Kommentar
16:00 Uhr, 20.08.2024

Bitcoin-Betrug in Bayern: Vorsicht vor diesen Paper Wallets

Das LKA Bayern warnt vor herumliegenden Bitcoin Paper Wallets. Dahinter steckt eine perfide Betrugsmasche – die aus Opfern Täter machen kann. BTC-ECHO

Rund um München kommt es derzeit zu einer Reihe an Bitcoin-Betrugsfällen. Das Bayerische Landeskriminalamt warnt vor der Verwendung verstreut herumliegender Paper Wallets: Zettel, auf denen vermeintliche Zugangscodes für Bitcoin-Konten stehen, mitsamt gefälschter Zahlungsbelege. Nach Scannen eines darauf gedruckten QR-Codes werden die Finder schließlich um ihr Geld betrogen. Das Perfide: Neben einem finanziellen Schaden könnte den Opfern auch ein juristisches Nachspiel drohen.

Mit Bitcoin geködert

Wer in München zurzeit spazieren geht, könnte über einen auffälligen Plastikbeutel stolpern. So drapiert, als hätte ihn jemand unabsichtlich liegen lassen. Darin deutlich jedoch zu erkennen: eine Quittung mit der Aufschrift “Bitcoin”, angeblich in Höhe von 10.000 Euro. Geld, das nur vermeintlich auf der Straße liegt.

Dazu liegt eine Paper Wallet bei – ein modern klingender Begriff für eigentlich nur ein Stück Papier mit Daten zu einer Krypto-Wallet. Darauf abgedruckt ist auch ein QR-Code. Beim Scannen wird man auf eine manipulierte Internetseite weitergeleitet, über die persönliche Daten eingefordert werden. Anschließend soll man den Gegenwert der Bitcoin, also 10.000 Euro, erhalten, gegen eine Bearbeitungsgebühr von drei Prozent. Dieser Vorgang findet jedoch nicht statt. Stattdessen kommt es zu einer Fehlermeldung, die Bearbeitungsgebühr in Höhe von 300 Euro: weg.

Wiederholungsgefahr

Die Gefahr bestünde einerseits darin, dass die Opfer den Vorgang mehrmals wiederholen, in der Hoffnung, dass es beim nächsten Mal klappt, wie ein Sprecher des Landeskriminalamts auf Anfrage mitteilt. Die Schadenssumme summiert sich somit jedes Mal um weitere 300 Euro. Zum anderen könne auch nicht ausgeschlossen werden, dass die abgegriffenen Daten für weitere Betrugsformen verwendet würden.

Gegenüber BTC-ECHO weist das Landeskriminalamt jedoch noch auf ein weiteres Problem hin: Allein wer den Code scannt, könnte sich bereits strafbar machen. Strafrechtlich ließe sich das als Betrugsversuch werten, schließlich wurde versucht, fremdes Geld anzueignen. Opfer würden somit zu Tätern. Ob es zu einer Anzeige kommt, werde im Einzelfall geprüft. Das Landeskriminalamt empfiehlt, die Beutel direkt bei der Polizei abzugeben.

Spur im Dunkel

Wer hinter der Betrugsmasche steckt, sei bislang unklar. Hinweise auf Täter gebe es bislang keine, so ein Sprecher des Landeskriminalamts. Ein Muster, wo die Paper Wallets verteilt werden, scheinbar auch nicht. Stattdessen werde nach dem Gießkannenprinzip verfahren. Auf Straßen, Parkbänken – die Beutel können überall liegen, häufig an belebten Orten.

⚠️Vorsicht! ⚠️Aktuell kommt es vor allem in Stadt und Landkreis München vermehrt zu einer neuen Form des #Betrugs mit vermeintlichen Bitcoin-Paper-Wallets.

Alle Infos findet ihr im Beitrag und in unserer Pressemeldung: https://t.co/MDE7QFKIyR@PolizeiMuenchen pic.twitter.com/1OgcWhy3yv

— Bayerisches Landeskriminalamt (@LKA_Bayern) August 13, 2024

Aus anderen Bundesländern seien solche Vorfälle zwar noch nicht bekannt. Ähnliche Fälle gab es aber bereits in Österreich. Auch in Australien wurde schon 2022 vor der Masche gewarnt.

Source: BTC-ECHO

BTC-ECHO

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

BTC-ECHO
BTC-ECHO

BTC-ECHO ist das reichweitenstärkste Online-Medium der deutschsprachigen Krypto-Szene. Seit der Gründung 2014 besteht die Mission darin, mit tagesaktueller Berichterstattung und Analysen umfassend und unabhängig über die relevanten Trends und Entwicklungen im Bereich Kryptowährungen zu informieren und aufzuklären.

Neben Online-Journalismus zählen regelmäßig erscheinende Podcasts und Reports, sowie das Community-orientierte Vergleichsportal BTC-ECHO Reviews und die E-Learning-Plattform BTC-ECHO Academy zu den erfolgreichsten Projekten des Unternehmens.

Mehr über BTC-ECHO
Mehr Experten