BIP Deutschland: Mit einem tiefblauen Auge davongekommen
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Das Bruttoinlandsprodukt Deutschland ist im Jahr 2020 preis- und kalenderbereinigt um 5,3 Prozent geschrumpft. Damit ist Deutschland noch einmal mit einem (tief-)blauen Auge davongekommen. Die Corona-Rezession war weniger tief als die Rezession während der globalen Finanzkrise 2009 mit einem Rückgang von 5,7 Prozent. Insbesondere aber dürfte die Dauer der Rezession wesentlich kürzer sein. Bereits im dritten Quartal vergangenen Jahres wuchs die deutsche Wirtschaft wieder fulminant. Sollte es zu keinen wesentlichen Revisionen kommen, so dürfte auch das vierte Quartal ein positives Wachstum aufweisen.
Dass Deutschland vergleichsweise gut durch die Krise gekommen ist, lag an der sehr expansiven Fiskalpolitik: Der staatliche Finanzierungssaldo betrug minus 4,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und fiel damit deutlich größer aus als während der Finanzkrise. Dank der guten Ausgangslage dürfte die Staatsverschuldung am Ende der Krise auch weit unter jener nach der Finanzkrise liegen. Insbesondere das Kurzarbeitergeld sorgte dafür, dass sehr viele Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz behalten konnten; die Anzahl der Beschäftigten sank lediglich um 1,1 Prozent. Aufgrund automatischer Stabilisatoren und großzügiger Transferleistungen stieg das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte trotz Krise um 0,8 Prozent. In der Folge stieg die Sparquote auf ein historisches Hoch von 16,3 Prozent, da zum einen viele Konsumwünsche, insbesondere im Kultur- und Tourismusbereich, aufgrund der Pandemie-Maßnahmen nicht erfüllt werden konnten, zum anderen dürfte ein Teil der Ersparnis auch auf Angstsparen zurückzuführen sein.
Auch wenn der Lockdown jetzt in die Verlängerung gehen dürfte, sollte die Wirtschaft in diesem Jahr wieder kräftig wachsen. Damit wäre Deutschlands „schnellste Rezession“ schon im Sommer endgültig Geschichte.
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