Kommentar
10:13 Uhr, 19.04.2007

Binnenkonsum wird zum Wachstumstreiber für Osteuropa

Aktien aus ost- und südosteuropäischen Schwellenländern bieten trotz der bereits erzielten hohen Erträge noch viel Potenzial. Auch künftig wird sich die Region besser entwickeln als viele andere Märkte, die Antriebskräfte für das überdurchschnittliche Wachstum haben sich jedoch verändert. Während früher die Exporterlöse bei osteuropäischen Firmen im Mittelpunkt standen, zählt heute zunehmend der in den Heimatmärkten erzielte Umsatz. Die einheimische Nachfrage beginnt in vielen Ländern der Region den Export als wichtigste Antriebskraft für das Wachstum abzulösen. Da sich immer mehr Osteuropäer Kredite leisten und Hypotheken aufnehmen können, wächst der Binnenkonsum so stark, dass er die Region sogar vor den Folgen einer globalen Nachfrageschwäche abschirmen könnte.

Der MLIIF Emerging Europe Fund investiert vornehmlich in drei Regionen: Neben Russland und der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) gehören dazu die neuen EU-Mitgliedsstaaten und die Türkei. Ein besonders starkes Wachstumspotenzial bieten auch die an der EU-Ostgrenze gelegenen Länder wie die Ukraine und Georgien sowie Kasachstan, weil ihre Märkte einem bedeutenden Reformprozess unterliegen und von der Nähe zur Europäischen Union profitieren.

Jedes Land in der Region ist unterschiedlich weit entwickelt und bietet Investoren eine Reihe verschiedener Chancen, um an dem anhaltend starken Wachstum der Region zu partizipieren: In den neuen EU-Mitgliedsländern steht der sich fortsetzende Konvergenzprozess im Vordergrund, während die an die ehemalige Sowjetunion angrenzenden Volkswirtschaften noch starkes Aufholpotenzial haben.

Die wirtschaftliche Liberalisierung, gut ausgebildete, aber zu niedrigen Löhnen verfügbare Arbeitskräfte sowie anhaltend hohe Öl- und Rohstoffpreise werden dazu beitragen, das Wachstum in den osteuropäischen Schwellenmärkten weiter zu stärken. Immer wichtiger wird die Rolle des Binnenkonsums. Russland beispielsweise, die größte und wichtigste Volkswirtschaft der Region, wird künftig ein weniger rohstoffbezogenes Wachstum aufweisen. Die Abhängigkeit von Öl und Gas schwindet. Da russische Verbraucher immer mehr Güter und Dienstleistungen nachfragen und private sowie öffentliche Investitionen weite Teile der Wirtschaft ankurbeln, profitieren insbesondere Konsumbranche, Einzelhandel, Finanz- und Baubranche. Auf allen osteuropäischen Schwellenmärkten kommt Investoren zugute, dass ihr Anlageuniversum durch zahlreiche Börsengänge erfolgreicher Unternehmen immer größer wird. Die Märkte erreichen so eine angemessene Tiefe, zumal zunehmend auch Firmen aus bislang unterrepräsentierten Branchen den Sprung an den Aktienmarkt wagen.

Quelle: BlackRock Merrill Lynch

BlackRock Merrill Lynch Investment Managers ist eine der größten börsennotierten Investment-Management-Firmen weltweit. Per Ende Juni 2006 beliefen sich die verwaltete Kundengelder von BlackRock und MLIM insgesamt auf 1,046 Billionen US-Dollar. Das Unternehmen verwaltet Vermögenswerte für institutionelle und private Investoren weltweit mit einer breiten Palette von Anlageprodukten aus den Bereichen Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Geldmarkt- und alternativen Investments.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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