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11:24 Uhr, 14.02.2003

Blix und ElBaradei legen heute Waffenbericht vor

Originalmeldung der Tagesschau

UN-Chefinspekteur Hans Blix und der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Mohamed ElBaradei, legen heute Nachmittag dem Weltsicherheitsrat ihren neuen Bericht zum Stand der Waffenkontrolle im Irak vor. Anschließend wird die Sitzung hinter verschlossenen Türen fortgesetzt. Der Bericht gilt als entscheidend für das weitere Vorgehen der USA und Großbritanniens, die eine militärische Entwaffnung Iraks befürworten.

Washington und London werfen dem Irak vor, insgeheim noch immer Massenvernichtungswaffen zu produzieren, und halten die Zeit für ein Eingreifen für gekommen. Die Mehrheit des Rates lehnt einen Krieg als verfrüht ab und hofft, das Regime von Saddam Hussein noch friedlich entwaffnen zu können. Die Amerikaner und Briten wollen nach dem Bericht der Inspekteure und den Reaktionen der anderen Ratsmitglieder entscheiden, ob sie dem Rat in den nächsten Tagen den Entwurf für eine Resolution vorlegen, die militärische Maßnahmen gegen Bagdad autorisieren würde.

ElBaradei will Kontrollen im Irak fortsetzen
In der Nacht plädierte ElBaradei abermals für eine Verlängerung der Rüstungskontrollen in Irak plädiert. "Wir stecken noch mittendrin, aber wir machen Fortschritte, und ich sehe keinen Anlass, die Inspektionen jetzt zu beenden", sagte er der Nachrichtenagentur AP während seines Fluges von Wien nach New York. Seine Inspekteure benötigten noch mehrere Monate. Einzelheiten aus dem Bericht nannte er nicht. Allerdings seien noch etliche Fragen bezüglich des irakischen Atomwaffenprogramms zu klären. Diese bezögen sich auf den vermuteten Import von Uran sowie von Aluminiumröhren und anderen Komponenten, die zum Bau von Bomben verwendet werden könnten.

Washington und London drängen
Die USA und Großbritannien drängten die UNO erneut, die Abrüstung Iraks notfalls mit Gewalt zu erzwingen. US-Präsident George W. Bush rief das Gremium auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Abstrüstungsresolutionen durchzusetzen. "Bei der Entscheidung der Vereinten Nationen geht es darum: Wenn du etwas sagst, bedeutet das etwas?", sagte Bush am Donnerstag vor Soldaten. Der britische Premierminister Tony Blair warnte in einem Brief an die EU-Partner, die Zeit für eine friedliche Lösung laufe bald ab. Nur wenn kein Mitgliedsstaat einen Militärschlag as letztes Mittel ausschließe, werde die Autorität des Sicherheitsrates sichergestellt.

Irak will über Verbot von ABC-Waffen beraten
Kurz vor der Sitzung des UNO-Sicherheitsrates will das irakische Parlament offiziellen Angaben zufolge über einen Gesetzentwurf beraten, der ein Verbot von Massenvernichtungswaffen vorsieht. Das Gesetz ist eine der Hauptforderungen der UNO-Waffeninspekteure. Das Parlament komme zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, sagte der irakische Beauftrage für die UNO-Inspektionen, Hussam Mohamed Amin, einem arabischen TV-Sender am Donnerstag.

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