Kommentar
17:49 Uhr, 23.09.2002

BioTechs des Neuen Marktes unter der Lupe

Biotissue Technologies - verkaufen
In einer brandaktuellen Studie haben wir die börsennotierten deutschen Biotechs des Teilindexes Biotechnology des Neuen Marktes näher unter die Lupe genommen. Entscheidend für uns waren neben der Cashposition, insbesondere die aktuelle Burnrate der Unternehmen. Die BioTissue Technologies AG, Freiburg, wurde 1997 als Spin-off des Universitätsklinikums Freiburg gegründet. Das Unternehmen ist auf dem Gebiet des Tissue Engineering, das heißt der Züchtung von menschlichem Gewebe aus körpereigenen Zellen im Labor, tätig. Dabei werden patienteneigene Zellen entnommen, im Labor vermehrt und später wieder transplantiert. Der Vorteil: Der Körper stößt diese eigenen Zellen nicht ab. Seit Ende 2001 sind bereits fünf Produkte von BioTissue, in vier verschiedenen Fachgebieten, in der klinischen Anwendung. Behandelt werden können Haut-, Mundschleimhaut-, Knochen- und Knorpeldefekte. Die Vision von BioTissue ist es, das Tissue Engineering im medizinischen Alltag zu etablieren. Dies scheint allerdings schwieriger als erwartet zu sein, wenn man die aktuellen Umsatzzahlen betrachtet. Geringe liquide Mittel sowie ein hoher negativer Freecashflow mahnen zur Vorsicht. Darüber hinaus ist die Burnrate nach wie vor zu stark, daher unser Rating verkaufen.

Co.don - verkaufen
In einer brandaktuellen Studie haben wir die börsennotierten deutschen Biotechs des Teilindexes Biotechnology des Neuen Marktes näher unter die Lupe genommen. Entscheidend für uns waren neben der Cashposition, insbesondere die aktuelle Burnrate der Unternehmen. Die co.don AG ist an der Schnittstelle zwischen der pharmazeutischen Industrie und der Biotechnologie positioniert. Durch Kombination von Wissen aus den Bereichen: Biotechnologie, Tissue Engineering und Molekulare Medizin, ist co.don eines der führenden Unternehmen auf dem Gebiet der regenerativen Medizin zur Wiederherstellung und Nachbildung von menschlichem Gewebe und Organen. Der Halbjahresumsatz hat sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2001 in 2002 nahezu halbiert. Die liquiden Mittel sind im Vergleich zur Burnrate deutlich zu gering. Daher unser Rating verkaufen.

Curasan - verkaufen
In einer brandaktuellen Studie haben wir die börsennotierten deutschen Biotechs des Teilindexes Biotechnology des Neuen Marktes näher unter die Lupe genommen. Entscheidend für uns waren neben der Cashposition, insbesondere die aktuelle Burnrate der Unternehmen. Die 1988 gegründete curasan AG ist Spezialist für regenerative Biomedizin. Das Produktprogramm von curasan umfasst Präparate, die in verschiedenen Bereichen der Medizin Anwendung finden: verschreibungspflichtige Arzneimittel und Medizinprodukte sowie medizintechnische Geräte und besondere biomedizinische Verfahren zur Knochenregeneration. Die jungen Bereiche Biomaterials und Biologicals verzeichnen hier ein dynamisches Wachstum. Insbesondere das selbst weiterentwickelte und gefertigte Knochenaufbaumittel Cerasorb soll mittelfristig als Motor der Expansion im In- und Ausland dienen. Den zurzeit umsatzstärksten Produktbereich repräsentieren die Pharmaceuticals mit mehr als zwanzig zugelassenen Wirkstoffen. Die im Lohnauftrag produzierten Generika werden an große Kliniken in Deutschland und im Export vertrieben. Bzgl. der Umsätze des ersten Halbjahres ist eine positive Tendenz von 2001 auf 2002 zu verzeichnen. Allerdings verfügt Curasan kaum noch über liquide Mittel und der Cashverbrauch ist nach wie vor hoch. Curasan hat von allen Werten mit Abstand die kürzeste Burnrate. Daher stellen wir die Aktie auf verkaufen.

CyBio - verkaufen
In einer brandaktuellen Studie haben wir die börsennotierten deutschen Biotechs des Teilindexes Biotechnology des Neuen Marktes näher unter die Lupe genommen. Entscheidend für uns waren neben der Cashposition, insbesondere die aktuelle Burnrate der Unternehmen. Die CyBio AG entwickelt und vertreibt Systeme für computergesteuerte Laboranlagen in der Biotechnologie. Dabei setzt das Jenaer Unternehmen vor allem in der vollautomatischen pharmazeutischen Wirkstoffsuche Maßstäbe. Im Mittelpunkt des Unternehmensangebotes steht die CyBi-Screen-machine, mit der sich täglich bis zu 300.000 Proben bearbeiten lassen. Die CyBio AG liefert ihren Kunden daneben entsprechendes Forschungs-Know-how - zum Beispiel spezifische, in Versuchsreihen ermittelte Testparameter für die Wirkstoffsuche. CyBio vezeichnet in 2002 eine Umsatzstagnation gegenüber 2001, der Cashflow ist nach wie vor stark negativ und das bei einem deutlich geringeren Net Cash im Vergleich zu den liquiden Mitteln. Daher stellen wir die Aktie zum Verkauf.

Eurofins Scientific - verkaufen
In einer brandaktuellen Studie haben wir die börsennotierten deutschen Biotechs des Teilindexes Biotechnology des Neuen Marktes näher unter die Lupe genommen. Entscheidend für uns waren neben der Cashposition, insbesondere die aktuelle Burnrate der Unternehmen. Eurofins Scientific ist ein internationales Biotechnologieunternehmen mit Schwerpunkt in der Bioanalytik. Die Gruppe ist auf Analyse-Dienstleistungen für Kunden aus den verschiedensten Industrien wie z.B. Pharmazie, Lebensmittel und Chemie spezialisiert. Im Bereich der angewandten Life-Sciences verfolgt die Gruppe eine gezielte Expansionsstrategie zur Erweiterung der internationalen Präsenz sowie des Technologie-Portfolios. Das wichtigste Ziel von Eurofins Scientific ist die weitere Entwicklung, Übernahme oder Lizenzierung eines umfassenden State-of-the-art Portfolios von Analyseleistungen, die den Kunden ermöglichen, ihren strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards zu genügen. Bei Eurofins mißfällt uns die hohe Verschuldung, welche mit aktuell 64 Mio. Euro sehr hoch ist. Im Vergleich dazu betragen die liquiden Mittel nur noch 9 Mio. Euro. Der Goodwill zum 30.06 übersteigt mit 52,20 Mio. Euro das Eigenkapital, welches bei 51,95 Mio. Euro liegt. Die Firma erscheint auf aktuellem Niveau deutlich überwertet. Zur Zeit wird der Titel von acht Analystenhäusern auf Kauf gestellt und von einem Haus auf Neutral gestellt. Dem können wir uns nicht anschliessen. Der Cashflow ist immer noch negativ und die Marktkapitalisierung erscheint mit rund 140 Mio. Euro deutlich zu hoch. Den maximal fairen Wert sehen wir auf Höhe des Eigenkapitals, daher unser Rating verkaufen.

Research von German Business Concepts

[Link "Teil II finden Sie hier > > >" auf 62.146.24.163/... nicht mehr verfügbar]

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen