BAVARIAN NORDIC - Übernahmeflop, maue Zahlen, Aktiencrash
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- Bavarian Nordic - WKN: 917165 - ISIN: DK0015998017 - Kurs: 23,180 € (XETRA)
Nach dem geplatzten Übernahmeversuch durch ein Finanzinvestoren-Konsortium und einem Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats hat Bavarian Nordic seine Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des Jahres veröffentlicht.
Übernahmeangebot scheitert an Annahmequote
Bereits am 6. November 2025 hatte das Konsortium aus Nordic Capital und Permira mitgeteilt, dass es sein Übernahmeangebot für Bavarian Nordic zurückziehen wird. Grund dafür war das Verfehlen der erforderlichen Mindestannahmeschwelle: Lediglich 60 % der Aktionäre hatten dem Angebot zugestimmt, notwendig gewesen wären jedoch mindestens 66,7 %. Damit ist das Angebot gemäß den dänischen Übernahmeregeln gescheitert. Es erfolgt keine Abwicklung, Aktionäre erhalten keine Gegenleistung, bereits abgegebene Annahmeerklärungen verlieren ihre Gültigkeit.
Bavarian Nordic bleibt somit eigenständig. Vorstand und Aufsichtsrat erklärten, die bisherige Wachstumsstrategie konsequent weiterverfolgen zu wollen. Um den Dialog mit den Anteilseignern zu intensivieren, ist Anfang Dezember eine Informationsveranstaltung geplant. Dort sollen unter anderem die strategischen und finanziellen Ziele des Unternehmens sowie Fragen zur künftigen Zusammensetzung des Gremiums diskutiert werden.
Aufsichtsratsvorsitzender tritt zurück
Nur wenige Tage nach dem Scheitern des Übernahmeangebots kam es zu einem personellen Wechsel im Aufsichtsrat. Am 13. November 2025 gab der bisherige Vorsitzende Luc Debruyne seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Als Begründung nannte er die Notwendigkeit, dem Unternehmen Raum für einen klaren Neustart nach dem Übernahmeprozess zu geben. Zur neuen Vorsitzenden wurde die bisherige stellvertretende Vorsitzende Anne Louise Eberhard berufen. Sie kündigte an, den begonnenen Transformationskurs gemeinsam mit dem Vorstand fortzusetzen und die Governance-Strukturen weiterzuentwickeln. Bis zur Hauptversammlung im Frühjahr 2026 soll der Austausch mit den Aktionären zur zukünftigen Ausrichtung des Gremiums im Fokus stehen.
Prognose enttäuscht
Heute hat Bavarian Nordic seine Zwischenbilanz für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. In den ersten neun Monaten verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 32 % auf 4.793 Mio. DKK. Dabei legte das Travel‑Health‑Segment um 23 % auf 2.327 Mio. DKK zu, das Public‑Preparedness‑Geschäft erreichte 2.334 Mio. DKK und übertraf damit frühzeitig das unten angesetzte Jahresziel. Ergänzt wurde das Ergebnis durch einen Sonderertrag in Höhe von 810 Mio. DKK aus dem Verkauf eines Priority Review Vouchers, wodurch das EBITDA vor Sondereffekten 1.477 Mio. DKK und eine Marge von 31 % erreicht wurde.
Für das Gesamtjahr liegt die Umsatz‑Prognose bei rund 6.000 Mio. DKK und die EBITDA‑Marge vor Sondereffekten bei etwa 26 %. Inklusive des Sonderertrags wird mit einer Marge von rund 40 % gerechnet. Damit bewegen sich beide Kennzahlen am unteren Rand der zuvor kommunizierten Zielspanne (Umsatz 6,0 bis 6,6 Mrd. DKK, Marge inkl. Sonderertrag 40 bis 42 %), was die Aktie heute erneut unter Druck setzt.
Fazit: Der Langfristchart von Bavarian Nordic sagt alles. Wer gutes Timing beweist, kann sich temporär immer wieder eine Scheibe herausschneiden. Als Investment ist die Aktie dagegen absolut ungeeignet.
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