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14:01 Uhr, 31.01.2001

BörseGo 04-2001

Liebe Leserinnen und Leser,

eine durchwachsene Woche liegt hinter uns. Positive Quartalsergebnisse von JDSU, E.Piphany, Art Technologies, Qualcomm, Corvis, Level 3, E*Trade, Verisign, Akamai, Siebel, Avanex, Broadcom, LSI Logic, Interwoven, EMC, Freemarkets, Openwave standen negativen Ergebnissen von Broadvision, Network Associates, Neoforma, Lucent und Dell gegenüber.

The Internet Analyst schrieb in der Rubrik "Sell Report" darüber, dass die Unternehmen, welche keine eigenen Technologien hätten auf lange Sicht nicht überleben könnten. Zu diesen gehöre auch Dell, die das Betriebssystem von Microsoft und die Chips von AMD und Intel verwenden. Das Analysten-Magazin nennt nun auch Handspring, die das Betriebssystem von Palm und Chips von Motorola verwenden. Der einzige Marktvorteil von Handspring läge in der Slot-Technologie, die es anderen Hardware-Herstellern ermöglicht, sogenannte Plug-Ins zu entwickeln und für die Handspring-Handhelds zu verkaufen. Diese Plug-Ins müssen nur in das Handheld eingesteckt werden und ermöglichen dann erweiterte Funktionen wie das Abspielen von MP3-Musikdateien oder das filmen durch eine digitale Kamera. Nun haben aber auch Konkurrenzunternehmen wie Palm angekündigt, noch in diesem Jahr eine solche Slot-Technologie anbieten zu wollen. Somit würde der einzige Marktvorteil von Handspring verschwinden - die Aktie würde als Folge nicht mehr mit einem Vielfachen des Umsatzes, sondern mit einem Vielfachen des Ertrages bewertet werden. Diese Entwicklung war auch bei den Internet-Aktien zu beobachten. Da Handspring nicht vor 2002 profitabel wird, droht dann ein Kurseinbruch.

Das B2B-eCommerce-Unternehmen für den medizinischen Sektor Neoforma.com musste in der letzten Woche eine Umsatzwarnung ausgeben. Der Healthcare-Bereich hält sich gegenüber anderen Sektoren überdurchschnittlich mit den Investitionen zurück, sollte sich das Wachstum der Wirtschaft verlangsamen. Als Folge entschied sich das Management von Neoforma, General Asset Recovery - ein Auktionshaus und U.S. Lifeline - einen Content Service Provider, zu verkaufen um sich ausschließlich auf das B2B-Geschäft konzentrieren zu können. Als Folge dieses Verkaufes und als Resultat rückläufiger Umsätze aus dem B2B-Geschäft kann Neoforma im vierten Quartal mit einem erwarteten Umsatz von $2-$2,1 Mio. nicht die Schätzungen von $3.3 Mio. erreichen. Auch im Fiskaljahr 2001 wird Neoforma die Schätzungen nicht erreichen können. Doch konnte Neoforma.com Finanzierungsmittel von i2 Technologies und anderen Unternehmen in Höhe von $30.5 Mio. erhalten, was die Weiterexistenz des Unternehmens sichern wird. Die Investoren fassten die Restrukturierungspläne positiv auf und ließen die Aktie, die seit dem IPO um 97% fiel, auf $1 11/16 steigen.

Im Wochenvergleich konnte der Nasdaq ein Plus von 0.4%, der S&P 500 ein Plus von 0.9% und der Dow Jones ein Plus von 0.7% ausweisen. Seit Jahresanfang konnte der Nasdaq um 12.6% steigen, der Dow Jones um 1.2% und der S&P 500 konnte um 3% zulegen.

Larry Wachten von Prudential Securities ist der Meinung, dass Kapital zurück in die Technologie-Sektoren zurückfließen werde, welche im letzten Jahr stark eingebrochen seien. Des weiteren sieht Wachtel eine wachsende Zuversicht, dass die Fed am 31. Januar die Zinsen senken wird. Die Frage sei nur, so Wachtel, in wie hoch diese Senkung ausfallen werde.

US-Wirtschaft - Warnungen

Wer zur Zeit auf der Suche nach optimistischen Daten im Bereich der Wirtschafts-Indikatoren ist, wird nicht gerade mit einer Fülle von Daten überschüttet werden. Der letzte Index der University of Michigan, welcher das Sentiment der US-Konsumenten widerspiegelt, fiel im Januar 5 Punkte nach einem Rückgang von 9 Punkten im Dezember. Seit Auferlegung des Index 1978 war kein derart großer Rückgang in zwei Monaten in Folge zu beobachten. Ein leicht höherer Rückgang war vor den Rezessionen in den USA 1980 und 1990 zu sehen.

Obwohl eine Reihe von Wirtschaftsanalysten vorhersagen, dass die US-Regierung eine Rezession verhindern werde, ist das Vertrauen der Konsumenten ein schwergewichtiges Problem. Ein weiter rückläufiges Vertrauen der Konsumenten in die Wirtschaft leitet einen verhängnisvollen Teufelskreis ein: Konsumenten geben weniger Geld aus, was die Gewinne der Unternehmen schmälert und was zu Entlassungen und tieferen Aktienkursen führt - was dann noch weiter auf das Vertrauen drücken wird. Seit November hatten alle Einkommensklassen der US-Bürger weniger Vertrauen in die US-Wirtschaft. Bei Beschäftigten mit einem Einkommen unter $50.000 fiel der Index um 17 Punkte seit November, bei Beschäftigten mit einem Einkommen über $50.000 fiel der Index um 8 Punkte seit dem gleichen Bezugsmonat.

Der Anteil der Bevölkerung, welcher um den Arbeitsplatz fürchtet, stieg enorm. Noch im November letzten Jahres wurde eine ähnliche Zahl wie im Mai 2000 bei 27% ermittelt. Im Januar 2001 fürchteten bereits 49% der Angestellten um ihren Arbeitsplatz.

Der Rückgang im Wachstum der US-Wirtschaft wurde aber selbstverständlich nicht nur durch psychologische Faktoren bewirkt. Der amerikanische Boom wurde durch zwei Faktoren ermöglicht. Zum einen erhöhten sich die Ausgaben der Konsumenten drastisch, da die Einkommen stiegen. Die höheren Einkommen wurden durch eine Rallye an den Aktienmärkten, welche IPOs in hoher Anzahl an den Markt gehen ließ, ermöglicht. Des weiteren boomte das Venture Capital Geschäft, welches den Unternehmen Kapitalmittel in zuvor ungeahnter Höhe bereitstellte. Viele der Unternehmen, welche im letzten Jahr von Venture Capital finanziert und an die Börse gebracht wurden, mussten bis heute Bankrott oder Massenentlassungen bekanntgeben.

Es scheint zur Zeit, dass psychologische Faktoren unter der Bevölkerung der USA eine sehr große Rolle spielen. Was nun mit der US-Wirtschaft geschehen wird, hängt hauptsächlich von vier Fragen ab:

Wie stark wird die Arbeitslosigkeit steigen? In den letzten Wochen waren Massenentlassungen im Internet-Bereich zu beobachten. Das Wall Street Journal gibt bekannt, dass Daimler Chrysler 6000 der 30.000 Angestellten im Verwaltungsbereich und 10.000 bis 15.000 der Angestellten in den Fabriken entlassen werde. Montgomery Ward, eine große US-Einzelhandelskette, musste Bankrott anmelden, als Folge wurden 28.000 Angestellte arbeitslos. Der Nachrichtensender CNN entlässt 400 Mitarbeiter. Auch große Unternehmen wie Commerce One, Lucent Technologies und Nortel Networks haben bereits Mitarbeiter nach Hause geschickt

Wie stark wird die Fed die Zinsen senken? Wie stark wird die Wirtschaft auf diese Zinsschritte reagieren? Die Fed hat Anfang des Jahres in einem überraschenden Schritt den Leitzins von 6.5% auf 6% gesenkt, und viele Ökonomen erwarten eine weitere Zinssenkung um 50 Basispunkte auf 5.5% am 31. Januar. Auch Alan Greenspan sprach sich für einen Zinsschritt aus, obwohl er noch nicht die Höhe der Senkung des Leitzinses bekanntgab. Der Vorstand der Fed sieht das Wirtschaftswachstum der USA gegen Null tendieren und warnte gestern in einer schriftlichen Erklärung die US-Regierung. Akademische Studien belegen, dass es ein Jahr bis 18 Monat dauern könnte, bis sich die Wirkungen der Zinssenkung voll auswirken würden. Und auch hier kann die Psychologie eine gewichtige Rolle spielen. Bruce Kasman von Morgan Guaranty warnt davor, dass ein Zinsschritt keinen Effekt bringen würde, sollte es nicht gleichzeitig gelingen, das Sentiment umzukehren.

Wird es eine Steuersenkung geben? Wie stark wird diese ausfallen? Der neu ins Amt berufene Präsident George W. Bush will in 10 Jahren die Steuern auf einen Gesamtbetrag von $1.3 Billionen senken, doch werde sich eine Senkung auf die Wirtschaft erst in 3, 4 oder 5 Jahren auswirken. Die geplante Steuersenkung macht insgesamt $21 Mrd. aus, was nicht einmal 0.2% des Bruttoinlandsproduktes der USA ausmacht. Dies wird warscheinlich einen nur kleinen Effekt haben, doch es ist denkbar, dass die US-Regierung die Pläne zur Steuersenkung beschleunigen wird.

Werden die Aktienkurse weiter fallen? Große Unternehmen haben Gewinn- und Umsatzwarnungen ausgegeben. Für einige Sektoren in der Industrie seien die Schätzungen so stark nach unten revidiert worden, dass es schon fast erschreckend sei, so Joseph Kalinowski von First Call/ Thomson Financial. Zwischen Dezember und Januar wurden die Wachstumsschätzungen für Unternehmen im Sektor langlebige Güter (Automobile etc.) von -6.4% auf -22% revidiert, im Technology-Sektor setzte man die Schätzungen von einem Wachstum von 27.7% auf 14.3% herab.

Zur Zeit des Booms baute sich der Optimismus von selbst auf. Die Amerikaner vertrauten in die US-Wirtschaft und steigerten ihre Ausgaben, was auch den Aktienkursen zu gute kam. Die große Gefahr ist nun, dass dieser Prozess in die gegengesetzte Richtung verlaufen könnte. Pessimismus könnte sich selbst weiter verstärken, was die US-Bürger zu weniger Ausgaben ermuntern würde, was negativ für den Aktienmarkt wäre.

Kalifornische Energiekrise Gefahr für US-Wirtschaft?

In einem offenen Brief an die Kalifornische Regierung warnte eine Gruppe bekannter Geschäftsführer heute diese davor, in der Stromversorgungskrise des wirtschaftlich stärksten Bundesstaates untätig zu bleiben. Dies würde schwerwiegende Folgen für die gesamte US-Wirtschaft und somit auch für die Weltwirtschaft haben. Tausende von Arbeitsplätzen stünden zudem auf dem Spiel.
Führende Stromversorrger wie Pacific Gas and Electric und Edison International's erklärten unlängst, daß sie mit 12 Milliarden $ in der Kreide stünden und keine Mittel hätten, die Stromversorgung von 24 Millionen US-Bürgern zu gewährleisten, es drohe sogar der Bankrott. Eine passive Haltung der Regierung würde im Chaos münden, meinten die CEO´s von Unternehmen wie WaltDisney und Boeing übereinstimmend.

Nasdaq & Internet Index - Langsam kaufen

Der "bearishe" Keil im Nasdaq wurde wie erwartet zunächst nach unten verlassen. Der Schlußkurs sitzt genau dem EMA 50 (s. im Chart die rote Linie) auf. Es ist davon auszugehen, daß das noch offene GAP bis auf 2620 Punkte geschlossen werden dürfte. Bei einem weitergehenden Kursverlust trifft der Kurs auf eine Unterstützung im Bereich von 2620 Punkten. Wenn der Kurs bis in diese Region vorgedrungen ist, muß die kurzfristige Einschätzung neu nachjustiert werden.

Der Nasdaq dürfte seinen Boden gefunden haben. Das aktuelle Kursniveau im Nasdaq in dem Kurskorridor zwischen 2250 und 3000 Punkten dürfte Ausgangspunkt für einen neuen längerfristigen Aufwärtstrend im Nasdaq sein.

In die fallenden Notierungen der nächsten Zeit bietet es sich an sukzessive Positionen von starken Aktien aufzubauen.

Wie in dem Vorgängerkommentar erwähnt, läuft der Amex Internet Index mit dem Nasdaq synchron. Auch hier kam es zu einer Ausformung eine "bearishen" Keils, auch hier wurde der Keil gestern nach unten verlassen. Ob es zu einem Retest des Supports kommen wird, steht noch in den Sternen geschrieben. Es werden sich jedoch für diejenigen, die den Hype der letzte Tage verpaßt haben, günstige Einstiegsgelegenheiten ergeben. Es hat sich wieder einmal gezeigt, daß man es unterlassen sollte in das Peak von Hypes in großem Umfang hineinzukaufen. Die Kurse kommen immer wieder etwas zurück. Wichtig ist, daß der MACD und Stochastic sich endlich aus ihrem absolut überverkauften Bereich lösen konnten. Es besteht also eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, daß die Korrektur in ihren letzten Zügen liegt.

Analysten - Rückblick

Barrons: Die Tech-Favoriten des Bob Turner

Im Anlegermagazin Barrons nennt Bob Turner des Turner Technology Fonds seine Favoriten. In den vergangenen 3 Wochen kaufte Turner Aktien der folgenden Unternehmen an Markt. Da viele Aktien nun nach dem Kursrückgang seiner Meinung nach billig seien, investierte er in Microsoft, Sun Microsystems, Dell Computer, Cisco Systems, i2 Technologies, Siebel Systems und Juniper Networks.

Des weiteren stockte der Fond seine Positionen in Brocade Comm., EMC, Network Appliance, Veritas Software und Applied Micro Circuits auf. Ausserdem bewertet der Fondmanager die Aktien der Outsourcer von Elektronikproduktion Flextronics, Jabil Circuit und Celestica als aussichtsreich.

Merrill Lynch Asia: Eingeständnisse

Matei Mihalca, Chefanalyst bei Merill Lynch Asia, macht eine Reihe von Eingeständnissen hinsichtlich seiner Einschätzungen zu asiatischen Technologie-Aktien. Doch sieht er die geleistete Arbeit bei den fundamentalen Analysen der Unternehmen weiterhin als sehr hochwertig an.

Kritiker haben negativ über die Arbeit des Analysten gesprochen und warfen ihm übertriebene Einschätzungen vor.

Mihalca gab Reuters bekannt, dass Merill Lynch nicht den Unternehmen zuzuordnen wäre, welche nur die Aktien gehyped hätten. Andere Banken hätten bloß Aktien gehyped, so Mihalca. Der Analyst nennt dabei keine Namen.

Des weiteren wären mehrere Investmentbanken und Analysten bei dem Hype der asiatischen Inets beteiligt gewesen, so Mihalca weiter.

Vor einem Jahr noch statuierte Mihalca seine Meinung hinsichtlich der konkurrierenden Analystenhäuser in einem Interview mit der New York Times: "Viele Leute sehen es als einen Konflikt an, ich sehe es als eine Zusammenarbeit".

Reuters sprach den Analysten auf diese Aussage an. Als Antwort gab Mihalca, dass er weiterhin zu dieser Aussage stehe. Er sehe weniger einen Konflikt zwischen dem Research und der Zusammenarbeit von Banken, er sehe es eher als eine Notwendigkeit an. In diesem Prozess, in dieser Kooperation, werde ich durch meinen Anstand geleitet, so Mihalca weiter.

Das Wort "Anstand" käme laut Reuters oft in einem Gespräch mit Mihalca vor. Mihalca war früher ein Mitglied der kommunistischen Partei in seinem Heimatland Rumänien. Mihalca ist mit einer taiwanesischen Frau verheiratet und spricht oft von der unterstützenden Funktion des Internet, freie Meinungsäußerung in kulturell konservativen Staaten wie China und Korea möglich zu machen, so Reuters.

Trotz der Tatsache, dass Merill Lynch und Regulatoren sich gegenseitig prüfen um Interessenkonflikte zu umgehen und um die Investoren zu schützen, ist Mihalca der Auffassung, dass das Unternehmertum im Fordergrund stehen sollte. Mihalca sieht "Optimismus" als ein positives Konzept für die Zukunft an.

Mihalca sieht teilweise eine Schuld bei sich an den Verlusten, welche durch seine Empfehlungen entstanden waren. Doch fügt er hinzu, dass diese Schuld aufgeteilt werden sollte. Er sieht den Auslöser des Booms in einer Massenhysterie, welche in einem großen Rahmen, der Börse, die Natur des Menschen expressionierte.

Mihalca sieht die Eindrücke, welche nun von Kritikern gehegt werden, als übertrieben an. So sei die Vorstellung zur Zeit schwer, dass wir vielleicht erneut in einem Übergang zu einem positiveren Markt stehen könnten. Im Vorjahr war nicht erkennbar, wie stark die Korrektur der Aktien voranschreiten würde, so Mihalca weiter.

Der Analyst ist verstärkt bearish für die Zukunft eingestellt. Die einzige Aktie, welche er mit einem Buy-Rating empfiehlt, ist Internet Auction. Das elektronische Auktionshaus wurde in diesem Monat teilweise von eBay aufgekauft.

Rückblick

Mihalca stufte die Aktien von Satyam Infoway auf, als sie bei $36 notierten, aktuell werden die Papiere zu $6.5 gehandelt.

Auch empfahl Mihalca die Aktien von Pacific Century CyberWorks als sie bei $4 standen. Im Report war zu lesen "Richtiges Unternehmen, richtige Stelle, richtige Zeit".

Die Aktien von PCCW erreichten im Februar letzten Jahres $28.5 und erlaubten dem Unternehmen, Cable&Wireless HKT aufzukaufen. Die Aktien tauchten in dieser Woche wieder unter die Marke von $4 ab.

"Es stellt sich als sehr schwer heraus, Unternehmen zu bewerten, dessen innerer Wert schwer zu bewerten ist", so Mihalca weiter.

Nur eine Reihe von asiatischen Aktien - um die Zukunftsschätzungen des Analysten kund zu tun - welche am Nasdaq notiert seien, würden die Zukunft überleben können. Zu diesen Aktien gehören Sina.com und Chinadotcom. Merill Lynch stufte die Aktien bisher nicht ab, doch gab der Analyst bekannt, dass er diesen Schritt ergreifen werde, sollten die Aktien weiterhin schlechter als der Markt performen. Des weiteren nimmt er sich vor, detailliertere Analysen in der Zukunft zu entwerfen.

Merrill Lynch`s Favoriten im Breitband Carrier Sektor

Merrill Lynch covert in einem aktuellen Research-Bericht seine Favoriten im Breitband Carrier Segment. Darunter befinden sich McLeodUSA und Time Warner Telecom, die beide sequentielles EBITDA Wachstum von 30% aufweisen sollen. Des weiteren befinden sich Allegiance Telecom und XO Communications auf dem richtigen Weg zum Break Even und werden ebenfalls als aussichtsreich bewertet. Aus der zweiten Reihe wird Network Plus als beobachtenswertes Unternehmen herausgestellt.

Dem gegenüber werden die Erwartungen für AT&T Canada, Adelphia Business Solutions, Covad Communications, Teligent und Rhythms NetConnections herabgesetzt.

Analystenkommentare zu Infospace

In den letzten zwei Tagen war Infospace weiter unter Druck gekommen, nachdem am Montag sowohl der Chief Executive, der Chief Financial Officer (CFO) und der Chief Operating Officer (COO) ihren Rücktritt erklärt hatten. Der Aktienkurs verlor daraufhin um 35 % an Wert. Doch damit nicht genug. Zudem äußerten sich mehrere Analysten zu Infospace und alle Stimmen waren nicht sehr positiv:

Analysten hinterfragen kritisch, ob das Unternehmen auch nach dem Verlust des Managements seine Wireless-Initative so wie bisher vorantreiben können wird. Infospace erwartet in 2001 Umsätze in Höhe von 360 Mio. Dollar - fraglich ist jedoch , ob diese Erwartungen auch bei einer sich abschwächenden Wirtschaft erfüllt werden können - so Virginia Genereux von Merrill Lynch . Auch Vik Metha, Analyst bei Goldman Sachs, hält die Umsatzerwartungen 2001 für sehr hochgegriffen. Er hat seine Prognosen für den Umsatz 2001 deshalb von 362,4 Mio. Dollar auf 341,6 Mio. Dollar und den erwarteten Gewinn von 13 auf 12 cents je Aktie herabgesenkt.

Weiter teilte er mit, daß die Aktie zwar bereits deutlich an Wert verloren hätte - er jedoch nicht davon ausgehe, daß es auf kurze Sicht positive Impulse für den Wert geben werde.

Peter Friedland, Analyst von WR Hambrecht, äußerte sich zwar positiv darüber, daß der bisherige Chairman Naveen Jain wieder als CEO agieren würde. Dennoch werde es zunächst einmal schwer werden - den Verlust des CEO und des CFO zu verkraften und Kontinuität in die bisherige Arbeit des Managements zu bringen.

Marktstudie: Pessimismus groß!

Nach eienm unabhängigen Gutachten, das die Einstellung der führenden US-Wirtschaftsbosse hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung mißt, ist das Vertrauen der Unternehmensvorsitzenden auf einen 20-jährigen Tiefpunkt gefallen. Der Bericht, der am heutigen Mittwoch in New York veröffentlicht wurde, erläuterte, dass der berichtsinterne Vertrauensindikator im vierten Quartal 2000 auf einen Wert 31 gefallen war, 16 Punkte tiefer als dies noch im dritten Quartal der Fall war. Lediglich im Jahre 1980 war man pessimistischer eingestellt, damals erreichte man 29 Punkte.
Ein Wert über 50 Punkte signalisiert in diesem Zusammenhang eher optimistische Ausblicke, bei Werten unter 50 Punkten spricht man von Pessimismus.
85% der Wirtschaftsbosse waren nach dem Bericht der Ansicht, daß die Situation schlechter sei als 6 Monate zuvor, nur 3% fühlten eine wirtschaftliche Verbesserung.
Ein Verantwortlicher des Gutachtens deutete die Zahlen als weiteren Indikator für ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum. Doch bestehe kein Grund zur Annahme, die USA würden deswegen in eine Rezession schlittern.
Kurzfristig solle es nach Ansicht der Wirtschaftsbosse allerdings nochmals zur Sache gehen: 65% erwarten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen und konjunkturellen Umstände in den nächsten sechs Monaten, nur 8% glauben an eine Aufheiterung.
45% sehen die Preise in den kommenden Monaten um bis zu 5% steigen, während nur 9% von fallenden Preisen ausgehen.

Neues von Ralph Acampora

Ralph Acampora ist weiterhin bullish für die markttechnische Situation der New York Stock Exchange (NYSE). Wenn man über die Aktien hinausblickt, welche im Nasdaq und Dow Jones gelistet sind, partizipieren mehr und mehr Aktien an der einem kurstechnischen Aufschwung, so Acampora. Der StarAnalyst von Prudential Securities listet eine Reihe von Schlüsselereignissen auf, welche sich in den letzten Tagen ereignet und fortgesetzt haben:

Der Nasdaq setzt seine Gegenbewegung zum bisherigen Abwärtstrend fort

Der Wilshire 5000 nimmt ebenfalls Anlauf, den viermonatigen Abwärtstrend zu brechen

Der SOX Index verfollständigt die Bodenbildung, welche im November letzten Jahres begonnen wurde

Der S&P Small Cap Index schloss auf einem Allzeithoch am 23.1.01.

Der Russell 2000 läuft auf den Höchststand vom November hinauf

Während diese Entwicklungen von Statten gehen, vollziehe der Dow Jones eine Seitwärtsbewegung, so Acampora. Die technischen Analysten von Prudential Securites sind der Meinung, dass der Dow Jones über dem intraday Höchststand vom 18. Januar 2001, welcher bei 10,737.24 markiert wurde, schließen muss, um die Aufwärtsbewegung der anderen Indices mitmachen zu können. Acampora ist der Meinung, dass der Dow Jones durch bullishe Indiaktoren, welche von der Advance/Decline Linie erzeugt werden, auch bald eine Aufwärtsbewegung vollziehen könnte.

Merrill bullish für Chipaktien

Mary Ann Bartels von Merrill Lynch äußerte sich zu Chipaktien. Bartels sieht eine kurzfristige Investment-Möglichkeit im Chipsektor und bezieht sich hierbei auf den "Januar Effekt" - der kürzliche Rückgang der Kurse im Halbleiter-Bereich sei relativ zum S&P 500 Index stark korrigiert und treffe nun auf eine breite Unterstützungszone. Kapital würde in diesen Sektor investiert werden und schlechte Nachrichten seien eingepreist, so Bartels. Doch fügt die Analystin hinzu, dass es kurzfristig Gewinnmitnahmen geben könnte, welche aber als Kaufgelegenheit in Frage kommen.

Advertising: Nur ein temporärer Slowdown !

Die rückläufigen Ausgaben im Internet werden nur temporär das Wachstum im Online Advertising bremsen. Laut einer neuen Studie von Forrester Research werden traditionelle Unternehmen, welche auf digitales Marketing (Mehrseitige Marketing Kampagnen, welche Online Advertising, Promotions und eMail Strategien integrieren) benutzen, im Jahr 2005 $63 Mrd. dafür verwenden werden. Im Sektor Online Advertising werden im gleichen Zeitraum $42 Mrd. weltweit verwendet werden.

Jim Nail, Analyst bei Forrester, sieht nur eine temporäre Belastung des Online Werbemarktes durch die rückläufigen Ausgaben im Internet. Die Dot.Com-Welle klänge laut Nail ab, während im Jahr 2000 69% der Ausgaben für Online-Advertising von Internet-Unternehmen stammten, werden 84% im Jahr 2005 von traditionellen Unternehmen mittels digitalem Marketing generiert werden. Doch werde die Erholung erst eintreten, so Nail, wenn die Marketing-Führungskräfte der Unternehmen digitales Marketing fest in ihre Werbe-Anstrengungen integrieren werden.

Die Marketing-Abteilungen der Unternehmen werden lernen, dass das Online-Advertising nur der erste Schritt einer effektiven Marketing-Kampagne im digitalen Medium Internet sein wird. Weitere Kapitalmittel werden schließlich für eMail und Promotions im Internet verwendet werden, so Nail weiter. Dies wird den digitalen Marketing Sektor im Umsatz von $11 Mrd. in 2000 auf $63 Mrd. in 2005 anschwellen lassen.

Des weiteren wurde beobachtet, dass Mainstream-Werber wie Daimler Chrysler sich mit den Bemühungen, im Internet zu werben, zurückgehalten und die Entwicklung beobachtet haben. Diese Mainstream-Werber werden das Internet stark ab dem Jahr 2002 für Werbezwecke nutzen, doch wird diese Gruppe von Werbern nur 11% des Gesamtumsatzes im digitalen Marketing 2005 betragen.

Die Unternehmen außerhalb der USA werden sich mit dem Online Advertising weitere 18 Monate zurückhalten, nur 16% des Gesamtumsatzes des digitalen Marketing entstammte von Werbebudgets von Unternehmen außerhalb der USA. Diese Ziffer wird auf 27% der $42 Mrd. im Jahr 2005 anwachsen.

Das Online Advertising in Europa wird bis 2005 um den Faktor 9 auf $6 Mrd. anwachsen. Im Gebiet Asien-Pazifik werden $4.5 Mrd. im Jahr 2005 erreicht, und Japan und Australien werden 80% dieser $4.5 Mrd. beitragen.

CS First Boston zu Intel...

Charlie Glavin von CS First Boston schrieb in einer Anmerkung an seine Kunden, dass die Preissenkung von Intel die einzige Möglichkeit für das Unternehmen war, weiterhin die bestehenden Produkte abzusetzen, da keine neuen Produkte in Planung seien. Er gibt bekannt, dass er ein "besserer" Käufer der Aktie in der Gegend von $24 bis $27 sei.

News-Rückblick

JDS Uniphase überrascht positiv

Mit über den Erwartungen ausgefallenen Zahlen für das zweite Quartal konnte JDS Uniphase positiv überraschen.

Das Glasfaserunternehmen erzielte einen Gewinn von 208 Mio $ oder 21 Cents/Aktie gegenüber 177 Mio $ oder 18 Cents/Aktie ein Jahr zuvor. Analysten hatten nur mit 19 Cents/Aktie gerechnet. Die Umsätze stiegen in der gleichen Zeit um 161% von 354 Mio $ auf 925 Mio $. Analysten hatten hier einen Umsatz von 924 Mio $ erwartet.

Für das dritte Quartal kündigte JDS Uniphase ein mindestens gleich gutes Ergebnis an, wahrscheinlich werde man das zweite Quartal aber leicht übertreffen können.

Qualcomm kann Erwartungen schlagen

Das Wireless-Unternehmen Qualcomm Inc meldete nach Börsenschluß Zahlen für das erste Quartal, die die Erwartungen des Marktes schlagen konnten, obwohl der Umsatz rückläufig war.
Im Berichtszeitraum wurde ein Umsatz von 684 Mio $ erzielt, gegenüber 764 Mio $ in der gleichen Periode ein Jahr zuvor.
Der Gewinn fiel mit 231,6 Mio $ oder 29 Cents/Aktie um 10% besser aus als in der Vorjahresperiode, in der der Gewinn 209,6 Mio $ oder 27 Cents/Aktie betrug.
Analysten hatten mit einem Gewinn von nur 28 Cents/Aktie gerechnet.
Im Zuge der 3G CDMA Einführung erwartet Qualcomm in 2001 weiterhin einen Gewinn von $1,27 pro Aktie und im zweiten Quartal 29 Cents Gewinn. Lt. Unternehmensangaben sollen in 2001 weltweit 90 Mio. CDMA-Handy`s verkauft werden, der durchschnittlich Verkaufspreis jedoch um 20% fallen. Auch im Segment Halbleiter Chips erwartet man den Absatz von 16 Mio. MSM im zweiten Quartal 2001 nach 15 Mio. im ersten. Die sinkenden Verkaufspreise im Handy-Bereich wurden über die guten Wachstumsraten ausgeglichen. Durch die neue CDMA-Technologie dürften zukünftig jedoch wieder höher-preisige Handies auf den Markt kommen. Der Spin Off des Halbleiter-Sektors wird weiterverfolgt.
In GlobalStar befikden sich noch $56 Mio. Netto-Assets. Die Umsätze des Satelliten Telefonanbieters dürften in 2001 niedriger als erwartet ausfallen. GlobalStar setzte auch die Zinszahlungen aus, um das Unternehmen restrukturieren zu können und am Leben zu erhalten.

Lucent - Quartalszahlen unter Erwartungen

Lucent Tech (LU) gibt für das erste Unternehmensquartal einen Verlust von 0,3 $ pro Aktie bekannt. Die Analystenschätzungen laut First Call lagen jedoch bei 0,27 $ Verlust pro Aktie. Der Umsatz fiel um 26 % auf 5,84 Milliarden US $ gegenüber 7,91 Milliarden US $ im vergangenen Jahr. Das Unternehmen reagiert mit umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen.

Dell - Gewinnwarnung

Dell Computer veröffentlicht für das vierte Quartal eine Gewinnwarnung. First Call erwartete bisher einen Gewinn von 25 Cents pro Aktie, Dell selbst hatte 26 Cents geschätzt und das reale Ergebnis soll jetzt bei 18-19 Cents liegen. Der Umsatz wird mit $8,5-$8,6 Mrd. erwartet, First Call hatte bisher $8,7 Mrd. antizipiert.

Dell wartete mit seiner Gewinnwarnung bis zur Veröffentlichung der jüngsten PC-Markt Zahlen von Dataquest und IDC, die für Dell einen 40%igen Anstieg der weltweiten Verkaufszahlen im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal präsentieren. Auch lt. CEO Michael Dell soll sich die Situation für Dell laufend verbessern, da die Preisführung und die Kundenbindung fortlaufend weiter ausgebaut wird.

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