Kommentar
10:49 Uhr, 27.04.2021

Bitcoin: Kommt jetzt der Kryptowinter?

In den Abwärtsphasen nach einem zyklischen Hoch verliert der Bitcoin typischerweise mehr als 80 Prozent seines Wertes. Hat eine solche Phase jetzt schon wieder begonnen?

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 54.607,00000 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 54.607,00000 $ (Bitfinex)

Wer die langfristige Kursentwicklung des Bitcoins betrachtet, dem können vor allem zwei Dinge auffallen:

  • Bei sehr langfristiger Betrachtung zeigt der Preis des Bitcoin bisher in guter Näherung exponentielles Wachstum.
  • Die Preisentwicklung folgt zugleich einem klar ausgeprägten Zyklus mit einer Periodendauer von ungefähr vier Jahren, bei der regelmäßig ungefähr ein bis 1,5 Jahre nach einem sogenannten Bitcoin-Halving (bei dem sich der Ertrag der Bitcoin-Miner halbiert) ein neues Zyklushoch erreicht wird.

Der folgende Chart zeigt die langfristig exponentielle Wertentwicklung des Bitcoin. Man beachte die logarithmische Darstellung der y-Achse. In einem solchen (halb-)logarithmischen Chart entspricht das exponentielle Wachstum einer Geraden im Chart. Wie man sieht, folgt der Bitcoin bisher trotz der hohen Volatilität recht gut dem Modell einer exponentiellen Preisentwicklung.

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In einem stark logarithmischen Chart fallen Preisschwankungen allerdings visuell deutlich weniger stark ins Gewicht als in einem linearen Chart. Etwas salopp könnte man sagen: Wenn sich der Preis in dem oben dargestellten Chart nicht gerade verzehnfacht oder zehntelt, fällt die Entwicklung kaum auf.

Um die zugleich stark zyklische Entwicklung des Bitcoinpreises darzustellen, zeigt der folgende Chart ausschließlich markante Hoch- und Tiefpunkte der Preisentwicklung. Dabei muss beachtet werden, dass bei der Erstellung des Charts ausschließlich Tagesschlusskurse berücksichtigt wurden (intraday lagen höhere Hochs bzw. tiefere Tiefs vor) und dass gerade bei den Extrempunkten häufig größere Diskrepanzen zwischen unterschiedlichen Handelsplätzen auftreten.

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Dem Chart kann man entnehmen, dass im Mittel rund 15 Monate nach einem Bitcoin-Halving ein neues Zyklushoch auftritt. Zwischen Bitcoin-Halving und neuem Zyklushoch steigen die Preise besonders stark (stärker als in jeder anderen Phase). In den vergangenen Monaten befanden wir uns in einer solchen Phase, denn das letzte Bitcoin-Halving trat am 11. Mai 2020 auf, also vor etwas weniger als einem Jahr. Die in den vergangenen Monaten starken Kursgewinne kamen also nicht überraschend, sondern folgten sehr gut dem aus früheren Zyklen bekannten Muster.


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Der Chart zeigt auch, dass das aktuelle Zyklushoch nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte oder sogar schon hinter uns liegen könnte. Die bisher kürzeste Zeitspanne zwischen Bitcoin-Halving und neuem Zyklushoch lag nur bei etwas mehr als einem Jahr. Diese Zeitdauer ist schon fast verstrichen. Es ist auch keineswegs ausgeschlossen, dass der aktuelle Zyklus etwas kürzer als die bisherigen ausfällt und das aktuelle Zyklushoch deshalb schon hinter uns liegt! In diesem Fall hätte der neue Kryptowinter also bereits begonnen. In den Abwärtsphasen nach einem zyklischen Hoch verliert der Bitcoin typischerweise in rund einem Jahr mehr als 80 Prozent seines Wertes.

Fazit: Wenn sich die aus früheren Zyklen bekannte Entwicklung fortsetzt, so dürfte der Bitcoin in den kommenden Monaten das Hoch im aktuellen Zyklus erreichen und anschließend wieder deutlich zurückfallen. Dabei könnte es durchaus auch noch einmal zu stark steigenden Kursen kommen, da es typischerweise direkt vor dem Zyklushoch zu explosiven Preisanstiegen kommt. Es kann allerdings auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Mitte April erreichten knapp 65.000 Dollar bereits das Hoch im aktuellen Zyklus markieren. In diesem Fall müssten sich Kryptoanleger in den kommenden Monaten auf stark fallende Kurse einstellen. Der Kryptowinter hätte dann bereits wieder begonnen und Kursverluste von 80 Prozent und mehr gegenüber dem jüngsten Hoch müssten eingeplant werden.

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  • Data75
    Data75

    Wirklich ein guter interessanter Artikel. Ich sehe allerdings noch mehr den Punkt Preisentwicklung durch Angebot und Nachfrage im Mittelpunkt. Wir haben mittlerweile immer mehr große Adressen, die entsprechend große Mengen des Gutes haben wollen aber die meisten Coins sind bereits geschöpft und in recht festen Händen. Auch ist es noch immer nicht im Mainstream angekommen, dass die Masse kleiner Anleger ein Stück vom Kuchen haben wollen. Entsprechend sehe ich nicht die großen Wale, die viel und ggf. auch noch zu niedrigen Preisen verkaufen wollen. Eher sehe ich bei fallenden Preisen immer wieder dankbares Kaufinteresse sammeln zu können.

    15:00 Uhr, 27.04.2021
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Sehr interessanter Artikel und sehr logisch dargestellt.

    12:38 Uhr, 27.04.2021
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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