Kommentar
08:58 Uhr, 10.06.2013

Bodenbildung bei ThyssenKrupp eröffnet Chancen

Erwähnte Instrumente

Die Aktie von ThyssenKrupp scheint sich nach einigen schwierigen Monaten zu stabilisieren. Bleibt das so, sind mit Inline-Optionsscheinen attraktive Renditen drin.

Das erste Halbjahr der Geschäftsperiode 2012/13 lief für ThyssenKrupp alles andere als gut. Die Krise des Stahlkonzerns hat noch einmal neue Dimensionen angenommen. Das größte Problem sind die Stahlwerke in Übersee, in die das Unternehmen einst 12 Mrd. EUR investiert hatte. Nun wird der geplante Ausstieg aus dem völlig misslungenen Amerika-Abenteuer immer teurer. Im ersten Semester 2012/13 musste ThyssenKrupp weitere 683 Mio. EUR auf die Stahlwerke abschreiben. Sie stehen nun nur noch mit 3,4 Mrd. EUR in den Büchern, was aber immer noch ein ganz schöner Brocken ist. Die Abschreibungen führten zu einem Halbjahresverlust von 621 Mio. EUR.

Das Minus bringt den Konzern immer mehr in Bedrängnis: Die Eigenkapitalquote fiel unter die Marke von 10 %. Eine Kapitalerhöhung scheint unumgänglich. Als wäre das alles nicht genug, ist zudem auch noch das Kerngeschäft unter Druck. Im zweiten Quartal schrieb das Unternehmen auch ohne seine Amerika-Stahlsparte rote Zahlen. Schlecht lief es wegen des hohen Preisdrucks vor allem im europäischen Stahlgeschäft. Um operativ die Ertragskraft zu steigern, soll das Sparprogramm verschärft werden.

Ein wenig Hoffnung keimte vor wenigen Tagen auf, als Gerüchte über einen Verkauf der Stahlwerke in Brasilien die Runde machten. Die Bedingungen, zu denen der Konzern seine Werke in Südamerika und in den USA los wird, entscheidet letztlich auch darüber, wie hoch die Kapitalerhöhung ausfallen wird. Sollte ThyssenKrupp bald Vollzug melden, könnte der Aktienkurs endlich wieder durchatmen. Denn vor allem die Unsicherheiten haben die Notiz belastet.

Startete die Aktie von Thyssen-Krupp noch freundlich ins Jahr und kletterte auf ihr aktuelles Jahreshoch bei 19,25 EUR, befanden sich die Notierungen bis Ende März in einem Abwärtstrend, der sie bis in die Region um 16,20 EUR führte. Einem kurzen Aufbäumen folgte ein Abverkauf bis zum Jahrestief bei 13,11 EUR. Dort bestätigten die Notierungen einen tragfähigen Boden, der als Unterstützung dienen kann. Aktuell befindet sich die Aktie wieder in einer leichten Aufwärtsbewegung, deren Trendkanal die Kurse zwischen 15,22 EUR auf der Unterseite und 16,15 EUR auf der Oberseite hält. Die 200-Tage-Linie steht bei derzeit 16,68 EUR als Hürde im Weg. Bei 17,40 EUR befindet sich ein weiterer Widerstand.

Angesichts der jüngsten Kursberuhigung ist davon auszugehen, dass schon einiges an Negativnachrichten in der Notiz enthalten ist. Die hervorragenden Geschäftszahlen des österreichischen Wettbewerbers Voestalpine sorgten ebenfalls für Entspannung. Mutige Anleger können daher über den Einstieg in Inline-Optionsscheine auf ThyssenKrupp nachdenken. Für kurzfristige Spekulationen ist ein Inliner mit den KO-Levels 12,50 EUR und 18,00 EUR interessant. Wenn sich die Aktie bis 19. Juli innerhalb der beiden Kursschwellen bewegt, ermöglicht das Papier eine maximale Rendite von 15,6 % oder 184,1 % p.a. Bis zur unteren Schwelle haben die Notierungen aktuell einen Abstand von 18,6 %. Bis zur oberen Schwelle sind es 17,3 %. Wenn die Aktie unter der Unterstützung bei 13,10 EUR schließt oder den Widerstand bei 17,40 EUR überwindet, kann der vorzeitige Ausstieg aus dieser spekulativen Position erwogen werden.

Ein wenig mehr Platz nach unten und oben lässt ein bis September laufender Inliner. Dafür müssen Anleger hier zwei Monate länger durchhalten. Wenn die ThyssenKrupp-Aktie bis zum Ende der Laufzeit stets zwischen den Marken 11,75 EUR und 18,50 EUR, wird die Maximalrendite von 44,5 % fällig. Angesichts der Abstände zu den Barrieren von 23,4 % (unten) und 20,7 % (oben) ist das Chance-Risiko-Verhältnis des Inliners sehr attraktiv. Auch hier gelten die Marken von 13,10 EUR und 17,40 EUR als Signalgeber für einen vorzeitigen Ausstieg.

Zwei aussichtsreiche Inline-Optionsscheine auf ThyssenKrupp

ISI

Emittent

Laufzeit

unterer/oberer KO-Level

Briefkurs aktuell

Maximale Rendite

DE000SG4ATV9

Société Générale

19.7.2013

12,50 / 18,00 EUR

8,65 EUR

15,6 % (184,1 % p.a.)

DE000SG4AT49

Société Générale

20.9.2013

11,75 / 18,50 EUR

6,92 EUR

44,5 % (223,1 % p.a.)

„Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.“

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