Analyse
18:00 Uhr, 11.10.2008

Bisher maue Wochenendnachrichten seitens der G7

Noch am gestrigen Abend trafen sich die Vertreter der 7 führenden Industrienationen (USA, Japans, Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, Kanadas und Italiens ) um einen, wie es hieß, "aggressiven" Aktionsplan zu erarbeiten. "Dringende und außergewöhnliche Maßnahmen" seien angesichts der Krise erforderlich. Es ginge darum, die Finanzmärkte zu stabilisieren, die Kreditmärkte wieder in Gang zu setzen und globales Wachstum zu fördern.

In der allgemein gehaltenen Erklärung wird darauf verwiesen, dass die einzelnen Länder mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Zusammenbrüche von großen Bankhäusern verhindern sollten. Außerdem sei man überein gekommen, dass die jeweils nationale Einlagensicherung garantiert werden sollte. Maßnahmen werde man untereinander abstimmen und koordinieren.

Der Aktionsplan kündigt jene Maßnahmen an, die bereits seit Wochen von einzelnen Staaten umgesetzt werden. Irland beispielsweise garantiert von staatlicher Seite für die Einlagen seiner Bürger, auch die Deutschen haben das Wort ihrer Kanzlerin, dass die Einlagen garantiert seien, Großbritannien hat die größten Banken des Landes teilverstaatlicht.

Finanzminister Steinbrück versicherte, dass es einen Fall ähnlich gelagert wie bei Lehmann Brothers in Zukunft nicht mehr geben werde. Solche großen und wichtigen Bankinstitute werde man nicht mehr kaputtgehen lassen, weil dies für das Gesamtmarktgeschehen unüberschaubare Folgen haben könnte.

Der angekündigte Aktionsplan enthält keine grundlegend neuen Maßnahmen. Es bleibt fraglich, ob sich die Finanzmärkte kurzfristig über die Botschaft der G7 vom Freitag beruhigen lassen. Der Plan enthält nichts, um die Märkte zu beruhigen, keinerlei Substanz, um das zu erreichen“, sagt der vom Handelsblatt zitierte Peter Morici von der Universität Maryland. Der „Aktionsplan“ enthalte lediglich „edle Ziele“.

Viel wichtiger scheint hingegen die Nachricht, wonach Steinbrück an einem Rettungspaket für die großen deutschen Bankinstitut arbeitet. Dieses könne bereits im Verlauf der kommenden Woche von Bundestag und Bundesrat abgesegnet werden.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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