Kommentar
19:02 Uhr, 17.01.2018

BITCOIN unter 10.000 US-Dollar: Muss man jetzt einsteigen?

Der Wert der Kryptowährung Bitcoin hat sich seit Mitte Dezember halbiert. Ist das jetzt der ideale Einstiegszeitpunkt? Oder wäre es brandgefährlich, jetzt zu kaufen?

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Es ist schon dramatisch: Seit Mitte Dezember hat sich der Wert der Kryptowährung Bitcoin ungefähr halbiert. Nachdem Mitte Dezember Notierungen von rund 20.000 US-Dollar erreicht wurden, stürzte der Kurs heute zeitweise sogar wieder unter die Marke von 10.000 Dollar. Auch zahlreiche andere Kryptowährungen, die sogenannten Altcoins, sind von dem Sell-off betroffen.

Verantwortlich für den Ausverkauf ist vor allem die Angst vor Regulierungsmaßnahmen rund um den Globus. Nach Südkorea will auch China den Handel mit Bitcoin und anderen Kryptocoins verbieten, und zwar nicht nur an den heimischen Kryptobörsen (von denen die meisten bereits dicht gemacht haben), sondern weltweit. Aber auch anderswo droht eine strenge Regulierung. Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling sprach sich vor einigen Tagen für ein global abgestimmtes Vorgehen aus.

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Ganz klar: Die Gefahr regulatorischer Maßnahmen besteht durchaus. Dass allerdings ein weltweites Verbot zustande kommt, ist nicht nur kurzfristig äußerst unwahrscheinlich. Nationale Regeln und Regeln auf EU-Ebene können hingegen relativ einfach umgangen werden und dürften den Fortbestand von Bitcoin & Co. nicht gefährden.

Der Blick auf die kurzfristige Entwicklung verschleiert oft den Blick auf das Wesentliche. Bisher folgt die Preisentwicklung des Bitcoins relativ gut dem Modell des exponentiellen Wachstums. Das bedeutet: Der Preis steigt mit einer konstanten prozentualen Wachstumsrate. Das gilt natürlich nur bei einer längerfristigen Betrachtung.

Der folgende Chart zeigt die langfristige Preisentwicklung des Bitcoin in einem logarithmischen Chart. Der Anstieg von einer horizontalen Linie zur nächsten entspricht dabei einer Verzehnfachung des Preises, wie die Skala am linken Rand zeigt.

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In einem logarithmischen Chart entspricht exponentielles Wachstum einer Geraden. Wie im Chart zu sehen ist, folgt die Preisentwicklung bisher relativ gut dem Modell des exponentiellen Wachstums. Daran hat auch der jüngste Kursrutsch nichts geändert.

Die im Chart gestrichelt eingezeichnete Gerade wurde anhand einer exponentiellen Regression auf den Bitcoinpreis bestimmt. Die Gerade entspricht einer ungefähren Verdreifachung des Preises pro Jahr, also einem Anstieg um ungefähr 200 Prozent pro Jahr. Langfristig hat sich der Bitcoinpreis so entwickelt, auch wenn kurzfristig starke Schwankungen nach oben und unten die Entwicklung verzerrt haben.

Aktuell liegt die Regressionsgerade übrigens bei 6.579 US-Dollar. Das bedeutet: Wir befinden uns noch immer in einer Übertreibungsphase oberhalb des langfristigen Anstiegs. Der Bitcoinpreis kann also durchaus noch weiter fallen - auch unter die Regressionsgerade.

Glaubt man, dass der Bitcoinpreis auch künftig der bisherigen exponentiellen Entwicklung folgen wird, dann gibt es wirklich astronomische Kursziele für diese Kryptowährung: Nach der im obigen Chart bestimmten exponentiellen Regressionsgerade dürfte ein Bitcoin Anfang des Jahres 2023 rund zwei Millionen Dollar wert sein. Wie realistisch ein langfristig exponentieller Anstieg beim Bitcoin ist, lässt nicht quantifizieren.

Die langfristigen Perspektiven haben sich durch den jüngsten Kursrutsch jedenfalls nicht eingetrübt. Und wer in den Bitcoin einsteigen will, weil er von den langfristigen Chancen überzeugt ist, kann dies jetzt halb so teuer tun wie noch Mitte Dezember.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist im Bitcoin zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.


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74 Kommentare

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  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    1500 nicht 15 000%

    eine Null bitte weg ;-)

    16:57 Uhr, 19.01. 2018
  • vespa
    vespa

    Buffet hat aber auch FAANG prinzipiell verpasst, das er von Anfang an nicht dran geglaubt hat.

    Das bereut er heute.

    Auch das lässt sich problemlos im Netz finden.

    :-P

    11:01 Uhr, 19.01. 2018
    2 Antworten anzeigen
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Kann das Video von Kostolany hier nicht einpflegen. Kennen sicherlich viele. Einfach mal bei Youtube unter Kostolany schauen "der neue Markt ist ein Betrug"

    10:46 Uhr, 19.01. 2018
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Dieser Bitcoin hat mittlerweile auch dem letzten meiner EHEMALIGEN Lieblings-Redakteure von GMT komplett den Verstand vernebelt.

    Ich hielt diese Seite früher mal für die interessanteste und beste deutschprachige Börsenseite, habe immer mitgestimmt, wenn Harry uns gebeten hat für GMT zu voten.

    Mittlerweile ist sie zu einem Affenzirkus verkommen! Wegen dieser bescheuerten Tulpenzwiebel - Bitcoins. Es ist einfach nur noch traurig, egal ob Rene, Harry oder jetzt Olli.

    Seit ihr alle gegen irgendeinen Balken gelaufen oder gab es auf der GMT Weihnachtsfeier irgendwelche Drogen?

    19:33 Uhr, 18.01. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • 2 Antworten anzeigen
  • Danyo
    Danyo

    Jetzt wurde immerhin der Artikel nachbearbeitet und entschärft. So kann man das einigermaßen stehen lassen.

    21:12 Uhr, 17.01. 2018
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Lassen Sie sich nicht ärgern Herr Baron. Ihr Beitrag ist völlig in Ordnung, denn an den Finanzmärkten gilt noch viel mehr als in anderen Bereichen die Feststellung „nichts ist unmöglich“. Ausserdem macht die Dosis das Gift. Wer in der blinden Gier nach dem schnellen Reichtum sein Vermögen mit Kryptos verzockt, ist schlicht ein Opfer seiner falschen Einstellung.

    Fazit:

    Verloren wird immer zwischen den Ohren und gewonnen natürlich auch. :-))

    19:03 Uhr, 17.01. 2018
  • Kerry Gold
    Kerry Gold

    Ich finde das gut, wenn die Autoren auch gleich gemäß §34b WpHGoffenlegen dass sie bereits investiert sind. Dann weiss man wenigstens, wem die eigenen Euro zugute kommen wenn man jetzt einsteigt.

    Aber Fragen bleiben offen. Wer kauft mir die Bitcoins wieder ab, wenn ich jetzt einsteigen würde? Und zu welchem Preis...? Kann man einer Regressionsgeraden vertrauen? Wer in Statistik aufgepasst hat, ahnt, dass eine "Polynomial-Anpassung" lediglich die Abschnitte korrekt wiedergibt, die zum Zeitpunkt der Anpassung bekannt waren.

    Konkret: Vorhersagen sind leider schwierig, besonders wenn sie die Zukunft beschreiben. Auch Polynomial-Anpassung (z.B. eine Regressionsgerade) liefert keine besseren Erkenntnisse.

    Bitcoin kann übernächste Woche noch sehr viel tiefer stehen als die Gerade das (heute) erlaubt. Und dann wird im Nachhinein die Regressionsgerade an den neuen Bitcoin Kurs angepasst. Das ist Statistik.

    18:48 Uhr, 17.01. 2018
  • Unentschieden
    Unentschieden

    @Baron: darf man erfahren, zu welchem Einstiegskurs Sie Bitcoins gekauft haben?!

    18:21 Uhr, 17.01. 2018
  • sashal
    sashal

    Herr Baron (cooler Name ;) ) ich finde Ihren Artikel gut geschrieben und informativ, was jeder daraus macht ist ja seine eigene Entscheidung. Keiner wird gezwungen sich überhaupt mit dem Thema Krypto zu beschäftigen und wenn Ihre Kommentatoren schon etwas zu schreiben haben, dann doch bitte gut recherchiert und mit einem gewissen Mehrwert. Also lassen Sie sich nicht entmutigen, es gibt genug die sich mit den Märkten auskennen und die aktuellen Bewegungen auch einzuordnen wissen :)

    18:03 Uhr, 17.01. 2018
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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