Analyse
15:10 Uhr, 25.07.2023

BIOGEN - Mit diesen Zahlen wird es schwer!

Der Biotech-Konzern steckt seit geraumer Zeit in der Krise. Wachstum war gestern. Die Aktie korrigiert seit Wochen. Was sagt der heutige Quartalsbericht?

Erwähnte Instrumente

  • Biogen Inc.
    ISIN: US09062X1037Kopiert
    Kursstand: 277,000 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Biogen Inc. - WKN: 789617 - ISIN: US09062X1037 - Kurs: 277,000 $ (Nasdaq)

Wer sich seit Jahren das Zahlenwerk von Biogen anschaut, den wird auch der heutige Bericht nicht überrascht haben. Siechtum bezeichnet die Lage wohl noch mit am besten, stock3 berichtete wiederholt. Hinzu kam eine fast schon skandalöse Zulassung eines Alzheimermedikaments mit Namen Aduhelm, das inzwischen schon wieder Geschichte ist. Der neue Hoffnungsträger im Alzheimerbereich heißt nun Lecanemab. Das Produkt wurde im ersten Quartal in den USA zugelassen.

Und neue Produkte braucht Biogen dringend, denn der Umsatz mit den alten schrumpft von Jahr zu Jahr. 2019 beliefen sich die Erlöse noch auf 14,38 Mrd. USD, 2023 dürften es nicht einmal 10 Mrd. USD sein. Das Management selbst rechnet für 2023 mit einem Umsatzrückgang gegenüber 2022 im niedrigen einstelligen Bereich. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 15 und 16 USD betragen. 2022 waren es noch 17,67 USD.

Fragezeichen auf breiter Front

Das Franchise mit Medikamenten gegen Multiple Sklerose verzeichnete in den drei Monaten April bis Juni verglichen mit dem Vorjahreswert ein Minus von 1,43 Mrd. auf 1,20 Mrd. USD. Das Biosimilar-Geschäft stagnierte. Mit Vumerity, Spinraza und Imraldi wiesen nur drei Produkte ein Umsatzplus gegenüber 2022 auf, wobei es sich bei den letzten beiden nur um wenige Mio. USD handelte.

Kein Wunder also, dass das Management sparen möchte. Im Zuge des Programms "Fit for Growth" sollen 1 Mrd. USD an operativen Kosten jährlich eingespart werden. 300 Mio. USD davon sollen aber in den Launch von neuen Produkten und neue R&D-Programme fließen. Netto betragen die Ersparnisse also 700 Mio. USD. Ein Bestandteil des Programms ist die Reduzierung der Mitarbeiterzahl um 1.000 Angestellte.

Analysten erwarten aktuell, dass der Umsatzrückgang erst im Jahr 2025 gestoppt werden kann. Das Ergebnis soll sich aber bereits wieder ab dem kommenden Jahr bessern. Perspektivisch halten Experten wieder einen Gewinn von über 20 USD je Aktie in einigen Jahren für möglich.

Fazit: Biogen bleibt ein Biotech-Problemkind. Das Schicksal kennen wir aber bereits von anderen ehemaligen Highflyern wie beispielsweise Gilead Sciences. Anleger müssen hier definitiv nichts überstürzen. Überzeugende Kursfantasie sieht anders aus.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 10,17 9,59 9,44
Ergebnis je Aktie in USD 17,67 15,43 16,72
KGV 16 18 17
Dividende je Aktie in USD 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,00%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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