Kommentar
10:40 Uhr, 14.01.2019

BITCOIN: Droht eine weitere Verkaufswelle?

Ende des vergangenen Jahres kam es zu einem dramatischen Kursrückgang bei Bitcoin. Jetzt wird bekannt: Besonders die langfristigen Bitcoin-Investoren machten Kasse. Droht eine Wiederholung?

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Das vergangene Jahr war für alle Anleger schwierig, aber für Anhänger von Kryptowährungen wie Bitcoin ganz besonders. Nachdem Ende 2017 noch ein Allzeithoch bei rund 20.000 USD erreicht wurde, ging es tendenziell das ganze Jahr über abwärts. Ende November beschleunigte sich der Abwärtstrend noch einmal deutlich, nachdem eine Unterstützungszone im Bereich von 6.000 USD unterschritten wurde.

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Für die miserable Performance und das Unterschreiten der wichtigen Unterstützungszone war aber offenbar auch ein Grund verantwortlich, der erst jetzt bekannt wird. Wie Bloomberg berichtet, kam es ab Oktober zu einer deutlichen Verhaltensänderung bei längerfristigen Bitcoin-Investoren.

Zahlreiche Halter von Bitcoin, die diese schon seit mehr als zweieinhalb Jahre besessen hatten, wurden ab Mitte September plötzlich aktiv. Wie Bloomberg unter Berufung auf den Analysedienst Flypside Crypto berichtet, ging die Zahl der seit mindestens zweieinhalb Jahren inaktiven Bitcoin-Adressen ab Mitte September innerhalb eines Monats deutlich zurück – von rund 3,8 Millionen auf rund 2,8 Millionen Adressen.

Was das genau zu bedeuten hat, ist Interpretationssache. Eine mögliche Interpretation: Sogenannte "early adopters", also diejenigen Investoren, die schon relativ früh auf den Bitcoin-Hype aufgesprungen waren, wollten Kasse zu machen. Das passt auch zu dem deutlichen Kursrückgang, der dann ab Mitte November zu verzeichnen war.

Um Bitcoin zu verkaufen, müssen vorhandene Beträge zunächst auf Adressen bei Bitcoin-Börsen oder andere Handelsplätzen übertragen werden. Zwischen den verzeichneten Aktivitäten bei den Bitcoin-Adressen und dem tatsächlich erfolgten Kursrückgang kann deshalb auch eine gewisse Zeitspanne liegen.

Ab Mitte Oktober stieg die Zahl der seit mindestens zweieinhalb Jahren inaktiven Bitcoin-Adressen zwar wieder leicht an, bei Bitcoin-Adressen, die für Zeitperioden zwischen einem halben Jahr und zweieinhalb Jahren inaktiv gewesen waren, nahm die Aktivität aber offenbar weiter zu. Die Verkäufe der "early adopters" führten möglicherweise dazu, dass auch andere längerfristige Bitcoin-Investoren unruhig wurden.

Wenn ausgerechnet diejenigen Investoren ihre Bitcoin-Bestände verkaufen, die bereits seit längerer Zeit investiert sind, könnte dies ein schlechtes Zeichen für die Perspektiven dieser und auch anderer Kryptowährungen sein. Denn offensichtlich sind nun gerade die Anleger, die bisher zu den glühendsten Anhängern gehörten, nicht mehr von den Zukunftschancen von Bitcoin überzeugt. Da die frühen Investoren außerdem oft über relativ große Bitcoin-Bestände verfügen, haben ihre Aktionen einen sehr großen Einfluss auf den Markt.

Sollte es zu weiteren Verkäufen der "early adopters" kommen, könnte das den Bitcoin-Kurs auch in den kommenden Monaten belasten. Bisher ist es aber reine Interpretationssache, ob die langfristigen Bitcoin-Investoren wirklich damit begonnen haben, Kasse zu machen, oder ob nicht etwas anderes hinter der plötzlichen Aktivität bei den zuvor inaktiven Bitcoin-Adressen steckt.


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  • Dragoslav
    Dragoslav

    Der geht doch to da moon, dachte ich?

    13:50 Uhr, 17.01. 2019

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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