Kommentar
10:03 Uhr, 08.02.2024

Börse Aktuell – Macht uns China einen Strich durch die Rechnung?

Erwähnte Instrumente

An der Wall Street herrscht heile Welt. S&P, Nasdaq & Co. preschen weiter nach vorne. Im Reich der Mitte dominiert im Augenblick Tristesse.

Nasdaq und S&P eilen von einem Allzeithoch zum anderen. Dagegen hat der DAX weiterhin Probleme mit der 17.000-Punkte-Marke. Trostlos sieht es im Augenblick an den chinesischen Börsen aus.

Anleger in China sitzen auf einem Pulverfass

Die Deflationssorgen und eine drohende Konjunkturabkühlung hängen auch weiterhin wie ein Damoklesschwert über den chinesischen Börsen. Ein wenig neidisch dürften die Anleger im Reich der Mitte nach Amerika schauen. Dort eilen die Indizes an der Wall Street von einem neuen Rekordhoch zum anderen. Und die Situation an den chinesischen Börsen könnte sich sogar noch weiter verschlechtern. Es droht eine Welle von Kapitalforderungen. Demnach müssten die Anleger ihre mit geliehenem Geld getätigten Geschäfte nachsichern (sog. Margin Calls). Mögliche Zwangsverkäufe würden die Aktienkurse in China weiter unter Druck setzen. Schwappt die Verkaufswelle nach Europa und den USA rüber, könnte es an den weltweiten Aktienmärkten ungemütlich werden.

Hang Seng Chart – Tiefststände in Sichtweite

Seit Ende Januar geht es an der Börse in Hong Kong wieder abwärts. Nun rückt das Tief bei 14.577 Punkten vom 31. Oktober des vergangenen Jahres wieder sehr nahe. Darunter könnte es dann in Richtung des markanten Tiefs bei 10.676 Zählern von Ende Oktober 2008 gehen.

S&P 500 bald S&P 5000?

Trotz nicht mehr günstiger Bewertungen herrscht an der Wall Street ausgelassene Stimmung. Immer höher und höher geht es für den S&P 500. Der marktbreite Index schloss gestern nur wenige Punkte unter der psychologischen Marke bei 5.000 Zählern. Und auch wenn diese „runde“ Zahl erreicht wird, könnte die Kursparty noch nicht vorbei sein. Darüber bestünde bei einem Blick auf den Wochenchart noch Luft bis 5.412 Punkten. Hierbei handelt es sich um das 261,8%-Fibonacci-Niveau. Sollte es hingegen zu Gewinnmitnahmen kommen, könnte es in Richtung des bereits erreichten 161,8%-Fibonacci-Levels bei 4.914 Zählern gehen.

Christian Henke ist Senior Market Analyst beim Onlinebroker IG Europe GmbH für Deutschland und Österreich und seit mehr als 20 Jahren im Finanzsektor tätig. Er ist seit 2001 Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und hat den Abschluss zum Certified Financial Technician (CFTe). Seine Schwerpunkte sind die Konstruktion von Handelssystem und die Point & Figure-Charts.

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