BAYER – Deutlicher Quartalsverlust erwartet!

• Bayer AG - WKN: BAY001 - ISIN: DE000BAY0017 - Kurs: 51,490 € (XETRA)

Detaillierte Zahlen für das zweite Quartal bzw. das ersten Halbjahr 2023 liegen noch keine vor, diese werden erst am 8. August veröffentlicht. Nach vorläufigen Zahlen ging der Umsatz im zweiten Quartal jedoch auf etwa 11 Mrd. EUR zurück von 12,8 Mrd. EUR im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBITDA wird aller Voraussicht nach bei ca. 2,5 Mrd. EUR liegen. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang von knapp einem Viertel im Vergleich zum Wert aus Q2 2022, der bei 3,3 Mrd. EUR lag.

Das bereinigte Ergebnis je Aktie wird im Bereich von 1,20 Euro erwartet nach 1,93 Euro im Vorjahr. Der freie Cashflow wird bei minus 0,5 (VJ 1,1) Mrd. EUR gesehen.

Glyphosat belastet

Als Hauptgrund für die schleppende Geschäftsentwicklung nennt das Bayer-Management die deutlich niedrigeren Umsätze mit Pflanzenschutzmitteln wie dem berühmt berüchtigten Glyphosat. Hohe Lagerbestände auf Seiten der Kunden führen zu geringeren Absatzmengen und einem anhaltenden Preisverfall. Außerdem werden auch die schlechten Witterungsbedingungen im ersten Halbjahr 2023 als Grund für die schwache Entwicklung angeführt. Bayer sieht sich deshalb gezwungen auf das Glyphosatgeschäft eine Firmenwertabschreibung von ca. 2,5 Mrd. EUR vorzunehmen, was zu einem Konzernverlust von rund 2,0 Mrd. EUR im zweiten Quartal führen wird.

Jahresprognose nach unten gesetzt

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Aussichten für das Gesamtjahr eingestampft worden sind. Anstatt eines Konzernumsatzes zwischen 51 und 52 (VJ 50,7) Mrd. EUR werden noch 48,5 bis 49,5 Mrd. EUR erwartet. Die Range für das bereinigte EBITDA wurde von 12,5 bis 13,0 Mrd. EUR auf 11,3 bis 11,8 (VJ 13,5) Mrd. EUR gesenkt. Das bereinigte Ergebnis pro Bayer-Aktie soll sich auf 6,20 bis 6,40 (VJ 7,94) Euro belaufen. Bislang wurden 7,20 bis 7,40 Euro anvisiert. Für den freien Cashflow wird jetzt nur noch eine Null erwartet. Ursprünglich war mit 3,0 (VJ 3,1) Mrd. EUR gerechnet worden.

Fazit: Nachdem bereits so ziemlich alle großen Chemie-Werte in den letzten Wochen Gewinnwarnungen ausgesprochen und ihre Prognosen entsprechend angepasst hatten, war auch bei Bayer mit dieser Nachricht gerechnet worden. Die Analysten hatten ihre Gewinnschätzungen zum Teil bereits im Vorfeld angepasst. Antizyklisch agierende Anleger können einen gestaffelten Einstieg bei der Bayer-Aktie in Erwägung ziehen.

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