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13:49 Uhr, 15.04.2010

Bis zu 68,5 Mrd. Euro Ausfälle bei griechischem Staatsbankrott

Berlin (BoerseGo.de) - Im Falle eines Staatsbankrotts seitens Griechenland und der damit einhergehenden Zahlungsunfähigkeit wäre der Abschreibungsbedarf der Banken im übrigen Euroraum beträchtlich. Insgesamt halten die Banken nach Berechnungen der Wirtschaftsforscher Forderungen in Höhe von knapp 178 Mrd. Euro gegenüber dem griechischen Staat und Privatsektor. Davon entfielen alleine 78,9 Mrd. Euro auf französische Banken. Deutsche Banken hielten im vergangenen September Forderungen gegenüber Griechenland im Umfang von 43,2 Mrd. Euro.

Im gesamten Euroraum könnte das Volumen der Ausfälle nach Berechnungen der führenden deutschen Wirtschaftsforscher bis zu 68,5 Mrd. Euro betragen und durch die Finanzkrise geschwächte Banken ins wanken bringen. Folglich wären weitere Rettungsprogramme notwendig. Doch angesichts des Konsolidierungsbedarfs der meisten Mitgliedsländer des Euroraums dürften die Regierungen dann vor großen Schwierigkeiten stehen.

Sollte die Bonität griechischer Staatsanleihen aber weiter fallen, könnte sich die EZB gezwungen sehen, diese nicht mehr als Sicherheit zu akzeptieren. In diesem Fall könnten Banken die Papiere nicht mehr nutzen um mit ihnen als Sicherheit Zentralbankgeld zu leihen, was Liquiditätsprobleme bei Banken verursachen würde. Auch an Investoren in spanischen, portugiesischen und irischen Staatsanleihen wäre das ein deutliches Signal, dass man unter Umständen auch diese in Zukunft nichtmehr als Sicherheit akzeptieren könnte.

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Tobias Krieg
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Technischer Analyst

Tobias Krieg ist seit mehr als 10 Jahren leidenschaftlicher und professioneller Aktienhändler. Sein Ansatz beruht auf einem Zusammenspiel von fundamentaler Analyse und Charttechnik. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Biller Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.

Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend. Ich zeige Ihnen wie man Überbewertungen und Schnäppchen erkennt, welche Kennzahlen den Erfolg bringen und wie sich Fehler einfach vermeiden lassen.

Nach über sieben Jahren als Analyst der BörseGo AG, ist Tobias Krieg seit Januar 2018 für den Broker LYNX tätig. LYNX überzeugt durch äußerst niedrige und transparente Gebühren, eine mehrfach ausgezeichnete, professionelle Handelsplattform und Zugang zu mehr als 100 Börsenplätzen weltweit.

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