Kommentar
10:15 Uhr, 24.08.2017

Bescherung in Jackson Hole?

Die führenden Notenbanker ziehen sich vier Monate vor Heiligabend nach Durchschreiten der Zinstäler in die Berge zurück, um sich über die weitere Zinspolitik auszutauschen. Am heutigen Donnerstag werden die Beratungen beginnen und mit Spannung wird erwartet, ob am morgigen Freitag die beiden Hauptredner Janet Yellen und Mario Draghi (gegen 16:00 Uhr bzw. 21:00 Uhr unserer Zeit) etwas Wegweisendes bekanntgeben. Vor drei Jahren hat Super-Mario vor diesem Kreis die ersten Hinweise zum Anleihenkaufprogramm verlauten lassen und nicht wenige Marktbeobachter erhoffen sich jetzt die passenden Andeutungen zum Ende von QE. Doch hierbei scheint eher der Wunsch der Vater des Gedanken zu sein!

Insbesondere vor dem Hintergrund der anstehenden juristischen Überprüfung des EZB-Anleihenkaufprogramms durch die Luxemburger Richter vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) wird Mario Draghi bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Rechtmäßigkeit der Maßnahmen unterstreichen. Zumal bereits Ende Juli die 2 Billionen-Grenze gerissen wurde. Die Karlsruher Richter sehen zwar einen möglichen Verstoß gegen das EU-Verbot der monetären Staatsfinanzierung sowie ein Überschreiten des EZB-Mandats, aber bereits bei vorherigen EuGH-Überprüfungen wurde der EZB die TÜV-Plakette nicht verweigert. Somit stellt sich lediglich die Frage, wie lange wir auf die Luxemburger Entscheidung warten müssen. Wahrscheinlich wird zu diesem Zeitpunkt das QE-Programm bereits beendet sein. Dennoch wird man in dem Redetext des EZB-Präsidenten nach Hinweisen auf die weitere Geldpolitik und das bevorstehende Tapering suchen und diese sicherlich mit viel Phantasie auch finden. Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat im heute veröffentlichten Börsenzeitung-Interview seine Ideen bereits kundgetan und die Antwort darauf werden wir am Freitag aus den USA vernehmen dürfen.

Nicht anders wird es auch Janet Yellen ergehen, die wahrscheinlich zum letzten Mal in diesem Kreis die US-Notenbankpolitik erläutern darf. Ob allerdings Gary Cohn, der von D.T., dem Unberechenbaren, als neuer Chef der Fed in Erwägung gezogen wurde, für dieses Amt zur Verfügung stehen wird, ist nach den politischen Turbulenzen im Weißen Haus alles andere als gesichert. In ihrer mit Spannung erwarteten Rede wird die Fed-Chefin sicherlich zuerst die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den USA bewerten und dann einen Blick in die Zukunft wagen. Im Sitzungsprotokoll zur FOMC-Sitzung vom 25./26. Juli war zu lesen, dass im Gremium Uneinigkeit über die zinspolitische Reaktion auf die Inflationsschwäche herrscht. Manche Beobachter sprechen sogar von einer Patt-Situation und deshalb erhofft man sich von der Rede am Freitag Klarheit bezüglich der Einschätzungen durch die Fed-Präsidentin. Nicht wenige Marktteilnehmer erwarten für die kommende Fed-Sitzung (19./20. September) nur die Veröffentlichung des Fed-Fahrplans zum Bilanzabbau. In den nächsten Monaten hätte man dann die Möglichkeit, die Inflationsentwicklung zu beobachten. Da ein sprunghafter Anstieg nicht zu erwarten ist, wird es erst im Frühjahr zu einem erneuten Drehen an der Zinsschraube kommen. Man darf in diesem Zusammenhang aber gespannt sein, wer diese Entscheidung bekanntgeben und erläutern wird.


Stillstand in der „Causa Brexit“

Auch fünf Monate nach dem „Einreichen der Scheidungspapiere“ sind keinerlei Ergebnisse bei den Gesprächen über den Austritt Großbritanniens aus der EU sichtbar. Ursprünglich hatte man den Oktober ins Auge gefasst, um sich erneut gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Jedoch wurden bisher keine ausreichenden Fortschritte erzielt, so dass eine Verzögerung bis in den Dezember hinein als durchaus möglich erscheint. Der ursprüngliche Zeitplan wird nur noch schwerlich zu halten sein und folglich kann ein ungeordneter Brexit nicht ausgeschlossen werden. Die Meinungsverschiedenheiten in der britischen Regierung über die Strategie beim EU-Austritt konnten zwar beigelegt werden, aber ob die anderen EU-Staaten mit den angekündigten Arbeitspapieren einverstanden sein werden, muss sich erst noch erweisen. Denn u.a. muss auch der Grenzverkehr zwischen Irland und Nordirland sowie die Höhe der Abschlagszahlung geregelt werden und das sind nur zwei unter vielen zu lösenden Tagesordnungspunkten.

So warnte zuletzt auch der oberste Richter Großbritanniens David Neuberger davor, dass nach dem EU-Austritt Grauzonen im Recht entstehen würden. Er fordert eine klare Stellungnahme wie zukünftig Urteilssprüche des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu deuten seien. Darüber hinaus wächst die Unsicherheit in der Bevölkerung von Tag zu Tag und nicht wenige Briten sehen in dem Schweigen des Big Ben ein weiteres Zeichen, dass in Großbritannien seit dem Referendum nichts mehr ist, wie es früher einmal war. Die Renovierungsarbeiten am Elisabeth Tower sollen vier Jahre andauern und nur zu wenigen Anlässen wird das Schweigegelübde gebrochen werden. Jedoch besteht die Hoffnung, dass 2021 die Gespräche über den EU-Austritt abgeschlossen sein werden und spätestens dann das Wahrzeichen den Briten wieder anzeigen kann, was die Stunde geschlagen hat.


D.-T. geht bald das Geld aus

In Deutschland wird man immer stärker mit dem Countdown zur Bundestagswahl konfrontiert, aber zur fast gleichen Zeit steht in den USA die Anhebung der Schuldenobergrenze auf der Agenda. Nach den Berechnungen des US-Finanzministers Steve Mnuchin wird dem Fiskus am 29. September das Geld ausgehen. Das Ansinnen, ein entsprechendes Gesetz noch vor den Sommerferien zu verabschieden, war allerdings gescheitert und somit bleibt nur noch wenig Zeit, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Denn Ende des kommenden Monats sind die Gehaltszahlungen an sämtliche Bundesbedienstete und kurze Zeit später auch noch die Rentenzahlungen sowie die Überweisungen an die gesetzliche Sozialversicherung zu leisten. Am 5. September tritt der Kongress nach seiner Sommerpause wieder zusammen, aber obwohl die Republikaner in beiden Kammern die Mehrheit haben, ist der Ausgang der Abstimmung völlig offen.

In dem aktuellen politischen Umfeld in den USA wird dieses Thema für die Regierung unter Donald Trump inzwischen zu einer echten Herausforderung. Bereits seit März wird der „Laden" mittels buchhalterischer Tricks am Laufen gehalten. Zwar hat man sich schon in Vorgesprächen mit dem Direktor der Budgetbehörde Office of Management and Budget (OMB), Mick Mulvaney, für eine „saubere“ Anhebung des Limits ausgesprochen, aber nach den diversen Rücktritten von D.T.-Beratern und dem Auflösen verschiedener Gremien mehren sich die Zweifel an der Durchsetzungskraft der US-Regierung. Die Zeit ist knapp bemessen und noch reagieren die Märkte nicht auf diesen Unsicherheitsfaktor. Manchmal hat man allerdings auch den Eindruck, dass infolge der sich in Washington überstürzenden Ereignisse, nicht alle Politiker sich der langsam zuspitzenden Haushaltssituation bewusst sind. Jedoch tickt die Uhr unbarmherzig vor sich hin.

Sollte die üblicherweise zu erwartende Einigung in einem Eilverfahren im Kongress scheitern, so hätte Donald Trump zumindest mit einer vorübergehenden Zahlungsunfähigkeit Amerikas zu kämpfen und könnte seiner „Liste der Fehlschläge“ einen weiteren Punkt hinzufügen. Bei fast 20 Billionen US-Dollar an Schulden wäre ein dramatischer Wertverlust der amerikanischen Währung die logische Konsequenz und auch eine erneute Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagenturen kann nach der gestrigen Verlautbarung seitens der US-Agentur Fitch nicht ausgeschlossen werden. Ob er es schaffen würde, diese Tatsache ebenfalls der ungeliebten Presse in die Schuhe zu schieben, bleibt abzuwarten.


Neue Vorboten einer Finanzkrise?

Mit dem Slogan „America First“ und mit seiner vollmundigen Ankündigung Arbeitsplätze in die USA zurückzuholen hat Donald Trump vielen in der US-Bevölkerung aus dem Herzen gesprochen. Nicht zuletzt mit solchen Aussagen wurden viele US-Verbraucher animiert, den privaten Konsum anzukurbeln. Die Stimmung am Arbeitsmarkt ist grundsätzlich so gut wie seit langem nicht mehr und die Kommentare der Notenbanker zielen in die gleiche Richtung. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die US-Haushalte mit ihren Kreditkarten so tief in der Kreide stehen wie noch nie. Im Februar des Jahres wurde erstmals seit 2008 wieder die Schwelle von einer Billion US-Dollar durchbrochen und die US-Notenbank vermeldete vor kurzem mit 1,021 Bill. USD sogar ein neues Allzeithoch.

Grundsätzlich freuen sich die US-Banken über eine Ausweitung der Kreditkartenschulden und hierbei fürchtet man sich auch nicht vor den sogenannten Premiumkunden der Kreditkartenbetreiber. Jedoch haben inzwischen immer mehr Kunden mit einer geringeren Kreditwürdigkeit ihr Konsumverhalten verändert und bringen die Kreditkarten verstärkt zum Einsatz. Nach einer Auswertung der Ratingagentur Fitch hat sich dies bereits im 2. Quartal negativ auf die Ausfallquoten der größten Anbieter ausgewirkt. Im Durchschnitt wurden demnach Abschreibungen auf 3,29 % der Kreditkartenportfolios vorgenommen. Auch dabei handelt es sich, um den höchsten Wert seit vielen Jahren.

Doch nicht nur in den USA gibt es erste Anzeichen einer neuen Krise. Auch in Kanada und hierbei insbesondere in Toronto deutet sich eine Überhitzung des Immobilienmarktes an. Nach der jüngsten Leitzinserhöhung durch die kanadische Notenbank, die erste seit 2010, haben sich die Konditionen für Kaufinteressenten deutlich erhöht. Zugleich ist die Erwartungshaltung bezüglich eines weiteren Preisanstieges auf null gesunken, was bei ausgewählten Wohnobjekten in Toronto bereits zu deutlichen Abschlägen führte. Ob es sich hierbei um Anzeichen für das Platzen der Immobilienblase in Kanada oder nur um eine Überreaktion einzelner Marktteilnehmer handelt, kann jetzt noch nicht beurteilt werden. Aber auszuschließen ist die erste These nicht, denn als vor 10 Jahren der US-Immobilienmarkt in sich zusammenbrach, hat das in Kanada nicht zu fallenden Immobilienpreisen geführt, sondern sogar zu steigenden. Die Krise ist also damals an Kanada spurlos vorbei gezogen. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist man jetzt besonders sensibilisiert bei diesem Thema.


Ein Silberstreif am Horizont

Nach vielen Wochen der Zurückhaltung am Primärmarkt für Corporate Bonds wurde in dieser Woche ein Silberstreif am Horizont wahrgenommen. Die Finanztochter des größten Baustoffhändlers der Welt Holcim Finance hat sich für 12 Jahre die aktuellen Konditionen gesichert und eine Anleihe (A19NG8) im Volumen von 750 Mio. € aufgelegt. Die am 29.08.2029 endfällige und mit einem jährlichen Kupon von 1,75 % ausgestattete Gattung wurde mit 98,774 % gepreist, was einem Emissionsspread von +85 bps über Mid Swap entsprach. Bei einer Mindeststückelung von 100.000 € ist die mit einer Make Whole Option ausgestattete Anleihe eher für institutionelle Anleger von Interesse.

In diesem Zusammenhang ist auch sicherlich erwähnenswert, dass europäische Konzerne aus Angst vor einer kontraktiven Geldpolitik seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) neue Wege beschreiten. So haben sich unter anderem die Deutsche Bahn, Vodafone und die Deutsche Telekom in anderen Währungen verschuldet und diese Titel verstärkt über Privatplatzierungen asiatischen Investoren angeboten. Verschiedene Firmenchefs schätzen demnach die Gefahren des geldpolitischen Wechsels, der für das kommende Jahr erwartet wird, als so hoch ein, dass man sich jetzt noch die günstigen Refinanzierungskosten sichern möchte. Auch will man dadurch vermeiden, zukünftig unter einer fehlenden Liquidität zu leiden, die oft im Zusammenhang mit kontraktiven Schritten entsteht.


NEUE UNTERNEHMENSANLEIHEN

Aktuelle Neuemissionen finden Sie immer auf Bondboard.

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MARKTDATEN AKTUELL

Wer früher steigt ist länger oben

Hatten sich die Marktteilnehmer Anfang Juli noch im Korrekturmodus gewähnt, so muss man inzwischen zugestehen, dass dies der Beginn einer Wiederauferstehung war. Hervorgerufen durch die unterschiedlichsten Ereignisse hat das Rentenbarometer seit diesen Tagen mehr als vier volle Punkte zugelegt. Totgesagte leben halt doch länger oder in Anlehnung an die Filmkomödie von Marcus H. Rosenmüller: „Wer früher steigt ist länger oben“.

Im Vorfeld der heute beginnenden Sitzung in Jackson Hole werden keine neuen Risiken eingegangen und somit die relevanten Positionen neutralisiert. Die politische Unsicherheit in den USA, der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea sowie die Angst vor neuen Terroranschlägen lässt die Finanzmärkte nicht zur Ruhe kommen. Die logische Konsequenz ist in solchen Zeiten die Flucht in den sicheren Hafen. Charttechnisch ist aktuell noch Luft bis knapp über die Marke von 165 %, aber mit den entsprechenden Meldungen ist auch ein Überschießen durchaus vorstellbar. Weitere Widerstandslinien verlaufen bei 165,40 % und knapp über 166 %. Doch auch in solchen Phasen ist es wichtig, die Unterstützungslinien zu kennen. Die erste signifikante verläuft bei ca. 163,80 % und die nächste bei ca. 162,99 %.

Aktuell notiert der Euro-Bund-Future bei ca. 164,73 % und somit nur noch knapp unter der psychologisch wichtigen 165er Marke.


Aktuelle Marktentwicklung

Deutschland:

Der September-Kontrakt des richtungsweisenden Euro-Bund-Future schloss gestern mit einem gehandelten Volumen von 0,615 Mio. Kontrakten bei 164,85 % (Vb.: 161,78 %).

Die Trading-Range lag im Berichtszeitraum zwischen 161,37 % und 164,89 % (Vb.: 161,55 % und 162,67 %).
Der Euro-Buxl-Future (Range: 160,22 % und 168,28 %) schloss bei 168,02 % (Vb.: 161,64 %),
der Euro-Bobl-Future (Range: 131,87 % und 133,03 %) bei 133,00 % (Vb.: 131,92 %)
und der Euro-Schatz-Future (Range: 112,02 % und 112,235 %) bei 112,23 % (Vb.: 112,035 %).

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe (110242) lag im gestrigen Bundesbankfixing bei +0,408 % (Vb.: +0,553 %).

USA:

Zweijährige US-Treasuries rentieren bei 1,317 % (Vb.: 1,355 %),
fünfjährige Anleihen bei 1,752 % (Vb.: 1,834 %),
die richtungsweisenden zehnjährigen Anleihen 2,176 % (Vb.: bei 2,284 %)
und Longbonds mit 30 Jahren Laufzeit bei 2,752 % (Vb.: 2,887 %).

Am Aktien- und Devisenmarkt waren gegenüber dem Bericht vom 27. Juli d.J. folgende Änderungen zu registrieren:

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Die Entwicklung der wichtigsten Credit Indizes spiegelt im Vergleich zum Bericht vom 27. Juli eine Ausweitung der Spreads wider, was auf eine gestiegene Risikoeinschätzung seitens der Anleger hinweist. Fallende Anleihekurse führten zu einer Erhöhung der Rendite und somit erhöhte sich der I-Traxx-Main für Unternehmensanleihen guter Qualität um 6,5 auf 58 Punkte. Der I-Traxx-Crossover für High Yield Anleihen stieg um 14,5 auf 248,5 Punkte.

Die I-Traxx-Indizes bilden derivative Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) ab, mit denen Investoren den möglichen Default von Unternehmensanleihen absichern.

I-Traxx Entwicklung gegenüber dem Bericht vom 27. Juli d.J.:

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Allein auf weiter Flur

In den USA bleibt auch in dieser Handelswoche alles beim Alten und somit wurden die üblichen Geldmarkttitel im Volumen von 102 Mrd. USD mit Laufzeiten von 4 Wochen sowie 3 und 6 Monaten neu aufgelegt. Abgerundet wird das Emissionspaket heute mit einer 2-jährigen Floating Rate Note über 13 Mrd. USD und einer 5-jährigen inflationsindexierten T-Note über 14 Mrd. USD. In der kommenden Woche werden den Investoren neben den T-Bills noch T-Notes mit Endfälligkeiten in zwei, fünf und sieben Jahren angeboten.

In Euroland ist man von einer Normalität am Primärmarkt noch weit entfernt und lediglich die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland hat am gestrigen Mittwoch die aktuelle 10-jährige Bundesanleihe (110242) um 3 Mrd. € auf nunmehr insgesamt 11 Mrd. € aufgestockt. Die Nachfrage übertraf das Angebot nur geringfügig (3,086 Mrd. €) und die Zuteilung erfolgte bei einer durchschnittlichen Rendite von 0,41 %. Zur Marktpflege wurden insgesamt 560,9 Mio. € zurückbehalten.


NEUE COVERED BONDS, FINANCIALS, STAATSANLEIHEN

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Der Höhenflug des Euros

Dieser Tage war in Teilen der Vereinigten Staaten ein seltenes Schauspiel zu beobachten, eine totale Sonnenfinsternis. Dieses für Deutschland erst wieder im September 2081 anstehende Ereignis ist symptomatisch für den Zustand der US-amerikanischen Währung. Man kann zwar nicht behaupten, dass beim US-Dollar die Lichter ausgehen, aber gegenüber seinem Pendant aus Europa ist er nicht auf der Sonnenseite anzutreffen und hat ganz klar das Nachsehen. In unserer Sommerpause hat die europäische Gemeinschaftswährung ihren Aufwärtstrend weiter fortgesetzt und einen neuen Höchststand bei 1,1910 USD. erreicht. Dies ist der höchste Wert seit Januar 2015. Innerhalb weniger Wochen hat die Einheitswährung demnach über zehn Prozent aufgewertet. Denn noch Mitte Mai kostete ein Euro rund 1,08 USD. Inzwischen hat sich der Devisenkurs seit einigen Tagen um die Marke von 1,18 USD eingependelt. Neue Impulse erwarten sich die Marktteilnehmer von dem heute beginnenden Treffen in Jackson Hole, denn mit Mario Draghi und Janet Yellen äußern sich gleich die beiden wichtigsten Notenbank-Chefs. Im Vorfeld dieses Treffens handelt der Euro heute Morgen wenig verändert bei ca. 1,1800 USD.

Ganz dunkle Wolken ziehen ebenfalls über der Währung des Königreichs Großbritannien auf. Das britische Pfund präsentiert sich ganz schwach und steht wegen den Brexit-Verhandlungen massiv unter Druck. So kostete der Euro am gestrigen Mittwoch zwischenzeitlich 0,92364 GBP und erreichte damit den höchsten Stand seit 2009. Ausgenommen ist hierbei der „Flash-Crash“ beim Pfund Sterling im vergangenen Oktober, als die Währung kurzzeitig überproportional stark zum Euro abwertete und vorübergehend bei 0,9415 GBP gehandelt wurde.

Die Sommerpause ist noch merklich spürbar und somit sind die Handelsaktivitäten dementsprechend übersichtlich. Der Flaute zum Trotz engagieren sich einige Privatanleger in Währungsanleihen lautend auf US-Dollar, südafrikanische Rand sowie norwegische Kronen.


AUSGEWÄHLTE FREMDWÄHRUNGSANLEIHEN

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Klaus Stopp, Leiter Skontroführung Renten der Baader Bank

Rechtliche Hinweise/Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenskonflikten der Baader Bank AG:

http://www.baaderbank.de/disclaimer-und-umgang-mit-interessenskonflikten/

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  • bembes
    bembes

    und der BUND wurde nach oben manipuliert

    12:49 Uhr, 24.08. 2017