Analyse
09:45 Uhr, 06.11.2023

BERKSHIRE HATHAWAY - 157 Mrd. USD in der „Kriegskasse“

Berichte über die Zahlen von Berkshire Hathaway, die einen Milliardenverlust als Aufhänger haben, sollten Leser heute geflissentlich ignorieren.

Erwähnte Instrumente

  • Berkshire Hathaway Inc. - WKN: A0YJQ2 - ISIN: US0846707026 - Kurs: 351,810 $ (NYSE)

Dass die Aktienkurse von Unternehmen wie Apple im dritten Quartal schlecht gelaufen waren, ist kein Geheimnis. Somit entstehen natürlich auch bei Berkshire Hathaway (BH) Verluste im Aktienportfolio. Viel wichtiger aber: Der operative Gewinn hat einen neuen Rekord erreicht! Das Versicherungsgeschäft läuft rund, und die steigenden Zinsen helfen, den hohen Kassenbestand entsprechend verzinslich anzulegen.

Boomendes Versicherungsgeschäft

Weniger Autounfälle und eine relativ ruhige Hurrikansaison haben BH im dritten Quartal zu einem um 41 % auf 10,76 Mrd. USD steigenden operativen Gewinn geführt. Netto standen dann freilich 12,77 Mrd. USD Verlust zu Buche, wegen der Abschreibungen auf Wertpapiere. Nichts Dramatisches.

Da Warren Buffett die aktuellen Bewertungen wohl zu anspruchsvoll erscheinen, sammelt BH weiter Geld auf dem Konto bzw. Anleihen an. Die Aktienrückkäufe wurden auf nur noch 1,1 Mrd. USD zurückgefahren. BH hat für netto 5,3 Mrd. USD Aktien im dritten Quartal verkauft.

In einzelnen Sparten spürt BH derweil die sinkende Konsumstimmung. So werden weniger Waren auf den Schienen transportiert, und die Immobiliensparte spürt die Zurückhaltung aufgrund der steigenden Zinsen. Das Energiegeschäft litt ebenfalls. Von Analysten werden die Zahlen mehrheitlich als gut und über den Erwartungen eingestuft.

Buffett bleibt geduldig, was neue Akquisitionen betrifft. Bei großen Unternehmen sind ihm die Bewertungen anscheinend noch zu hoch. Daher steigt der Kassenbestand weiter deutlich an.

Fazit: Die Kasse ist voll. Derzeit bringt das Unternehmen 767 Mrd. USD auf die Börsenwaage. Für das kommende Jahr schätzen Analysten den Gewinn auf dann rund 40,6 Mrd. USD. Die Bewertung ist damit durchaus anspruchsvoll, wie auch die deutlich rückläufigen Aktienrückkäufe signalisieren. Anleger warten demnach auf Rücksetzer für einen Neueinstieg. Investierte Anleger bleiben derweil entspannt.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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