BMWK: 36 Staaten hinter Initiative für Wasserstoff-Zertifizierungssysteme
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BERLIN (Dow Jones) - Auf Initiative von Deutschland, Japan und Namibia haben 36 Nationen eine Absichtserklärung auf der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai unterzeichnet, mit die gegenseitige Anerkennung von Zertifizierungssystemen für Wasserstoff und Derivate auf den Weg gebracht werden soll. Das Bundeswirtschaftsministerium sieht darin einen wichtigen Schritt für den globalen Wasserstoffmarkt und den grenzüberschreitenden Handel mit erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff sowie seinen Derivaten. Wasserstoff soll eine zentrale Rolle in der anstehenden Dekarbonisierung spielen und wird nach Ansicht des Ministeriums in vielen Sektoren an Bedeutung gewinnen.
Die Absichtserklärung "Mutual Recognition of Certification Schemes for Renewable and Low-Carbon Hydrogen and Derivates" wurde unter anderem von Partnern Deutschlands im zukünftigen Handel mit Wasserstoff und seinen Derivaten unterzeichnet. Dazu zählen Kanada, die USA und Australien, aber auch Namibia, Südafrika, Indien und Brasilien, sowie europäische Partner, so das Ministerium.
"Diese Initiative wird einen entscheidenden Beitrag zur globalen Dekarbonisierung leisten und gleichzeitig den Weg für eine nachhaltige industrielle Wertschöpfung auch im globalen Süden ebnen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär beim Wirtschaftsministerium, Stefan Wenzel.
Wasserstoffmarkt wird globaler Markt sein
Der Wasserstoffmarkt brauche von Anfang an Klarheit und Sicherheit. Dafür seien verlässliche und transparente Normen und Standards unerlässlich. "Daher ist es so wichtig, dass wir unsere Verfahren auf internationale Kooperation ausrichten, denn der Wasserstoffmarkt wird ein globaler Markt sein", sagte Wenzel.
Die Unterzeichner der Absichtserklärung setzen sich laut Wirtschaftsministerium für die beschleunigte und harmonisierte Entwicklung technischer Normen ein, auch um eine gegenseitige Anerkennung von z.B. Methodologien und Zertifizierern zu ermöglichen. Die Initiative eröffne auch die Möglichkeit, gemeinsam mit den beteiligten Nationen weitere Schritte zur Harmonisierung der Ansätze zu gehen.
Deutschland rechnet bis 2030 mit einem Bedarf an Wasserstoff von 95 - 130 Terawattstunden. Dieser soll möglichst aus erneuerbaren Energien stammen. Allerdings kann der Bedarf nicht durch heimische Produktion gedeckt werden. Daher erwartet das Wirtschaftsministerium, dass 50 bis 70 Prozent der Bedarfsmenge an Wasserstoff und H2-Derivaten aus Europa und anderen Teilen der Welt importiert werden muss - aus Ländern, wo dieser günstig mit Wind- und Sonnenenergie produziert werden kann.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/kla
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