Kommentar
11:11 Uhr, 05.10.2010

Bei Siemens brodelt wieder fleißig die Gerüchteküche

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe auf Siemens
    Aktueller Kursstand:  

Der Elektroriese Siemens, der wegen seiner zahlreichen Geschäftsfelder auch gerne als Gemischtwarenladen bezeichnet wird, ist sicherlich alles andere als ein langweiliger Konzern, zumindest wenn es um den ständigen Newsflow geht. Dies zeigt sich auch ganz aktuell wieder. So gehen informierte Kreise laut „dpa-AFX" davon aus, dass ein Großauftrag in Höhe von bis zu 600 Mio. Euro über neun oder zehn Hochgeschwindigkeitszüge der neuesten Generation für den Kanaltunnel zwischen Frankreich und Großbritannien vom Betreiber Eurostar noch in dieser Woche an die Münchner vergeben wird. Damit würde man den Konkurrenten Alstom, der bislang alle 28 Züge stellt, als Stammlieferanten ausstechen und Europas Bahnbranche kräftig durcheinanderwirbeln. Zu dem Gerücht wollte sich das Unternehmen bislang allerdings nicht äußern. Außerdem stehe laut dem französischen Wirtschaftsmagazin „La Lettre de l’Expansion" noch nicht einmal fest, ob eine Neuanschaffung seitens Eurostars überhaupt geplant ist, oder ob es stattdessen lediglich zu einer Modernisierung der bestehenden Bahnflotte kommen werde.

Desweiteren lässt die Schmiergeldaffäre Siemens weiterhin nicht los. Die neuesten Schadenersatz-Forderungen kommen ausgerechnet aus Griechenland, wo sich der Technologie-Konzern lukrative Aufträge der nationalen Telefongesellschaft OTE erschlichen haben soll. Darüber hinaus seien laut einem der „Süddeutschen Zeitung" vorliegenden Schreiben des Vorsitzenden eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses Iosif Valyrakis jahrelang in großem Stil Gelder an die führenden Parteien Griechenlands geflossen, um Regierungen, Behörden und Staatsfirmen in Bezug auf die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen für sich einzunehmen. Der Brief, der auch Forderungen in Höhe von zwei Mrd. Euro enthält, was etwa zehn Prozent der angeblich erschlichenen Auftragssummen entspricht, ging zudem auch an das Finanz- und Justizministerium ebenso wie an die Staatsanwaltschaft und das Oberlandesgericht in Athen. Speziell die Höhe des zurückverlangten Geldes scheint bei Siemens neben Kopfschütteln auch für einige Erheiterung gesorgt zu haben, verweist man dort in Bezug auf die rund 20 Mrd. Euro unterstellten Einnahmen auf einen Korruptions-Zeitraum, der bereits in der Antike hätte beginnen müssen und verweist stattdessen auf eine Größenordnung von zuletzt gerade einmal 250 Mio. Euro.

Für die aktuell bei rund 76 Euro notierende Aktie zeigen sich die Analysten nach einem Zwischenbericht zum vierten Quartal von Finanzchef Joe Kaeser überwiegend positiv. So behalten die NordLB, die WestLB, sowie die Privatbank Merck Finck ihre Kauf- bzw. „Add"-Empfehlungen mit Kurszielen zwischen 85 und 86 Euro bei, während die BNP Paribas den Titel mit einer Zielmarke von 82 Euro neutral einstuft. Auch das Analysehaus Independent Research sieht den Wert momentan lediglich als Halteposition mit einem Kursziel von 81,50 Euro.

Anleger können unter den neuen CLASSIC-Aktienanleihen von Macquarie Oppenheim zwischen zwei Ausstattungsvarianten wählen. Das etwas defensivere Produkt mit einer Laufzeit bis Juni 2011 und einem Basispreis von 73 Euro ermöglicht derzeit eine Maximalrendite von 7,84 Prozent. Der für die Rückzahlung des Nennbetrags bei Fälligkeit relevante Sicherheitsabstand beträgt hier bereits gut fünf Prozent. Das zweite Papier, dessen Basispreis mit 76 Euro nur noch knapp ein Prozent im Geld liegt, bietet dagegen schon eine maximale Chance von 12,60 Prozent. Allerdings dauert die Laufzeit auch um vier Monate länger.

11,00 % p.a. Siemens CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ28FM

Laufzeit:

28.10.2011

Preis: (04.10.2010)

Geld / Brief: 99,46 % / 99,66 %

9,75 % p.a. Siemens CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ28FL

Laufzeit:

24.06.2011

Preis: (04.10.2010)

Geld / Brief: 99,45 % / 99,65 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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