Analyse
11:42 Uhr, 31.01.2022

BITCOIN, ETHER, BINANCE - Sind das schon Bodenbildungen?

Langsam und schwerfällig stabilisieren sich großen Kryptowährungen nach dem Crash um den 21. Januar. Während das Ende des Bärenmarktes herbeigesehnt wird, sprechen die Charts noch eine ganz andere Sprache.

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 37.183,00000 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Binance Coin BNB/USD
    Kursstand: 371,02700 $ (CryptoCompare) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 37.183,00000 $ (Bitfinex)
  • Binance Coin BNB/USD - Kurs: 371,02700 $ (CryptoCompare)
  • Ethereum ETH/USD - WKN: A2YY65 - ISIN: XC000A2YY651 - Kurs: 2.540,50000 $ (Bitfinex)

Es sind zaghafte Trendwendeversuche die wir aktuell bei den großen Coins und Token sehen, solide Bodenbildungen oder kräftige Kaufwellen fehlen bislang. Auch wurden bisher wichtige, gebrochene Chartmarken nicht zurückerobert. Aus diesen Gründen liegt auch noch der Verdacht nahe, dass es sich lediglich um technische Gegenbewegung auf die teils massiven Verluste handelt, also um klassische, bärische Pullbacks. Und weil es noch sehr bärisch ausschaut, liegt das Überraschungsmoment ganz klar auf Seiten der Bullen. Sie sind jetzt durch diese Aussagen maximal verwirrt? Gut so, denn die charttechnische Situation ist wie so oft ziemlich "tricky". Betrachten wir die Chartbilder der drei größten Coins, Bitcoin, Ether und Binance, im Detail.

Bitcoin

Der Bruch des zentralen Supports bei 39.700 - 41.000 USD führte zu einer starken Verkaufswelle beim Bitcoin. Eine große SKS als mittel- bis langfristige Trendwendeformation ist aktiviert worden, jetzt läuft ein Pullback in Richtung Ausbruchslevel bei 39.700 - 41.000 USD.

Solange der Bitcoin unterhalb dieses Preisbereichs notiert, bleibt er allein aus charttechnischen Gesichtspunkten heraus anfällig für weiter fallende Notierungen in Richtung des wichtigen Supports bei rund 29.000 - 30.000 USD, wo die Jahrestiefs aus 2021 gelegen sind.

Selbst eine Rückkehr über 41.000 USD wäre noch kein ausreichendes Kaufsignal, würde jedoch die Position der Bullen stärken. Bei 42.200 - 43.700 USD liegt dann noch ein breiter Widerstandsbereich als letzte Hürde, Deren Überwinden würde den Käufer echte Chancen bescheren. Solide Kaufsignale entstehen jedoch erst bei einer nachhaltigen Rückkehr über 46.000 USD, erst dann wäre mit der Rückkehr über die EMAs auch das mittelfristige Chartbild wieder deutlich aufgehellt.

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Ether

Ether beschleunigt den Abwärtstrend seit Dezember. Der Bruch des Supports um 2.700 lieferte zuletzt ein weiteres Verkaufssignal, ebenso wie das bärische Kreuzen ("Death Cross") der EMAs (EMA50, EMA200).

Jetzt kommt es zum Rücklauf an die Preiszone bei 2.700 USD, von wo aus im bärischen Szenario die nächste Abwärtswelle in Richtung 1.720 - 1.755 USD starten könnte.

Klettert Ether hingegen signifikant über 2.940 USD, setzen die Käufer erste Achtungszeichen. Dann dürfte das zentrale Widerstandskreuz aus EMAs und Abwärtstrendlinie bei aktuell 3.233 - 3.369 USD angesteuert werden. Erst wenn diese zentralen Hürden geknackt werden können, sind bärische Szenarien zunächst abgewendet.

Ethereum ETH/USD Chartanalyse X
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Binance

Binance Coin ist bis an den wichtigen Unterstützungsbereich bei 320 - 340 USD zurück gekracht und dreht von dort aus wieder leicht nach oben. Der Widerstandsbereich bei 390 USD deckelt bereits, knapp darüber liegt das alte Jahrestief bei 407 USD als weitere Widerstandsmarke.

Von hier aus könnte ein neuer Test des Supports bei 320 - 340 USD erfolgen. Wird auch dieser signifikant gebrochen, drohen Abgaben bis zum Julitief bei 254 USD.

Mit einem Anstieg über 410 USD per Tagesschluss könnte eine Erholung zu den EMAs erfolgen, die sich aktuell beinahe bärisch kreuzen. Auch hier wäre eine Rückehr überd iese gleitenden Durchschnittslinien extrem wichtig, um das angeschlagene Chartbild zu verbessern.

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Fazit:

Die Bären warten auf eine Wiederaufnahme "ihres" Trends. Noch stehen deren Chancen sehr gut, in Kürze neue Jahrestiefs und vielleicht sogar eine weitere Abwärtstrendbeschleunigung zu provozieren.

Die fehlenden Anschlussverkäufer nach dem letzten Kurseinbruch nähren aber auch Zweifel am bärischen Szenario. Umso länger die Erholungen andauern, um so nervöser könnten die Bären werden. Und hier liegt auch das Überraschungsmoment der Bullen begründet: Die charttechnischen Situationen sind derart offensichtlich bärisch, dass viele charttechnisch orientierte Trader auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends warten.

Die Korrelation zu den Aktienmärkten ist momentan sehr groß, hier könnte eine weitere Orientierungshilfe zu finden sein. Auch bei den großen Indizes in den USA steht die Situation aktuell Spitz auf Knopf, die Chartbilder sind sehr angespannt und werden zunehmend bärischer. Gelingt hier eine Trendwende nach oben, wäre das auch ein positives Zeichen für die Kryptowährungen.

Letztlich bleibt dem kurz- und mittelfristig orientierten Trader weiterhin nur die Möglichkeit, sehr punktuelle, antizyklische Trades an markanten Unterstützungsmarken für kurze Gegenreaktionen nach oben hin zu wagen. Zumindest, solange belastbare Trendwendeversuche oder Bodenbildungen ausbleiben.


Risikohinweis: Bei den Kryptowährungen handelt es sich um hochspekulative und extrem volatile Basiswerte. Der Handel ist also erhöhten Risiken unterworfen, ein strenges Moneymanagement ist zwingend erforderlich.

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  • André Rain
    André Rain Technischer Analyst und Trader

    Unter den vielen stark angeschlagenen Chartbildern der Kryptos sticht in diesen Tagen ein Token positiv hervor: Decentraland (MANA), aktuell die Nummer 31 der größten Coins. Einen Kommentar dazu habe ich auf meinem Guidants-Desktop geschrieben.

    14:15 Uhr, 31.01.2022

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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