Analyse
12:00 Uhr, 09.02.2022

BITCOIN: Wird das Januar-Tief noch einmal unterschritten?

Die Kryptowährung hat sich nach ihrem Allzeithoch bei 69.000 Dollar im November ungefähr halbiert. Ein Blick in die Geschichte zeigt allerdings, dass es noch einmal deutlich tiefer gehen könnte, bevor dann möglicherweise eine weitere langfristige Anstiegsphase beginnt.

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 43.526,00000 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 43.526,00000 $ (Bitfinex)

Der Bitcoin hat in den vergangenen Jahren eine phänomenale Wertentwicklung gezeigt. Im April 2011 kostete ein Bitcoin ungefähr einen Dollar, im Hoch im vergangenen Jahr zeitweise knapp 70.000 Dollar. Der langfristig starke Wertzuwachs war allerdings von Anfang an auch mit einer sehr hohen Volatilität verbunden. Dass der Bitcoin innerhalb von Monaten den Großteil seines Wertes verliert ist keineswegs ungewöhnlich, sondern kam bereits mehrfach vor. Wer Bitcoin (oder eine andere Kryptowährung) kauft, sollte sich dieses Risikos unbedingt bewusst sein.

Neben dem langfristig sehr hohen Wertzuwachs und der extrem hohen Volatilität zeichnet sich die langfristige Entwicklung des Bitcoin-Preises noch durch eine dritte Eigenschaft aus: Der Preis folgt langfristig einem ausgesprochen starken Zyklus, den man an den sogenannten "Halvings" festmachen kann. Bei einem Halving, das ungefähr alle dreieinhalb bis vier Jahre auftritt, halbiert sich die Menge der neu geschürften Bitcoins beim Mining. Bisher gab es drei solcher Halving-Events in der Bitcoin-Geschichte, das letzte im Mai 2020. Das nächste Halving dürfte voraussichtlich im März 2024 auftreten.

Der folgende Chart zeigt die langfristige Preisentwicklung des Bitcoin, wobei allerdings nur eine Auswahl markanter Hoch- und Tiefpunkte sowie der Preis zum jeweiligen Halving-Event berücksichtigt wurden. Konkret wurden zwischen zwei Halving-Events nur das jeweilige Allzeithoch und das anschließende Tief in den Chart eingetragen, alle anderen Kurse wurden ignoriert. (Der Kursverlauf in orange ist eine anhand der Muster der Vergangenheit extrapolierte mögliche künftige Entwicklung, die aber natürlich keineswegs so eintreten muss!)

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Betrachtet man die langfristige Entwicklung nach diesem Schema, so zeigt sich, dass der Bitcoin jeweils ungefähr 1,5 Jahre nach einem Halving ein neues Allzeithoch (ATH) erreichte, von dem er anschließend stark korrigierte, bevor es zum nächsten Halving kam.

Da der Chart eine logarithmische Preisskala hat, fallen die Kursverluste nach einem ATH optisch nicht sehr groß aus. Tatsächlich aber betrugen die Preisrückgänge nach dem jeweiligen Zyklus-Hoch beim ersten Mal mehr als 90 Prozent und bei den beiden letzten Malen jeweils mehr als 80 Prozent (wobei die Kurse nur auf End-of-Day-Basis ausgewertet wurden). Zugleich hat die Intensität des Rückfalls (wie auch die Intensität des vorherigen Anstiegs) von Zyklus zu Zyklus abgenommen.


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Im aktuellen Zyklus hat der Bitcoin seit seinem ATH bei knapp 70.000 Dollar bisher im Tief um rund die Hälfte korrigiert. Dieser Rückfall um ca. 50 Prozent ist allerdings noch markant kleiner als in früheren Zyklen. Nimmt man an, dass sich die Intensität des Rückfalls in diesem Zyklus wie in früheren Zyklen weiter verkleinert, aber nur moderat, so wäre gegenüber dem Allzeithoch durchaus ein Rückfall um ca. 75 Prozent "normal". Dies würde bedeuten, dass der Bitcoin innerhalb des Zyklus bis auf rund 17.000 Dollar fallen könnte.

Bitcoin in US-Dollar (BTC/USD)
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Auch die Zeit-Skala legt nahe, dass das bisherige Tief vor dem nächsten Halving-Event noch einmal unterschritten werden könnte. Bisher trat das jeweilige Zyklus-Tief nämlich jeweils rund ein bis anderthalb Jahre vor dem jeweiligen Halving auf. Da das nächste Halving voraussichtlich erst im März 2024 auftritt, hätte der Bitcoin also durchaus "noch Zeit" für einen weiteren mehrmonatigen Rückfall, bevor es zu einer Bodenbildung und einer neuen längerfristigen Anstiegsphase kommen könnte.

Natürlich gibt es keinerlei Garantie dafür, dass sich die Preisentwicklung des Bitcoins auch in Zukunft an die dargestellte Zyklik halten wird. Auch steht nicht endgültig fest, dass das Allzeithoch bei knapp 70.000 Dollar tatsächlich schon das ATH des aktuellen Zyklus war. Trotzdem erscheint es anhand der dargestellten Zusammenhänge wahrscheinlich, dass das aktuelle Tief möglicherweise noch nicht das Tief des aktuellen Zyklus war. Das bisherige Tief könnte in den kommenden Monaten noch einmal markant unterschritten werden, bevor der Bitcoin dann vor dem nächsten Halving möglicherweise eine weitere langfristige Anstiegsphase beginnt.

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2 Kommentare

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  • Christian Kämmerer
    Christian Kämmerer Freier Finanzanalyst

    Klasse Research Oliver 👍 Du nimmst hier einen Teil meiner Researche vorweg! Denn bekanntermaßen mag ich saisonale/zyklische Muster sehr! Dass hierbei bspw. der S&P innerhalb der kommenden 6-12 Monate einen Bärenmarkt beginnen könnte, passt grundsätzlich zu Deiner Annahme!

    Dürfte ich die Charts mit Verweis zu Dir/Godmode auch bei meinem Research verwenden?

    Beste Grüße aus dem heutigen/sonnigen Süden der Republik sendet
    ..criss...

    13:52 Uhr, 09.02.2022
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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