BGA erwartet keine größeren Versorgungsprobleme wegen Rotem Meer
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) rechnet nicht mit größeren Versorgungsprobleme in Deutschland aufgrund der Angriffe auf Handelsschiffe bei ihrer Fahrt durch das Rote Meer. "Unsere Lieferketten sind heute deutlich stärker diversifiziert und damit resilienter aufgestellt, als noch 2021, als der Suez-Kanal über Wochen blockiert war. Größere Versorgungsprobleme erwarte ich daher nicht, es wird höchstens in Einzelfällen zu kurzen Lieferverzögerungen kommen", erklärte BGA-Präsident Dirk Jandura.
"Durch die verschärfte Sicherheitslage am Bab al-Mandab, dem Zugang zum Roten Meer und damit zum Suez-Kanal, werden unsere Lieferketten erneut gestört", hob Jandura zwar hervor. Es beruhige ihn aber, dass die Unternehmen aus den vergangenen Krisen gelernt und rasch reagiert hätten. Allerdings wundere er sich sehr, dass Deutschland als große Außenhandelsnation nicht mit in der ersten Reihe bei der neuerlichen von den USA initiierten multinationalen Sicherheitsinitiative "Prosperity Guardian" stehen. "Wer, wenn nicht wir, sollten doch höchstes Interesse an sicheren Seewegen von und nach Europa haben", betonte der Außenhandelspräsident.
Zudem fordert der Präsident des BGA, dass in Europa deutlich mehr Engagement in die Bündelung der Außen- und Sicherheitspolitiken gesteckt werde. Die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU müsse auch militärisch endlich das Instrument werden, um europäische Interessen wirksam umzusetzen, ohne immer auf die USA zu warten.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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