Kommentar
18:00 Uhr, 25.08.2023

Besser als Tagesgeld – ETF als Alternative?

Tagesgeldhopping ist scheinbar wieder angesagt. Die Banken überbieten sich mit teilweise windigen Angeboten, wie: "Eröffnen Sie ein Konto, und Sie erhalten 3 Monate 4 Prozent Zinsen."

Erwähnte Instrumente

  • iShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) Dist. EUR - WKN: A0Q4RZ - ISIN: DE000A0Q4RZ9 - Kurs: 73,148 € (L&S)

Angebote wie dieses gibt es wieder zuhauf. Aber allein die ganze Bürokratie! Anleger sollten wegen solcher Dinge eine gute Bankverbindung nicht aufkündigen. Wer Alternativen sucht, die „sicher“ sind, wird im ETF-Bereich fündig. Gerade wenn Handelsgebühren keine große Hürde darstellen, sind diese eine gute Alternative.

Deutsche Staatsanleihen als Ankerinvestment

Die deutsche Anleihe gilt als sicher. Auch wenn nicht viel sicher ist, der deutsche Staat wird die kommenden 1 oder 2 Jahre seine Verbindlichkeiten bedienen. Das steht wohl für fast jeden außer Frage.

Derzeit werden im Laufzeitbereich zwischen 6 Monaten und 1 Jahr die höchsten Zinsen geboten. Im Schnitt sind es heute 3,55 Prozent. Wer diese 3,55 Prozent kassieren möchte, kann sich beispielsweise den ETF iShares eb.rexx® Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) anschauen. Dieser ETF investiert sein Geld, wie der Name schon sagt, in deutsche Anleihen mit einer maximalen Restlaufzeit von 12 Monaten. Kursschwankungen gibt es in diesem Bereich der Kurzläufer kaum, aber etwas volatiler als ein Festgeldkonto ist es schon. Kursschwankungen von 0,1 oder 0,2 Prozent muss der Anleger mal aushalten können.

Der ETF schüttet vierteljährlich aus. Aufgrund der steigenden Zinsen steigen auch die Ausschüttungen derzeit rapide an. Lag die Ausschüttung im Februar noch bei 0,1064 EUR pro Anteil, so waren es im August schon 0,1763 EUR. Das wird sich weiter erhöhen. Zusätzlich steigt der Anteilswert, zumindest so lange die Zinsen im positiven Bereich liegen.

An Kosten berechnet iShares 0,13 Prozent pro Jahr. Das ist von der Rendite abzuziehen. Ebenfalls die Gebühren für Kauf und Verkauf. Wer für große Wertpapierorders weniger als 10 EUR pro Transaktion bezahlt, ist im Vorteil. Die Ordergebühren sind ein Teil der Rendite. Werden 50 EUR berechnet, wäre das schon heftig, gerade bei kleineren Orders. Das lohnt sich dann nicht.

Wie kauft man den ETF?

Ich halte den ETF seit einiger Zeit als Tagesgeldalternative in meinem Depot. Warum? Ich habe keine Lust auf Nullzinsen oder Renditen unterhalb von 1 Prozent für Bestandskunden.

Am besten handelt der Anleger den ETF über die Börse Tradegate, aber NUR während der Handelszeit zwischen 9 Uhr und 17:30 Uhr. Davor und danach sind die Kurstellungen deutlich ausgeweitet und die Spreads sehr hoch. Tagsüber handelt der ETF in der Regel mit 2 Cent Spreads. Manchmal sind es auch 4 Cent. Das ist zu viel. Anleger sollten Orders in der Mitte der Geld-Brief-Spanne limitieren, auch wenn nicht sofort eine Ausführung erfolgt. Im Beispiel wären das 73,16 EUR.

Wer beispielsweise 20.000 EUR anlegt, erhält derzeit gut 3,4 Prozent Rendite oder rund 680 EUR Zinsen abzgl. der Orderkosten pro Jahr. Welche Bank bietet das ohne Hintertür an? Da muss man lange suchen.

Fazit: Lass Dich nicht nur von Tagesgeldangeboten locken, wenn Du etwas Geld „sicher“ wegpacken möchtest. Wer es mal 6 oder 12 Monate ruhiger angehen möchte, um Pulver trocken zu halten, kann diesen Weg wählen, ohne sich eine neue Bankverbindung suchen zu müssen. Ein Langfristinvestment ist der ETF aber nicht!

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iShares eb.rexx®Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE)
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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