Kommentar
09:17 Uhr, 22.02.2010

BIZ warnt vor Chaos an den Finanzmärkten und Inflation

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis steigt am Freitag im New Yorker Handel von 1.112 auf 1.118 $/oz. Heute Morgen zieht der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong weiter an und notiert aktuell mit 1.125 $/oz um etwa 19 $/oz über dem Niveau vom Freitag. Die nordamerikanischen Goldminenaktien bleiben etwas zurück. Die australischen Titel können heute Morgen jedoch kräftig zulegen. Insgesamt geben die Goldminenaktien keine Tendenz für den Gesamtmarkt vor.

Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise

BIZ warnt vor der kommenden globalen Schuldenkrise. Die wichtigsten Punkte sind:

a) Die Frage ist nicht, ob die Finanzmärkte Druck auf die Regierungen ausüben, sondern wann sie damit beginnen
b) Die fiskalischen Probleme der Industriestaaten sind größer als die offiziellen Statistiken suggerieren
c) Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Investoren das Vertrauen in die Solidität der Staatsfinanzen verlieren
d) Steigende Zinsen und Chaos an den Finanzmärkten wären die Folge
e) Der Druck auf die Notenbanken dürfte steigen, die Schuldenlast über eine höhere Inflation zu mindern

Kommentar: Die BIZ, die als einzige wichtige Institution vor der Finanzkrise gewarnt hat (am 27.06.06 hat die BIZ vor zusammenbrechenden Banken durch die Rückabwicklung hochspekulativer Handelspositionen gewarnt, vgl. Vorträge auf www.goldhotline ab 2006), kündigt (etwas übersetzt) steigende Zinsen, Chaos an die Finanzmärkten und eine Minderung der Schuldenlast durch eine höhere Inflation an. Wie Mitte 2006 sollte die Warnung der BIZ auch dieses Mal nicht übersehen werden.

Kompromiss bei der US-Finanzmarktreform sieht vor, dass das oberste Gremium der Finanzaufsicht von Finanzminister Timothy Geithner geführt wird und Fed-Chef Ben Bernanke als Stellvertreter fungiert.

Kommentar: Übertragen ist das etwa so, als ob das oberste Gremium des italienischen Kriminalamtes von der Camorra besetzt wird und der Stellvertreter von der Mafia benannt wird.

Handelsblatt: "Der alleinige Besitz des Edelmetalls wirft keine Rendite ab". "Denkbar ist aber auch, dass der Goldpreis wegen weltweit hoher Staatsschulden, Inflationsrisiken und einer Flucht in Sachwerte weiter fällt".

Kommentar: Solange Aussagen dieser Qualität veröffentlicht werden, brauchen sich Goldanleger keine Sorgen um eine Blase am Goldmarkt machen.

Postbank meldet für 2009 einen Vorsteuerverlust in Höhe von 1,1 Mrd Euro.

Daimler meldet für 2009 einen Nettoverlust in Höhe von 2,6 Mrd Euro.

Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis setzt der Goldpreis die Rekordjagd fort und erreicht ein weiteres neues Allzeithoch (aktueller Preis 26.533 Euro/kg, Vortag 26.337 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer neuen vorläufigen Zielmarke von 1.600 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift "Smart-Investor", Ausgabe April 2009 wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.

Silber zieht kräftig an (aktueller Preis 16,50 $/oz, Vortag 15,82 $/oz). Platin steigt (aktueller Preis 1.545 $/oz, Vortag 1.503 $/oz). Palladium legt zu (aktueller Preis 444 $/oz, Vortag 429 $/oz). Die Basismetalle setzen den eingeschlagenen Aufwärtstrend fort und steigen zwischen 1 und 2%.

Der New Yorker xau-Goldminenindex gibt 0,5% oder 0,9 auf 164,4 Punkte nach. Bei den Standardwerten verlieren Agnico Eagle 3,2% und Kinross 1,9%. Freeport verbessert sich um 0,7%. Bei den kleineren Werten geben Vista 5,7%, Claude 5,2%, Yukon-Nevada 4,3%, Cadan 4,2% und MDN Gold 3,9% nach. Apollo verbessert sich um 2,4%. Die Silberwerte zeigen sich wenig verändert.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel nachgebend. Anglogold und Gold Fields verlieren jeweils 1,7%.

Der australischen Goldminenaktien entwickeln sich heute Morgen mit soliden Gewinnen. Bei den Produzenten steigen Oceana 8,5%, North Queensland 6,3%, Avoca 5,6% und Saracen 5,1%. Norton fallen 5,0% und Hill End 4,9% zurück. Bei den Explorationswerten ziehen Navigator 12,5%, Regis 11,4%, Ampella 7,7% und Conquest 6,8% an. Northern Mining fällt 16,2% zurück. Bei den Basismetallwerten gewinn Oz Minerals 8,2%.

Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Fonds gibt 0,2% auf 97,56 Euro nach und behauptet sich auf Sicht der letzten 12 Monate als einer der besten in Deutschland zugelassenen Goldminenfonds. Die besten Fondswerte sind heute die australischen Navigator (+12,5%), Regis (+11,4%) und Oceana (+8,5%). Der Fonds dürfte heute mit der Berechnung der Goldminenkurse vom Freitag etwas hinter dem leicht nachgebenden Vergleichsindex zurückbleiben.

In der Auswertung zum 31.01.10 verzeichnet der Fonds einen Verlust von 0,8% und kann den xau-Vergleichsindex (-9,2%) erneut schlagen. Seit dem Jahresbeginn 2009 entwickelte sich der Fonds damit in 11 von 13 Monaten besser als der Vergleichsindex. Die aktuellen Fondsdaten und ein aktueller Marktkommentar sind auf den Seiten der www.goldhotline.de abrufbar.

Gewinnentwicklung seit Anfang 2009

Bester Goldminenfonds 2009 mit einem Gewinn von 131,1% (xau-Index +32,5%)
Januar 2010: -0,8% (xau-Index -9,2%)

Trotz der erfolgreichen Entwicklung 2009 verbleibt bis zu den Höchstkursen aus dem Jahr 2008 noch ein Kurspotential von etwa 40% und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 160%. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds in den Jahren 2010 bis 2012 zu etablieren.

Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen zum Kauf des Fonds finden Sie auf: www.mg-finance.de.

Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Freitag und über das Wochenende ein etwas überdurchschnittlich hohes Auftragsvolumen. Nachgefragt werden im Goldbereich weiterhin 1 oz Münzen mit dem Schwerpunkt Krügerrand vor Maple Leaf, Philharmoniker und Australian Nugget. Im Silberbereich dominiert das Interesse bei 1 oz Philharmoniker, da die 1 oz Maple Leaf und 1 oz American Eagle bis wenigstens Ende nächster Woche nicht lieferbar sein werden. Die Verkaufsneigung nimmt leicht ab, bleibt aber mit 1 Verkäufer auf 4 Käufer relativ hoch. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.

Analyse

22.02.10 Allied Gold (AUS, Kurs 0,275 A$, MKP 285 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal (Septemberquartal) aus dem Simberi Projekt in Papua Neuguinea einen Anstieg der Goldproduktion auf 17.456 oz (14.072 oz), was einer Jahresrate von etwa 70.000 oz entspricht und das Produktionsziel von jährlich 80.000 oz weiterhin nicht erreicht. Bis 2012 soll die jährliche Produktion jedoch auf über 250.000 oz ausgeweitet werden. Bei Nettoproduktionskosten von 736 $/oz (755 $/oz) und einem Verkaufspreis von 866 $/oz (851 $/oz) verbesserte sich die Bruttogewinnspanne von 96 auf 130 $/oz. Der niedrige Verkaufspreis ist auf umfangreiche Lieferungen in Vorwärtsverkäufe zurückzuführen. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/10 verzeichnete Allied einen operativen Verlust von 22,4 Mio A$ oder 646 $/oz. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 80.000 oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 12,8 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 25,0 Jahre (ohne inferred resources). Dabei verfügt Allied Gold über weitere Explorationsprojekte, in denen bereits ökonomisch abbaubare Goldgehalte bestätigt werden konnten. Die Vorwärtsverkäufe wurden auf 38.000 oz (48.300 oz) abgebaut und decken einen Produktionszeitraum von 0,5 Jahren ab. Die unrealisierten Verluste liegen bei 15,7 Mio A$ oder 376 $/oz. Am 31.12.09 (30.06.09) stand einem Cashbestand von 157,2 Mio A$ (20,5 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 51,7 Mio A$ (45,8 Mio A$) gegenüber. Die Erhöhung des Cashbestands ist auf eine Kapitalerhöhung im Volumen von 159,0 Mio A$ zurückzuführen.

Beurteilung: Allied Gold präsentiert sich als mittelgroßer australischer Goldproduzent. Sollte Allied bei einer jährlichen Produktion von 80.000 oz eine Gewinnspanne von 200 A$/oz umsetzen können, würde das KGV auf 17,8 zurückfallen. Positiv sind die umfangreichen Reserven und Ressourcen, das Explorationspotential und der hohe Cashbestand. Negativ sind die bislang anfallenden Verluste, die Vorwärtsverkäufe und der Produktionsstandort in Papua Neuguinea. Nach der umfangreichen Kapitalerhöhung nehmen wir unser maximales Kauflimit von 0,30 auf 0,25 A$ und unser Kursziel von 0,55 auf 0,45 A$ zurück und stufen Allied weiterhin als Halteposition ein.

Empfehlung: Halten, unter 0,25 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,275 A$, Kursziel 0,45 A$. Allied wird umsatzlos in Berlin notiert (vgl. Halteempfehlung vom 28.08.09 bei 0,41 A$).

Martin Siegel
www.goldhotline.de

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