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15:54 Uhr, 08.08.2020

Berkshire Hathaway meldet 26-Milliarden-Dollar-Gewinn

Die von US-Starinvestor Warren Buffett geführte Investmentholding Berkshire Hathaway hat im zweiten Quartal stark von der Erholung der Aktienmärkte profitiert.

Erwähnte Instrumente

  • Apple Inc.
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  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 444,450 $ (NASDAQ)
  • Bank of America Corp. - WKN: 858388 - ISIN: US0605051046 - Kurs: 26,110 $ (NYSE)
  • Berkshire Hathaway Inc. - WKN: A0YJQ2 - ISIN: US0846707026 - Kurs: 209,480 $ (NYSE)

Unter dem Strich verbuchte Berkshire Hathaway im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 26,3 Milliarden Dollar, wie Berkshire Hathaway am Samstag mitteilte, nach einem Gewinn von 14,1 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Im ersten Quartal 2020 hatte Berkshire Hathaway angesichts des Corona-Crashs einen Rekordverlust von 49,7 Milliarden Dollar verbucht.

Verantwortlich für den Milliardengewinn im zweiten Quartal war vor allem die Erholung der weltweiten Aktienmärkte nach dem Corona-Crash. Berkshire Hathaway hält große Aktienpakete von Firmen wie Apple, Bank of America und Coca-Cola, wobei die drei genannten Unternehmen nach letzten Informationen mehr als 50 Prozent des Aktienportfolios von Berkshire Hathaway ausmachten. Apple-Aktien machten im Berkshire-Portfolio mehr als 35 Prozent aus.

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Wegen einer Änderung der Bilanzierungsregeln muss Berkshire Hathaway seit dem Jahr 2018 auch unrealisierte Kursverluste im Nettogewinn berücksichtigen. Buffett hatte das scharf kritisiert und Anlegern empfohlen, dem Nettogewinn keine Beachtung mehr zu schenken.

Die Investmentgewinne beliefen sich auf 40,1 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2020, nach Verlusten von 30,2 Milliarden Dollar im ersten Quartal.

Der operative Gewinn betrug im zweiten Quartal 5,5 Milliarden Dollar, nach einem Gewinn von 6,1 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal.

Im zweiten Quartal nahm Berkshire Hathaway eine Abschreibung in Höhe von 9,8 Milliarden Dollar auf das im Jahr 2016 übernommene Tochterunternehmen Precision Castparts vor. Precision Castparts verdient den größten Teil seines Umsatzes mit Bauteilen, die im Flugzeugbau verwendet werden, und wurde deshalb von der Corona-Krise und den Schwierigkeiten beim Flugzeugbauer Boeing schwer getroffen. Berkshire Hathaway hatte Precision Castparts vor ungefähr vier Jahren für 32 Milliarden Dollar übernommen.

Der inzwischen 89-jährige Buffett hatte das ehemalige Textilunternehmen Berkshire Hathaway im Jahr 1965 übernommen und zu einer Beteiligungsgesellschaft umgebaut. Mehr als 80 Unternehmen besitzt Berkshire Hathaway komplett, zudem hält Berkshire zahlreiche große Aktienpakete. Größte Position im Aktienportfolio von Berkshire Hathaway sind seit einiger Zeit die Aktien des iPhone-Herstellers Apple, die zuletzt stark zulegen konnten.

Im Zuge des Corona-Crashs hatte sich Berkshire Hathaway vollständig von den Aktien von Fluggesellschaften getrennt. Zudem teilte Berkshire Hathaway mit, den größten Teil der gehaltenen Aktien der Investmentbank Goldman Sachs verkauft zu haben. Seit Ende Juli hat Berkshrire Hathaway hingegen rund 2,1 Milliarden Dollar in den Kauf von Aktien der Bank of America gesteckt, wie Pflichtmitteilungen von Berkshire Hathaway zeigen. Bereits vor den Käufen war die Bank of America die zweitgrößte Position im Aktienportfolio von Berkshire Hathaway.

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Für den Rückkauf eigener Aktien wendete Berkshire Hathaway im zweiten Quartal rund fünf Milliarden Dollar auf. Gleichzeitig erhöhte sich die Cash-Position von Berkshire Hathaway weiter. So belief sich die Liquidität am Ende des zweiten Quartals auf den Rekord Betrag von 146,6 Milliarden Dollar, nach 137,3 Milliarden Dollar am Ende des ersten Quartals. Seit Jahren hat Berkshire Hathaway ein riesiges Cashpolster aufgebaut, weil Buffett kaum noch Unternehmen und Aktien fand, die zu einem attraktiven Preis zu haben waren.

Der Wert des Aktienportfolios von Berkshire Hathaway (Bilanzposten "Investments in equity securities", ohne die gehaltenen Aktien von Kraft Heinz) betrug zum Ende des zweiten Quartals 207,5 Milliarden Dollar, nach 180,8 Milliarden Dollar am Ende des ersten Quartals und 248,0 Milliarden Dollar Ende 2019.

Im Rahmen der Kampagne "The Giving Pledge" hat sich Buffett dazu verfplichtet, den Großteil seines Vermögens an gemeinnützuge Stiftungen zu spenden. Seit dem Jahr 2006 hat Buffett insgesamt bereits Berkshire-Aktien im Volumen von 37 Milliarden Dollar verschenkt, wobei rund vier Fünftel an die Bill und Melinda Gates Foundation des Microsoft-Gründers Bill Gates flossen.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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