Analyse
15:20 Uhr, 09.10.2024

BAYER – Das Zittern geht weiter!

Die PCB-Klagen in den USA holen Bayer heute wieder ein. Grund dafür ist eine Entscheidung des obersten Gerichts im US-Bundesstaat Washington.

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Wie heute bekannt wurde, wird sich der Washington Supreme Court den sogenannten Fall „Erickson“ genauer anschauen. Was hat es damit genau auf sich und was bedeutet das für den Bayer-Konzern?

Im Fall Erickson hatten drei Lehrer an einem Schulgebäude im Staat Washington die Chemikalie PCB als Ursache für Hirnschädigungen verantwortlich gemacht. PCB wurde früher unter anderem im Hochbau bei Fugendichtungsmassen und Schutzbeschichtungen gegen Korrosion verwendet. Die US-Tochter Monsanto hat PCB bis 1977 hergestellt und verkauft. Seit 1979 ist die Chemikalie in den USA verboten.

Im Jahr 2021 hatte ein Gericht den drei Lehrern Schadenersatz in Höhe von rund 185 Mio. USD zugesprochen. Dieses Urteil wurde im Mai dieses Jahres jedoch vom Berufungsgericht wegen Mängeln aufgehoben und an die Vorinstanz zurückgewiesen.

Muss Bayer zahlen?

Für Bayer schien sich das Blatt in diesem Streit also zum Guten zu wenden, da ein Großteil der PCB-Klagen damit wohl erledigt gewesen wären. Durch das Aufrollen des Falles durch den Washington Supreme Court geht bei den Leverkusenern jetzt aber wieder das Zittern los. Beim DAX-Konzern wird nun natürlich darauf gehofft, dass das Gericht bei seiner Überprüfung zum selben Urteil kommt wie das Berufungsgericht im Mai, sodass die Sache zu den Akten gelegt werden kann.

Der Fall verdeutlicht einmal mehr, wie schwer Bayer immer noch an der Monsanto-Übernahme zu knabbern hat. Im prominenteren Glyphosat-Streit hat der Konzern bereits über 13 Mrd. EUR versenkt. Ein Ende ist hier angesichts von über 50.000 offenen Fällen noch nicht absehbar.

Fazit: Zuletzt war es um die US-Klagen bei Bayer etwas ruhiger geworden, jetzt ist dieses unrühmliche Kapitel aber wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt. Die Märkte schicken die Bayer-Aktie deswegen heute auf Talfahrt. Aktuell notiert der Titel über 7 % im Minus bei 27 EUR. Fundamental drängt sich ein Einstieg derzeit trotz der vordergründig günstigen Bewertung in meinen Augen nicht auf. Eine aktuelle charttechnische Analyse zur Bayer-Aktie meines Kollegen Bernd Senkowski findest Du an dieser Stelle.

Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 47,64 46,91 47,69
Ergebnis je Aktie in EUR 6,39 5,10 5,37
KGV 4 5 5
Dividende je Aktie in EUR 0,11 0,11 0,11
Dividendenrendite 0,41 % 0,41 % 0,41 %

*e = erwartet (Non-GAAP)

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    Im Stock3 Newsticker kam erst um 09:48 die Meldung, dass Bayer 78 Mio Strafe zahlen muss, diese News war bereits um 08:32 beim Manager-Magazin auf der Webseite zu sehen. Eurer Newsticker ist hier deutlich hinter dem Markt :(

    https://www.manager-magazin.de/unternehmen/pharma/bayer-konzern-in-weiterem-glyphosat-verfahren-zu-78-millionen-us-dollar-strafe-verurteilt-a-637754fd-b7e4-4f56-aeac-8dcf1e41210d#ref=rss

    09:58 Uhr, 11.10.

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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