BERKSHIRE HATHAWAY – Das Geheimrezept von Warren Buffett
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Erwähnte Instrumente
- Berkshire Hathaway Inc.Kursstand: 304,020 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Berkshire Hathaway Inc. - WKN: A0YJQ2 - ISIN: US0846707026 - Kurs: 304,020 $ (NYSE)
Im diesjährigen Aktionärsbrief geht Buffett auf seine „Secret Sauce“, also das Geheimrezept für seinen Erfolg ein. Dabei ist das Prinzip simpel.
Wenige Gewinner machen den Unterschied
Warren Buffett und Charlie Munger suchen für Berkshire keine Aktien aus, in die sie investieren. Sie investieren in gute Geschäftsmodelle, die sie für langfristig stabil halten und die starke Kapitalrenditen abwerfen. Das Geheimnis liegt darin, für diese "guten" Geschäfte nicht zu viel Geld zu bezahlen.
Über die Zeit muss der Anleger die guten Unternehmen einfach halten und ihre Geschäfte machen lassen. Sie werden die schlechten Investitionen dann bei weitem überflügeln und dem Investor starke Renditen abwerfen.
Am Beispiel von Coca-Cola erklärt Buffett beispielsweise, dass Berkshire dort im Jahr 1994 400 Mio. Aktien zu einem Kaufpreis von 1,3 Mrd. USD erworben hatte. Zahlte Coca-Cola 1994 75 Mio. USD an Dividende, so waren es 2022 schon 704 Mio. USD die Berkshire kassiert hat. "Alles, was Charlie und ich zu tun haben, ist, die Dividendenschecks einmal im Quartal zu kassieren. Wir erwarten, dass die jährlichen Schecks weiter im Wert ansteigen, das sei so sicher wie einmal im Jahr Geburtstag zu haben", so Buffett.
Bei American Express lief es ähnlich. Auch hier hatte Berkshire 1995 1,3 Mrd. USD investiert. Die jährliche Dividende wuchs seither von 41 Mio. USD auf 302 Mio. USD an. Die Dividenden erscheinen im Verhältnis zum Kapitalzuwachs nahezu unspektakulär. Das Coke-Investment sei zuletzt 25 Mrd. USD wert gewesen, das Investment in Amex 22 Mrd. USD. Beide Investments machen heute rund 5 Prozent des Vermögens von Berkshire aus.
Hätte Buffett hingegen das Geld in eine Staatsanleihe investiert, beispielsweise in einen 30-jährigen US-Bond, dann wären die 1,3 Mrd. USD auch heute noch 1,3 Mrd. USD wert. Sie würden im Portfolio aber nur 0,3 Prozent an Gewicht ausmachen. Die Zinseinkünfte wären jedes Jahr stabil bei 80 Mio. USD geblieben.
Die Lehre daraus: Das Unkraut im Portfolio verliert über die Zeit an Signifikanz, während wundervolle Unternehmen wachsen und gedeihen und immer mehr Platz im Portfolio einnehmen. Wenige, aber dafür gute Investments, reichen einem Investor aus, um langfristig Erfolg zu haben. Nicht die Trefferquote ist am Ende des Tages entscheidend, sondern an den guten Investments dann auch festzuhalten. Berkshires Erfolg baut auf wenigen guten Entscheidungen auf, aber auch vielen schlechten.
Aktienrückkäufe helfen manchmal, aber nicht immer
Wenn Unternehmen oder auch Berkshire Aktien zurückkaufen, kann das den Ertrag für jeden einzelnen Aktionär steigern. Bei Apple und Amex haben die Aktienrückkäufe dafür gesorgt, dass der prozentuale Anteil an den Unternehmen im Laufe der Jahre immer größer geworden ist. Folglich erhält Berkshire auch mehr vom Gewinn des Unternehmens.
Wenn die Anzahl der Aktien sinkt, steigt der Gewinn der verbliebenen Aktionäre, die investiert bleiben. Doch zahlreiche Unternehmen "überbezahlen" für ihre Rückkäufe. Solche Rückkäufe sind dann destruktiv und vernichten Aktionärsvermögen. Einzig die Verkäufer der Aktien und die beratenden Banken sind dann die Gewinner solcher Transaktionen. Aktienrückkäufe müssen also gut getimt sein.
Fazit: Anleger finden in dem jährlichen Aktionärsbrief (hier abrufbar) wieder einmal kostenlos zahlreiche Hinweise darauf, was den erfolgreichen vom erfolglosen Investor unterscheidet. Das langfristige Festhalten an guten Unternehmen bleibt dabei die Kernaussage von Buffet und Munger. Die einzige Aufgabe des Anlegers ist es dann, einmal im Quartal die Dividende zu kassieren und sonst nichts weiter zu tun.
Der Autor hält Aktien von Berkshire Hathaway.
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