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09:41 Uhr, 09.10.2008

BdB erwartet keine globale Rezession

Berlin (BoerseGo.de) - Der Bundesverband deutscher Banken geht davon aus, dass die Weltwirtschaft an Schwung verlieren, aber auf Wachstumskurs bleiben wird. "Auch wenn sich die Perspektiven für die Weltwirtschaft in den letzten Monaten merklich eingetrübt haben, ist eine globale Rezession nach wie vor nicht zu befürchten", erklärte Prof. Dr. Manfred Weber, Geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes, anlässlich der Vorstellung des Konjunkturberichts für den Monat Oktober.

Mit den ungünstigeren Aussichten für die Weltkonjunktur seien inzwischen viele Rohstoffpreise – insbesondere die Ölpreise – merklich gesunken. "Der weltweite Inflationsdruck sollte dadurch in den kommenden Monaten deutlich nachlassen, was zu einer Bodenbildung der Weltwirtschaft Anfang des kommenden Jahres führen dürfte", so Weber. Von großer Bedeutung für die wirtschaftlichen Perspektiven seien aber auch die in den letzten Tagen eingeleiteten Stützungsmaßnahmen für den Finanzsektor in den USA und Europa. "Sie sollten dazu beitragen, dass es nicht zu einer Ausweitung der Krise mit abrupten realwirtschaftlichen Folgen kommt", so Weber.

Der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland hat laut Weber im Frühjahr dieses Jahres ein Ende gefunden. Verantwortlich dafür sei das Zusammentreffen mehrerer Belastungsfaktoren: der hohe Euro-Kurs, die geringere Nachfrage wichtiger Handelspartner, der kräftig gestiegene Rohölpreis sowie die hohe Inflationsrate. Die konjunkturellen Frühindikatoren ließen für das zweite Halbjahr 2008 kaum mehr als eine wirtschaftliche Stagnation erwarten. Eine noch schlechtere Entwicklung werde aber durch den inzwischen einsetzenden Rückgang der Inflationsrate verhindert.

Die wirtschaftlichen Ausgangsbedingungen für 2009 bewertet Weber vor diesem Hintergrund als bescheiden. Allerdings dürfe nicht übersehen werden, dass sich in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen für den Arbeitsmarkt und für viele Unternehmen in Deutschland deutlich verbessert haben. Dadurch bestünden gute Chancen, dass die deutsche Wirtschaft im Verlauf des kommenden Jahres recht zügig von einer allmählichen Wiederbelebung der weltweiten Konjunktur profitiert und diese Impulse auch recht zügig auf die Binnenwirtschaft ausstrahlen. Voraussetzung dafür sei aber, dass in der Wirtschafts- und Finanzpolitik am eingeschlagenen Reformkurs festgehalten werde und es zu situationsgerechten Lohnabschlüssen komme. Gleichwohl sei für das gesamte Jahr 2009 inzwischen nur noch ein Wirtschaftswachstum von rund 0,5 Prozent zu erwarten. Im September hatte der Bankenverband noch ein BIP-Wachstum von 1,0 Prozent vorhergesagt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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