Kommentar
16:11 Uhr, 02.10.2019

Bleibt der US-Arbeitsmarkt weiter stark?

Läuft der Arbeitsmarkt, läuft auch die Börse. Je Menschen Arbeit haben, desto mehr kann auch konsumiert werden. Das lässt Gewinne sprudeln und diese Quelle des Gewinns fließt nach wie vor ohne Probleme.

Am Freitag wird der nächste US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Es ist nicht ganz ungefährlich so kurz vor einem neuen Bericht von einem starken Arbeitsmarkt zu sprechen. In einem einzelnen Monat kann vieles geschehen. Es wird erwartet, dass 130.000 neue Jobs geschaffen werden. Wenn es nun nur 50.000 sind, dürfte das alle beunruhigen.

Kurz vor einem neuen Bericht positive Stimmung zu verbreiten ist ein Risiko. Das gehe ich gerne ein, denn egal, ob nun mehr oder weniger Jobs als erwartet geschaffen werden, es ändert wenig an der Dynamik am US-Arbeitsmarkt.

Tendenziell werden immer weniger neue Arbeitsplätze geschaffen. Das überrascht nicht, da es auch immer weniger Arbeitslose gibt. Es mangelt an Fachkräften. Längst nicht alle unbesetzten Stellen können gefüllt werden. Unternehmen finden einfach kein passendes Personal.

Ein Abwärtstrend der neugeschaffenen Stellen ist ganz natürlich. Das sollte also keinen Anleger beunruhigen. Was Anleger beunruhigt, ist eine starke Abweichung vom Trend nach unten. Wenn also statt erwarteten 130.000 Jobs z.B. nur 50.000 geschaffen werden, ist das eine negative Überraschung. Die Börse wird kurzfristig darauf reagieren.

Mittelfristig hat das allerdings wenig Bedeutung. Es gibt eine Art Echtzeitindikator des Arbeitsmarktes. Dabei handelt es sich um die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese zeigen im laufenden Jahr keine Auffälligkeiten (Grafik 1). Sie entwickeln sich genau so wie man es erwartet.

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Selbst wenn nun also weniger Jobs geschaffen werden als der Markt erwartet hat, bedeutet das nicht, dass der Arbeitsmarkt schlecht läuft. Solange die Anträge auf Arbeitslosenhilfe nicht steigen, ist alles in Ordnung. Das gilt auch für die Wirtschaft insgesamt und für den Aktienmarkt. Mehr darüber schreibe ich auf meinem Pro-Desktop.

Natürlich ist nicht alles rosig. Es gibt minimale Schwäche auf dem Arbeitsmarkt. Dies zeigt sich am Bedarf an temporären Arbeitskräften. 2019 hinkt den Vorjahren hinterher (Grafik 2). Das muss man durchaus ernst nehmen. Der Bedarf an temporäre Arbeitskräften reagiert am empfindlichsten auf Veränderungen in der Wirtschaft.

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Je dynamischer die Wirtschaft ist, desto höher ist der Bedarf. Durch Zeitverträge werden Löcher gestopft und saisonal schwankender Bedarf abgedeckt. Nun sinkt die Nachfrage. Die wirtschaftliche Dynamik lässt nach. Es entstehen weniger Engpässe. Auch das ist keine Überraschung, sondern ein Trend, der schon seit Monaten anhält.

Was auch immer am Freitag geschieht und veröffentlicht wird, man kann guten Gewissens durch die Daten hindurchblicken. Es gibt keine Indikation, dass der Arbeitsmarkt dreht. Dreht der Arbeitsmarkt, zeigt sich das anhand der Erstanträge zuerst und hier gibt es Entwarnung.


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2 Kommentare

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  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Panikverkäufe haben kurze Beine =)

    09:30 Uhr, 03.10. 2019
  • grinder1337
    grinder1337

    stark bei 20 % realer arbeitslosigkeit, jop 👍

    16:25 Uhr, 02.10. 2019

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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