analystin hält die Aktien von Cisco Systems seit 1991 und stellt das Unternehmen als ihren Favoriten vor. Sie erwartet für das Unternehmen langfristig stabile Umsatzvergrößerungen.

Die 32 Aktien auf CSFB`s "Focus List"

CSFB änderte seine hausinterne Focus List, die die Top-Favoriten des Investmenthauses für 2001 beinhaltet, auf einigen Positionen.

Technologie:

-Applied Micro Circuit, Strong Buy, Kursziel $115
-Cisco Systems, Strong Buy, $65
-EMC, Buy, $105
-Nokia, Strong Buy, $65
-Nortel, Strong Buy, $80
-Oracle, Strong Buy, $48
-RF Micro, Buy, $30
-Veritas Software, Strong Buy, $170

Finanzen:

-Ambac Financial, Buy, $65
-Goldman Sachs, Strong Buy, $150
-Household, Buy, $70
-Progressive, Strong Buy, $130
-Providian, Buy, $80

Konsumenten:

-Avon, Buy, $60
-Best Buy, Strong Buy, $60
-Liz Claiborne, Strong Buy, $61

Zykliker:

-Boeing, Strong Buy, $80
-Ford, Strong Buy, $42
-General Electric. Buy, $69
-Northrop Grumman, Strong Buy, $120
-PPG Industries, Strong Buy, $60

Gesundheit:

-Johnson & Johnson, Strong Buy, $125
-Pharmacia, Buy, $72
-Quest Diagnostics, Strong Buy, $150

Energie:

-El Paso Energy, Strong Buy, $91
-Santa Fe, Strong bUy, $55
-Total Fina Elf, Buy, $90

Telekom:

-Nextel Comm., Strong Buy, $84
-XO Comm., Strong Buy, $61

Medien:

-Clear Channel, Strong Buy, $100
-Comcast, Strong Buy, $50
-Walt Disney, Strong Buy, $50

Salomon`s Levkovich: Seine Markteinschätzung!

Der Equity Analyst Tobias Levkovich sieht für die nähere Zukunft keinesfalls ungetrübt rosige Aussichten, wie in der New York Times zu lesen war. Seiner Meinung nach werde die zurückhaltende Ausgabepolitik der Unternehmen weiter anhalten, da auch die Margen der Unternehmen rückläufig seien. Des weiteren sehen sich die sog. Old Economy Unternehmen nicht mehr gezwungen hektische Ausgaben vorzunehmen, um den Zug der New Economy zu verpassen - eher im Gegenteil -, jetzt sind die Unternehmen noch vorsichtiger mit anstehenden Investitionen im Internetbereich.

Die Telekommunikationsbranche wird in diesem Jahr um 5,7% weniger für Technologie ausgeben, nachdem in den letzten Jahren diese Rate verdreifacht wurde. Kabelunternehmen werden ihre Ausgaben um 8,9% erhöhen, nachdem die Steigerung in 2000 noch bei 79% lag.

Im Jahr 2000 lag das Gewinnwachstum bei 26,4%, im ersten Quartal 2001 soll es um 10,7% rückläufig sein, im Gesamtjahr 2001 jedoch mit 0,7% leicht in positivem Terrain liegen, wie die Times bei First Call in Erfahrung brachte. So ist Levkovich weiterhin skepisch, da die Technologieausgaben seiner Meinung nach zyklisch seien und die HighTech Unternehmen für eine weiterhin positve Performance dringend Gewinnwachstum benötigen.

SG Cowen über Wachstumsverlangsamung

Michael Finney der Leiter der Technologie-Abteilung bei SG Cowen hat sich über den Rückgang der Investitionen in die Informationstechnolgie geäußert.

Mr. Finney sagt er habe noch nie so kontroverse Indikatoren gesehen. Die eine Firma erklärt die Auftragsbücher seien voll und für eine andere in diesem Sektor läuft es miserabel.

Er sieht die Wiederauferstehung des Informationstechnolgiesektors im dritten oder vierten Quartal in den USA. Der Sektor wird in Europa etwas früher anspringen da mehr Ausgaben im Zusammenhang mit der Konvertierung der Währung getätigt werden.

Indische Firmen werden nicht von der Wachstumsverlangsamung betroffen sein, da sie die nächsten 18 Monate vom ihrem Kostenbewußtsein profitieren werden.

Michael Finney hält den Markt für Technologie-Dienstleistungen weiterhin für riesig und stark wachsend. SG Cowem schätzt das er bis 2004 ein Marktvolumen von 585 Millarden Dollar haben wird.

Fondsmanager: Einschätzung zum Markt

Ron Hill, strategischer Fondsplaner bei Brown Brothers Harriman, sieht eine Reaktion des Marktes auf die Zinssenkung sehr viel schneller eintreten, als viele aktuell denken. Einen Teil dieser Aufwärtsbewegung habe der Markt bereits durchlaufen, es würde darüber hinaus ein Boden beim Wirtschaftswachstum im ersten Quartal gefunden werden können. Im folgenden zweiten Quartal wird das Wachstum wieder anziehen, um im vierten Quartal wieder mit vollem Potential aufzuwarten. Die Finanzmärkte werden diese Bewegung im Voraus abbilden. Auf dieser Annahme basiert Hill seine Annahme, dass die US-Indezes bereits ihre Tiefstkurse in diesem Jahr gesehen hätten.

Condor Capital: Exklusive Picks von K. Schapiro

Ken Schapiro von Condor Capital stellte heute auf einem Interview bei CNBC ihre exklusiven Aktienpicks vor.

Intel sei mit einem KGV von 20-25 moderat bewertet, die Aktie sei weit von ihrem Höchstkurs entfernt. Der Zyklus, in dem Konsumenten neue Prozessoren kaufen, scheint laut Schapiro 6-12 Monate entfernt. Schapiro ist der Auffassung, dass - je länger dieser Zyklus dauern werde, um so mehr kommt er zur Sprache. Der Itanium-Prozessor von Intel wird über das Jahr 2001 an Momentum gewinnen.

General Electric würde durch die Akquisition von Honeywell weiterhin ein konstantes Umsatzwachstum ausweisen können. Basierend auf den Schätzungen von 2002 liegt das KGV bei 26.

Dreyfus Value Fund: Favoriten von T. Ghriskey

Timothy Ghriskey vom Dreyfus Large Company Value Fund stellt seine Favoriten vor. Timothy Ghriskey ist Portfolio Verwalter bei oben genanntem Fund.

Zu den Aktienpicks zur Zeit gehört Wells Fargo & Company, IBM und aufgrund einer niedrigen Bewertung Bristol-Myers Squibb Co.

Micron Technology könnte sich laut dem Fondsmanager in 6 Monaten verdoppeln, sie würden aufgrund der starken Marktstellung im D-Ram-Bereich überdurchschnittlich vom Aufschwung in diesem Bereich profitieren können.

Frühere Aktienpicks vom 18.9.2000 waren General Electric (seither +13,78%), Pepsi (seither +2,2%, doch ist der Analyst nicht mehr stark bullish für diese Aktie nach der Akquisition von Quaker Oats) und Bristol-Myers Squibb Co. (seither +20,19%).

Eine weitere Empfehlung des Analysten ist Intel. Er weist positiv darauf hin, dass der führende Chiphersteller sehr günstig bewertet sei, und auch Intel wird vom Aufschwung im Halbleiter-Bereich überdurchschnittlich profitieren können. Kurzfristig erwartet Ghriskey einen weiteren Kursabschlag. Ghriskey, der im Besitz von Intel-Aktien ist, bezeichnet seine Position als "ein aggressives Wachstumsunternehmen".

Yahoo wird laut Ghriskey den Internet-Shakeout überleben, er weist darauf hin, dass die aktuelle Bewertung untertrieben sei und dass Yahoo einen starken Markennamen habe. Auch werde im Internet weiterhin eine Konsolidierung stattfinden, Ghriskey empfiehlt den Investoren aber, die Aktie auf lange Sicht bereits zu kaufen.

AT&T Wireless ist ein weiterer Pick des Fondsmanagers. Das Unternehmen sei sehr positiv hinsichtlich des Wachstums und würde zusammen mit anderen qualitativ hochwertigen Aktien um Wireless-Bereich bei einer Tech-Rally überdurchschnittlich performen.

News-Rückblick

Cisco verfehlt Erwartungen bei Umsatz und Gewinn!!

Der Computernetzwerkgigant Cisco Systems veröffentlichte nach Handelsschluß Zahlen für das zweite Quartal, die die Erwartungen der Wall Street verfehlten.

Danach waren die Umsätze um 55% von 4,36 Milliarden US-$ im zweiten Quartal 2000 auf 6,75 Milliarden US-$ gestiegen.
Analysten gingen von 7 bis 7,2 Milliarden US$ aus.

Die Gewinne konnten in der Zeit von 897 Mio $ auf 1,33 Milliarden $ oder 18 Cents/Aktie zulegen, was einem Plus von 48% entspricht.

Analysten hatten hier mit einem Gewinn von 19 Cents/Aktie gerechnet.

Als kleinen Überraschungs Coup schiebt das Unternehmen die Nachricht nach, daß die Verkäufe in Europa unvermindert auf hohem Niveau verliefen und es in Japan sogar zu einer 100% igen Zunahme gekommen sei. Der nachbörsliche Kurs kann sich von 33 1/8 $ auf 33 7/8 $ erholen. Von massiven Abverkäufen konnte sowieso während des gesamten nachbörslichen Verlaufs nicht gesprochen werden. Die Umsätze hielten sich in Grenzen. Die Futures notieren stark im Minus.

Ciscozahlen: CEO mit Stellungnahme

Nach der Bekanntgabe der Zahlen äußerte sich der CEO von Cisco, John Chambers, über die Aussichten des Netzwerkgiganten.

Zunächst sei man besorgt über die schwache US-Wirtschaft, die deutliche Spuren im Netzwerk- und Routergeschäft von Cisco hinterlassen habe. So seien auch die positiven Impulse für den Januar weitgehend ausgeblieben.
Man müsse weiterhin auf der Hut bleiben.

Dennoch sehe er sein Unternehmen besser denn je im Markt positioniert. Man halte einen Weltmarktanteil von 70% am Routermarkt, der nach Ansicht von Experten auch im Jahre 2001 trotz schwacher Wirtschaft zulegen sollte.

Größere Telekommunikationsunternehmen würden in diesem Jahr wieder mehr ausgeben, nach dem deren Ausgaben 2000 um knapp 26% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind.

Von daher bleibe Chambers langfristig sehr optimistisch für Cisco. Das Internet werde sich weiter ausbreiten und Cisco werde überproportional davon profitieren können.

Nachbörslich liegt CSCO aktuell über 2$ oder 6% im Minus.

Commerce One - Wachstumsverlangsamung!

Wie gestern bekannt wurde, erwartet das B2B Blue Chip Unternehmen Commerce One in den kommenden Quartalen ein sich abschwächendes Umsatzwachstum. Commerce One`s CFO Peter Pervere verkündete auf einer Konferenz des Analystenhauses Banc of America, dass man die herausragende Umsatzverelffachung des vergangenen Quartals nicht wird steigern können. Zukünftig werde man mit geringeren Raten wachsen, die Aussichten seien jedoch gut und das Unternehmen sei mit der Auftragslage im ersten Quartal sehr zufrieden.

Commerce One biete ein Produkt, das den Unternehmen sehr schnell Kosten einsparen könne. Durch diesen Effekt stehe Commerce One weniger auf den Streichlisten der Unternehmen. Umfragen zeigen, dass E-Commerce zur Kosteneinsparung zu den drei Top-Ausgabeninitiativen der Grossunternehmen gehöre. Daher habe Commerce One lt. Pervere auch keine Angst vor einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. In der Zukunft wird es Commerce One`s Ziel sein, soviele Produkte, Services und Unternehmen im B2B-Bereich ins Internet zu locken, wie möglich. Man wolle ein komplettes "Online Ecosystem" errichten und entwickeln.

Infospace - signifikante Restrukturierung

Infospace, das in der letzten Woche eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr veröffentlichte, beabsichtigt seine Beschäftigtenzahl um 250 Personen oder 21% abzubauen. In den kommenden drei Wochen würden hierzu wie auch zu den überarbeiteten finanziellen Planzahlen weitere Details bekanntgegeben. Nachbörslich fielen Infospace`s Aktien weiter auf $4,07, nachdem in der regulären Handelssitzung 12% auf $4,25 verloren wurden.

Infospace plant nach der neuen Strategie den Konsumenten-orientierten Bereich zu desinvestieren oder zu verkaufen, worunter auch Teile des erst vor kurzem übernommenen Unternehmen Go2Net fallen. Man werde sich zukünftig auf Internet Content und Commerce Infrastruktur konzentrieren, wobei der Wireless Bereich weiterhin betont werden soll. Hier sieht Infospace die grössten Wachstumschancen und plant den Umsatz in 2001 zu verdoppeln.

Die Strategieänderung kann man im Zuge der jüngsten Managementwechsel als "rein Haus machen" bezeichnen, beinhaltet jedoch auch das eine oder andere Risiko. So steht das Konsumenten Segment momentan noch für den Grossteil von Infospace`s Umsatz. Des weiteren dürfte es eine Weile dauern, die Kosten an die niedrigere Umsatzstruktur anzupassen. So wurde die vorläufige Umsatzschätzung auch von $360 Mio. auf $215 Mio. in 2001 herabgesetzt, in 2000 betrug der Umsatz $214,6 Millionen. Der Verlust wird in 2001 lt. Unternehmensangaben 14 Cents betragen. Weitere Details werden in den kommenden Wochen bekanntgegeben.

Ariba gewinnt nächsten Grosskunden

Das B2B Unternehmen gewinnt mit der Zurich Financial Services Group einen weiteren Grosskunden und beabsichtigt seine Kompetenzen auch im Finanzbereich weiter auszubauen. Die Zurich Financial Services Group besitzt in 60 Ländern ca. 68.000 Angestellte und 35 Mio. Kunden. Über Ariba`s Buyer Solution erhofft sich der Finanzkonzern einen schnellen Return on Investments durch Kosteneinsparungen seiner Angestellten im Procurement Bereich, erhöhte Effizienz und Grössenvorteile.

Intel kooperiert mit Cisco Systems

Das Chip Unternehmen Intel schloss mit Cisco Systems ein dreijähriges Abkommen und wird das Netzwerkunternehmen mit Flash Memory Chips für dessen Kommunikationsprodukte wie Kabel Modems, Switches und Router beliefern. Der neue Liefervertrag ist lt. Unternehmensaussage ein Indiz für Intel`s gutes strategisches Verhältnis zu Cisco Systems. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben.

Dell: 50% Kursgewinn in einem Monat

Die Aktien von Dell Computer hatten im Januar auf einen Zeitraum von einem Monat gesehen den höchsten Anstieg jemals. Aufgrund der Tatsache, dass das Unternehmen schlechte Nachrichten in den letzten Wochen bekanntgeben musste, zeugt dies sehr stark vom Vertrauen der Anleger in das Unternehmen.

Die Aktien von Dell stiegen im Januar um 50% und übertrafen damit den Anstieg vom July 1997, wo die Aktien um 46% zulegen konnten. Der Anstieg im vergangenen Monat wurde auf der Liste der 20 am meisten gestiegenen Aktien im S&P 500 Index aufgeführt.

Die Aktie brach zuvor ein, da Dell zum vierten Mal in einem Jahr die Schätzungen nach unten korrigieren musste.

Doch sind Analysten der Meinung, dass es durchaus fundamentale Begründungen für den schnellen Anstieg gibt. Viele Analysten sind der Meinung, dass trotz der Gewinn- und Umsatzwarnungen das Jahr 2001 besser als noch das zuvorgehende sein werde, da es eine hohe Nachfrage nach dem Pentium 4 Prozessor und nach dem Betriebssystem Windows 2000 von Microsoft gäbe.

So hatte die starke Nachfrage nach Windows 2000 bereits den Gewinn von Microsoft im abgelaufenen Quartal vergrößern können. Des weiteren sollte ein Abkommen mit Unisys, welches mit $500 Mio. bewertet ist, dem Unternehmen weiteres Momentum bringen.

Dell ist definitv das beste Unternehmen in diesem schwierigen Sektor, so Don Easley von T. Rowe Price Associates. Das Unternehmen von Easley hielt Ende September 1999 9.8 Mio. Dell-Aktien.

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