Kommentar
07:35 Uhr, 18.04.2024

Bitcoin Halving steht vor der Tür: Jetzt in BTC-Mining-Aktien einsteigen?

Die Performance der Bitcoin-Mining-Aktien wie Marathon Digital oder Riot Platforms war in den vergangenen Wochen, verglichen mit dem Basiswert Bitcoin, alles andere als gut. Welche Rolle das Bitcoin Halving dabei spielt und warum gerade jetzt ein günstiger Einstiegszeitpunkt sein könnte.

Erwähnte Instrumente

Eigentlich funktionieren sie wie ein Hebelinvestment. Die Rede ist von börsennotierten Unternehmen, die Bitcoin Mining betreiben. Wie auch bei Gold-Minenbetreibern können diese von steigenden Kursen des „Rohstoffes“ überdurchschnittlich profitieren, so zumindest die Theorie. In der Praxis kann es temporär allerdings zu größeren Abweichungen kommen. So haben die bekannten Mining-Unternehmen wie Marathon Digital, Riot Platforms oder Bitfarms in den vergangenen Wochen deutlich schlechter performt als Bitcoin selbst. Gründe dafür, gibt es einige.

Bitcoin Halving steht vor der Tür

Im Vergleich zu Bitcoin als Basiswert blicken Mining-Unternehmen dem im April anstehenden Halving nicht positiv entgegen. Die Halbierung der Blockbelohnung führt zu einem erheblichen Rückgang der Einnahmen. Folglich ist es üblich, dass sich die Lage der Mining-Firmen rund um das Halving, sowohl kurz davor als auch danach, als besonders kritisch darstellt.

Allerdings sind durch zunehmende Anwendungen auf der Bitcoin Blockchain, wie NFTs oder DeFi, die Transaktionsgebühren deutlich angestiegen. Dadurch kann immer besser eine Reduktion der Block-Erträge kompensiert werden. Auch sind durch den starken Kursanstieg der vergangenen Wochen immer mehr Miner dazu in der Lage, auch nach dem Halving noch profitabel zu minen.

Bitcoin ETFs als Alternative zu Mining-Aktien

Bitcoin-Mining-Aktien galten für zahlreiche Investoren als attraktive Alternative, um mittels Aktien am Bitcoin-Preisgeschehen teilzuhaben. Mit der erfolgreichen Markteinführung von Bitcoin Spot ETFs in den Vereinigten Staaten haben Anleger nun die Möglichkeit, direkt in den Basiswert zu investieren, ohne dabei den Umweg über börsengelistete Krypto-Unternehmen zu gehen.

Für viele Anleger repräsentieren die ETFs als Königsklasse im regulierten Marktsegment eine verlockende Alternative zu Unternehmen wie Marathon, Riot und ähnlichen. Es liegt daher nahe, dass der Aufschwung der Bitcoin ETFs einen gewissen Preisdruck auf Bitcoin-Mining-Aktien ausübt.

Faktor Regulierung: Die Unsicherheit nimmt zu

In den USA wird erneut über zusätzliche Besteuerung von Krypto-Minern diskutiert, wie Mitte März öffentlich wurde. Dieser Vorstoß basiert auf einem Budgetvorschlag der US-Regierung für das nächste Jahr, der eine Verbrauchssteuer von 30 Prozent auf Krypto-Mining vorsieht, die sich am Energieverbrauch orientiert. Solche Vorhaben wurden bereits in der Vergangenheit erwogen, aber letztendlich vom Kongress verworfen.

Eine solche Steuer hätte verheerende Auswirkungen auf Unternehmen im Bereich des Bitcoin-Minings. Zudem plant die Regierung unter Biden, die bestehenden Steuergesetze zuungunsten der Mining-Betriebe zu interpretieren. Amerikanische Firmen wie Marathon Digital oder Riot Platforms würden durch diese Neuregelungen erheblich beeinträchtigt.

Es ist jedoch zu erwarten, dass sich die Republikaner entschieden gegen diese Maßnahmen wehren. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung ihren Plan nicht umsetzen kann, ist somit recht groß. Eine Klärung dieser politischen Unsicherheit dürfte sich demnach auch positiv auf die Mining-Industrie in den USA auswirken.

Verschuldete Bitcoin-Miner: Zinsumfeld bislang mehr als ungünstig

Das aktuell hohe Zinsniveau stellt für die zum Teil hochverschuldeten Mining-Unternehmen eine Belastung dar. Insbesondere die hohen Kosten für Kapital bzw. die teure Refinanzierung schmälern die Rentabilität dieser Firmen. In den letzten Wochen haben sich die Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung eher verringert.

Hierin liegt jedoch auch ein Potenzial: Sollten die Zinssenkungen in den nächsten Monaten schneller und stärker erfolgen als derzeit vom Markt angenommen, könnten die Mining-Aktien einen erheblichen Auftrieb erfahren. Die Mining-Unternehmen würden somit von den Zinssenkungen noch deutlicher profitieren als der Basiswert Bitcoin selbst.

Fazit

Es ist allgemein bekannt, dass Bitcoin-Mining-Aktien ein hohes Risiko bergen – wie die Insolvenzen während des Bärenmarktes gezeigt haben. Dennoch könnten Anleger, die sich der Risiken bewusst sind und in den nächsten Monaten einen Anstieg des Bitcoin-Kurses auf 100.000 US-Dollar oder darüber hinaus erwarten, die momentane Marktschwäche zu ihrem Vorteil nutzen. Für risikofreudige Investoren könnte die aktuelle Unsicherheit eine attraktive Gelegenheit zum Nachkauf bieten.

Autor: Sven Wagenknecht, Chefredakteur BTC-ECHO

Disclaimer: Der Artikel spiegelt lediglich die Meinung des Autors wider. Es handelt sich nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen.

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