Kommentar
09:39 Uhr, 10.05.2022

BAYER - Warum die Aktie weiter attraktiv ist

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hat starke Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Trotz kräftiger Kursgewinne in den vergangenen Monaten ist die Aktie aus fundamentaler Sicht weiter attraktiv.

Erwähnte Instrumente

  • Bayer AG
    ISIN: DE000BAY0017Kopiert
    Kursstand: 58,550 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bayer AG - WKN: BAY001 - ISIN: DE000BAY0017 - Kurs: 58,550 € (XETRA)

Jahrelang hatten die Aktionäre bei Bayer nicht sonderlich viel zu lachen. Die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto führte zu milliardenschweren Verlusten und gigantischen Risiken. Das alles belastete natürlich auch den Aktienkurs. Doch seit einiger Zeit wittern Anleger Morgenluft, und zwar aus gutem Grund.

Dass sich die Geschäfte bei Bayer inzwischen sehr freundlich entwickeln, ist nur ein Grund für die Renaissance des DAX-Werts. Ebenfalls sehr wichtig ist, dass das Monsanto-Debakel den Kurs der Bayer-Aktie so stark gedrückt hat, dass sie aus fundamentaler Sicht einfach sehr günstig ist, obwohl sie sich seit November bereits deutlich erholt hat.

Im ersten Quartal wuchs Bayer trotz der globalen Krisen deutlich und konnte die Erwartungen übertreffen. Der Konzernumsatz legte währungsbereinigt um 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 14,64 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) erhöhte sich um 27,5 Prozent auf 5,25 Milliarden Euro und der Konzerngewinn um 57,5 Prozent auf 3,29 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg von 2,59 Euro auf 3,53 Euro.

Bayer profitierte im ersten Quartal vor allem von einem gut gehenden Agrargeschäft. So legte wegen gestiegener Preise und höherer Absatzmengen der Umsatz bei Herbiziden um währungsbereinigt 59,8 Prozent und bei Fungiziden um 18,6 Prozent zu. Auch bei Maissaatgut profitierte Bayer von höheren Preisen. Bayer gehört indirekt zu den Profiteuren steigender Lebensmittelpreise und der Engpässe im Bereich der Landwirtschaft, die zuletzt durch den Ukraine-Krieg noch angeheizt wurden.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 44,08 46,85 48,10
Ergebnis je Aktie in EUR 1,02 7,13 7,64
KGV 57 8 8
Dividende je Aktie in EUR 2,00 2,20 2,37
Dividendenrendite 3,41 % 3,76 % 4,05 %
*e = erwartet

Langfristig ist Bayer sowohl mit seinem Pharma- als auch mit seinem Agrarchemiegeschäft gut aufgestellt, um weiter wachsen zu können. Die Aktie ist dabei aus fundamentaler Sicht trotz des zu erwartenden Wachstums mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,2 auf Basis der Schätzungen für 2022 und 7,7 auf Basis der Schätzungen für 2023 weiter günstig bewertet. Die Monsanto-Risiken sind dabei allerdings noch nicht völlig ausgestanden.

Charttechnische Einschätzung: Die Bayer-Aktie hat in den vergangenen Monaten bereits stark zugelegt, seit Mitte April aber wieder deutlich korrigiert. Kurzfristig könnte dem Papier ein weiterer Rückfall auf eine Unterstützungszone bei 57,73-57,52 EUR drohen. Sollte dieser Bereich nicht nachhaltig unterschritten werden, könnte die Bayer-Aktie zunächst in Richtung des bisherigen Hochs aus der jüngsten Aufwärtsbewegung bei 67,99 EUR steigen. Darüber wären dann weitere zyklische Hochs denkbar. Sollte die angesprochene Unterstützungszone nicht halten, wären zunächst Kursverluste in Richtung 54,30 EUR oder gar 48,67 EUR denkbar.

Bayer-Chart (von Alexander Paulus)
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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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