BMF: Steuereinnahmen steigen im Dezember und liegen 2024 leicht über Plan
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Von Andrea Thomas
DOW JONES--Die deutschen Steuereinnahmen sind im Dezember um 3,9 Prozent gestiegen, nachdem sie schon im Vormonat deutlich zugelegt hatten. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. Mit Ausnahme der Körperschaftsteuer hätten alle Gemeinschaftsteuern Aufkommensanstiege aufweisen können. Auch die Einnahmen aus den Ländersteuern seien gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Bei den Bundessteuern kam es dem Ministerium zufolge dagegen aufgrund technischer Verzögerungen zum Jahreswechsel zu einem Rückgang der Einnahmen, wie das Finanzministerium in seinem Monatsbericht schrieb.
Der Bund verbuchte im Dezember 6,6 Prozent mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 50,98 Milliarden Euro. Die Steuereinnahmen der Länder fielen hingegen um 2,6 Prozent auf 49,70 Milliarden Euro. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Dezember auf rund 113,18 Milliarden Euro. Die deutschen Steuereinnahmen waren in den vorangegangenen Monaten November und Oktober allerdings deutlich stärker gestiegen als im Schlussmonat des Jahres 2024.
Im Gesamtjahr 2024 nahmen die Steuereinnahmen insgesamt um 3,8 Prozent auf 861,10 Milliarden Euro zu und lagen damit um knapp 5,9 Milliarden Euro über der ursprünglichen Schätzung für 2024. Während der Bund in 2024 einen Zuwachs von 5,3 Prozent verbuchte, nahmen die Länder um 3,2 Prozent mehr an Steuern ein.
Weiter Stagnation
Für die Konjunkturentwicklung zeigten sich die Ökonomen des Ministeriums wenig zuversichtlich. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach wie vor in einer Stagnation", erklärte das Ministerium. "Die konjunkturelle Entwicklung wird weiterhin durch die Nachwirkungen exogener Schocks - der Corona-Pandemie, des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der Energiepreiskrise - und erhöhte (geopolitische) Unsicherheiten belastet."
Außerdem wirken zunehmend auch strukturelle Faktoren dämpfend auf die wirtschaftliche Entwicklung, wie demografische Veränderungen und sinkende Marktanteile deutscher Exporteure aufgrund abnehmender Wettbewerbsfähigkeit.
Die Exportwirtschaft habe nicht von der anziehenden Weltkonjunktur profitieren können. Auf dem Arbeitsmarkt finde Beschäftigungsaufbau ausschließlich in den Dienstleistungsbereichen statt, während die Beschäftigung in den anderen Bereichen teils deutlich sinken würde.
Das Ministerium erwartet keinen baldigen Konjunkturaufschwung. "Die Frühindikatoren für die weitere Entwicklung der Konjunktur bleiben eingetrübt", so die Ökonomen.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/apo
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