Bei Dividenden steht Asien hoch im Kurs
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Viele Anleger müssen in der aktuellen Situation ihre regionale Aktienallokation überdenken. Insbesondere europäische Dividendentitel stehen vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine auf dem Prüfstand. Anleger sollten bei ihrer Suche nach Rendite ihren Blick nach Asien wenden, schreibt George Gosden, Portfoliomanager des Threadneedle (Lux) Asian Equity Income, in einem aktuellen Marktkommentar. Denn die Region kann mit überdurchschnittlichem Dividendenwachstum punkten.
Dividenden wachsen doppelt so schnell wie die Inflation
Income-Investoren fokussieren sich Gosden zufolge bei der Umsetzung ihrer Anlageziele auf die europäischen und US-Aktienmärkte. Mindestens zwei Faktoren sprechen für den asiatischen Aktienmarkt: Zum einen sind die Bewertungen dort im Vergleich zu anderen Märkten niedrig. Zum anderen ist das Dividendenwachstum in der Region deutlich dynamischer als in Europa oder in den USA. „Über die letzten zwanzig Jahren haben die Gewinnausschüttungen der Unternehmen rund 40 Prozent zur Gesamtkapitalrendite beigetragen. In einem Umfeld, in dem die Zinssätze steigen, kann die Stabilität durch Dividendenausschüttungen für Aktienanleger den Unterschied machen. In Asien liegt das Dividendenwachstum über der Inflationsrate“, erläutert der Experte von Columbia Threadneedle.
Diversifikation der Dividendenausschüttungen
Auf dem asiatischen Markt seien die Dividendenausschüttungen nach Ländern und Sektoren gut diversifiziert, was sie langfristig nachhaltiger mache. Es ist kein Zufall, so Gosden, dass der Prozentsatz der asiatischen Unternehmen, die am Ende eines jeden Geschäftsjahres einen Teil ihrer Gewinne ausschütten, bei über 90 Prozent liegt und damit wesentlich höher ist als in der übrigen Welt. Von den an den asiatischen Märkten notierten Aktien haben über 43 Prozent eine Dividendenrendite von mehr als 3 Prozent. Viele dieser Unternehmen sind in wachstumsstarken Sektoren wie dem Technologiesektor angesiedelt, die häufig sehr hohe Einnahmen und Gewinne erwirtschaften.
Dividendenrendite als einziges Kriterium reicht nicht
Entscheidend für die Auswahl der Titel sei die Einzelbetrachtung der Aktien. Gosden schreibt: „Wir schauen uns an, wie stabil die Cashflows sind, ob es klare Wettbewerbsvorteile und hohe Markteintrittsbarrieren gibt. Daneben sollte das Geschäftsmodell des Unternehmens durch langfristige strukturelle Trends gestützt sein.“ Die Fundamentaldaten sorgen unter Umständen für Überraschungen bei der Dividendenpolitik und häufig sei das Potenzial für zusätzliches Alpha überdurchschnittlich hoch. „Auf Portfolioebene sollte der Schwerpunkt auf verlässlichen Dividendenzahlern mit einer nachhaltigen Ausschüttungspolitik liegen, die auch in der Lage sind, die Dividende zu steigern.“ Im asiatisch-pazifischen Raum fielen zum Beispiel die Investmentbank Macquarie oder der Halbleiterproduzent TSMC in die Kategorie der Quality-Income-Titel. Auch Samsung Electronics habe in den letzten Jahren regelmäßig ihre Dividendenausschüttung erhöht.
Volatilität sorgt für Einstiegsgelegenheiten
Das schwächelnde Wachstum in China und Hongkong lässt Unternehmen auch im Hinblick auf Dividenden vorsichtiger werden. Unternehmen aus Singapur seien aufgrund des dortigen hohen Anteils an Finanztiteln und REITs aktuell übergewichtet. „In letzter Zeit haben wir den Fokus verstärkt auf preiswertere Immobilienentwickler mit Potenzial für Dividendenwachstum durch die Monetarisierung von Vermögenswerten gerichtet. Auch Technologietitel gehören zu unseren Favoriten. Sie bieten häufig eine interessante Kombination aus Dividendenrendite und Wachstum“, erläutert Gosden. Insgesamt erscheinen ihm die zugrundeliegenden Cashflows in Asien-Pazifik trotz der Marktvolatilität nach wie vor robust. Die Zahl der renditestarken Einstiegsgelegenheiten sei aufgrund der Marktkorrekturen gestiegen.
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