Befinden wir uns in einer Rohstoff-Blase?
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Steigende Ölpreise, der höchste Preisanstieg für Edelmetalle wie Platin seit 25 Jahren und Allzeithochs von Kupfer und Zink im Jahr 2005 bilden den Nährboden für die aktuelle Diskussion darüber, ob wir uns in einer "Rohstoffblase" befinden.
Der Boom und anschließende Absturz von Technologie-Titeln in den späten 1990er Jahren hat die Stimmung der Anleger stark geprägt, und viele erwarten nun die nächste "Marktblase".
Graham French, Manager des M&G Global Basics Fund, ist anderer Meinung: "Es gibt die Tendenz, den jüngsten Aufschwung von Rohstoffen mit dem Technologie-Boom der späten Neunziger gleichzusetzen. Ich denke, dass diese Auffassung aus verschiedenen Gründen nicht zutrifft."
Der Anlagestratege begründet seine Einschätzung wie folgt:
· Die Marktkapitalisierung des Metall- und Bergbausektors zusammen beträgt derzeit ca. 500 Mrd USD. Auf dem Höhepunkt des Technologie-Marktes im Jahr 2000 erreichte alleine der IT-Anbieter Cisco Systems schon diesen Wert.
· Bergbau-Aktien sind mit dem 10-fachen der Erträge im Durchschnitt nach wie vor niedrig bewertet. Zum Vergleich: Auf der Höhe des Booms waren Aktien im Technologie-Sektor durchschnittlich mit dem beinahe 50-fachen bewertet.
· Rio Tinto, die größte diversifizierte Bergbaugesellschaft der Welt, erzielt einen Gewinn von rund 30 Millionen GBP täglich, während nur eine Handvoll TMT-Aktien überhaupt Gewinne machten.
· Unternehmen wie Rio Tinto schütten Gewinne an ihre Aktionäre aus, während Technologieunternehmen ihren - auf dem Papier bestehenden - Reichtum während des Booms darauf verwendeten, andere Unternehmen zu erhöhten Preisen zu kaufen.
Obwohl der M&G Global Basics Fund mit derzeit rund 50% des Portfolios stark in Rohstofftiteln gewichtet ist, könne er auch in andere Basisindustrien investieren. Dadurch besitze er gegenüber reinen Rohstoff-Fonds eine größere Flexibilität, und der Fondsmanager könne eine größere Bandbreite langfristiger Investmenttrends nutzen. Einer dieser Trends, die aktuell eine wichtige Rolle im Portfolio spielen, sei der wachsende Konsum in den Schwellenländern.
Graham French erklärt: "Das außerordentliche Wachstum in Regionen wie China, Indien oder Osteuropa schafft Millionen neuer Konsumenten. Viele davon sind jung, markenbewusst und legen hohen Wert auf ihr Image. Wir suchen nach Unternehmen, die dieses Potenzial nutzen können."
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