Kommentar
13:44 Uhr, 30.07.2004

Besorgnis bezüglich der Gewinnaussichten

USA: Zu Wochenbeginn notierten die US-Börsen nach unerwartet schwachen Ausblicken einiger Technologieunternehmen und damit gestiegener Besorgnis der Investoren bezüglich der Gewinnaussichten im Geschäftsjahr 2004, tiefer. Die in der vorigen Woche genannte Begrenzungslinie bei 1080 Punkten wurde getestet und gehalten. Mit dem stark angestiegenen US-Verbrauchervertrauen erhielt FED Chairman Greenspans Optimismus in Bezug auf die US-Konjunktur seine erste Bestätigung. Zur Wochenmitte drückte der aufgrund der Yukoskrise auf ein Rekordhoch gestiegene Ölpreis auf die Kurse. Dennoch konnten die Verluste zum Wochenschluss nach überwiegend positiven Unternehmensdaten - wobei vor allem die Prognosen künftiger Unternehmensergebnisse im Blickfeld der Investoren standen - wettgemacht werden. Der S&P schloss im Wochenvergleich - wie von uns erwartet - leicht positiv bei 1100.43 Punkten. Kommende Woche sehen wir eine Fortsetzung der eingeschlagenen Pendelbewegung mit positivem Unterton.

Europa: Der DAX startete in einer von Veröffentlichungen großer Unternehmen gekennzeichneten Woche bei sehr geringem Handelsvolumen schwächer und näherte sich seinem Jahrestief, konnte dieses jedoch halten. Im weiteren Wochenverlauf profitierten die europäischen Märkte von positiven EU-Konjunkturdaten und sehr guten Unternehmenszahlen. Das Konsumverhalten in der Eurozone blieb weiterhin hinter der Entwicklung in den USA - das US-Verbrauchervertrauen ist diese Woche stark angestiegen - zurück. Es sind aber auch hierzulande Fortschritte erkennbar. So deutet der gestiegene Ifo-Index in Deutschland laut Analysten auf eine fortsetzende Konjunkturerholung im 2. Halbjahr hin. Dem hatte auch der aufgrund der sich zuspitzenden Yukos-Affäre auf einen Höchststand gestiegene Ölpreis nichts entgegenzusetzen, und so schlossen die europäischen Börsen im Wochenvergleich - entsprechend unserer Einschätzung - durchwegs positiv: DAX +2.33%, CAC40 +1.99%, FTSE100 +2.61%. Wir erwarten auch für die kommende Woche - im Einklang mit unserer Einschätzung für die US-Märkte - eine positive Tendenz.

Asien: Der landesweite Konsumentenpreisindex verweist erstmals auf ein stabiles und damit nicht-deflationäres Niveau. Diese positiven Nachrichten von Seiten der Inflation konnten den Kabuto-Cho durchweg unterstützen. Die im Wochenverlauf zur Veröffentlichung gelangenden Einzelhandelsdaten, sowie der unerwartete Rückgang der Industrieproduktion konnte der Markt gut verdauen und ging somit mit einem Wochenplus von 1.24% aus dem Handel. Die kommende Woche wird geprägt durch die Veröffentlichung der vorauseilenden Indikatoren, sowie der Aufträge für Maschinen, dürfte jedoch kaum für Überraschungen sorgen. Wir gehen weiterhin von steigenden Notierungen am japanischen Aktienmarkt aus.

Anleihemärkte & Währungen

Mit einer Punktlandung begrüßt uns der Anleihenmarkt Ende dieser Woche. Mit 4.575% beendet der Markt diese Handelswoche beinah punktgenau auf dem von uns erwarteten Niveau. Entsprechend sehen wir uns in unserer Einschätzung steigender Renditen im 10jährigen Segment bestätigt, würden derzeit aber von keinem Anstieg über 4.8% ausgehen. Von - für den weiteren Handelsverlauf - besonderer Bedeutung werden die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Konjunkturdaten zum zweiten Quartal sein. Ein deutlicher Anstieg des Preis-Deflators sollte die Märkte - wir haben den Mechanismus letzthin beschrieben - ein wenig schrecken und zu der obengenannten Marke treiben. Wahrscheinlich für die nächste Woche: ein Anpeilen der 4.7% Marke.

Bereits kurz nach Verfassen dieses Berichtes durchbrach das USD/EUR-Austauschverhältnis die angesprochene wichtige Marke von 1.22 und bewegte sich auf die von uns in diesem Falle herausgestellte Marke von 1.20 zu. Der derzeitige Handelsbereich um 1.2050 stellt aus längerfristiger Sicht eine bedeutende Nachfragezone dar. Sollte sich diese als für das auf den Markt drängende Angebot nicht mehr als absorptionsfähig erweisen, steht eine dauerhafte Wende im USD bevor. Diese Neu-Orientierung lässt sodann ein Niveau von 1.13 USD/EUR als wahrscheinlich erscheinen. Wichtige Marken für die kommende Woche sind 1.2050, sowie der Bereich 1.1920-1.1770.

Quelle: AMIS Asset Management

Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.

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