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11:04 Uhr, 23.04.2009

Berlin will Landesbanken fusionieren

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge will die Bundesregierung über die geplanten, sogenannten Bad Banks verstärkt Einfluss auf die Konsolidierung der noch sieben selbstständigen Landesbanken nehmen. Als Bedingung für Bundeshilfen fordere Finanzminister Peer Steinbrück, alle Länderinstitute zu einer Bank zu fusionieren, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungskreise.

Grundsätzlicher Widerstand der betroffenen Bundesländer rege sich nicht. Es sei für einzelnen Länder zunehmend schwerer, "die Lasten der Banken allein zu schultern", hieß es. In der baden-württembergischen Staatskanzlei gelte es allerdings als ausgeschlossen, dass der Fusionsprozess abgeschlossen werden könne, noch während die Bad Banks aufgebaut werden. Sowohl die WestLB als auch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) profitieren bereits von umfangreichen Hilfsmaßnahmen ihrer Anteilseigner.

Für Bundesländer wie Bayern, NRW sowie Hamburg und Schleswig-Holstein stelle sich die Frage, ob sie die neue Möglichkeit nutzen wollen, ihre toxischen Wertpapiere an vom Bund gestützte Bad Banks auszulagern. Der Fortschritt der Verhandlungen hänge daran, wieviel Geld der Bund geben werde.

In Kreisen der Bundesregierung werde allerdings davon ausgegangen, dass der Bund seinen Druck auf die Landesbanken künftig verstärken kann. Die bereits gewährten Milliardenhilfen dürften nicht reichen. Selbst die inzwischen von Steinbrück ins Gespräch gebrachten etwa 200 Milliarden Euro erscheinen in Finanzkreisen als zu wenig. Es gehe eher um bis zu 600 Milliarden Euro, so die Schätzung. Und das notwendige Kapital würde vor allem von den Landesbanken benötigt, die in die Bad Banks auch Bereiche abspalten wollen, die nicht zum Kerngeschäft gehören und auf Dauer verkauft werden sollen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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