Baumwolle: Fakten, Fakten, Fakten
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Dieser Artikel wurde am 19. Februar im Rohstoff-Report. Bis heute, also innerhalb von zwei Wochen, ist der Baumwollpreis um 8,5% gestiegen. Erhalten Sie alle Analysen im Rohstoff-Report zeitnah. Melden Sie sich kostenlos an unter www.rohstoff-report.de
Die Fasern aus der Baumwolle spielen weltweit eine Rolle. Die Pflanzen werden in tropischen und subtropischen Gebieten in 80 Ländern der Erde angebaut. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Baumwolle spielen für viele Entwicklungsländer eine wichtige Rolle, besonders in West- und Zentralafrika, wo sich die Existenzen von 10 Millionen Menschen auf dem Baumwollgeschäft stützen. Neben der traditionellen Verwendung der Baumwolle bieten ihre Samen die Grundlage für die Speiseölherstellung, während ihre Beiprodukte als Futtermittel in der Tierhaltung verwendet werden.
Baumwollverbrauch und Produktion
Die Baumwollproduktion wie auch deren Verbrauch sind in den letzten Jahren auf neue Höchststände angestiegen. Das robuste Weltwirtschaftswachstum, besonders in den Schwellenländern Asiens haben zusammen mit dem steten Anteil der Baumwolle an der Weltfasernachfrage zu einem deutlichen Anstieg des Baumwollverbrauchs geführt. Seitdem der Anteil der Baumwolle am weltweiten Faserverbrauch on den 90er Jahren von fast 50% auf 40% gefallen ist, stagnierte der Anteil seit dem Jahr 2000. Neue Technologie half in den letzten Jahren, die Kosten der Baumwollproduktion zu senken und die hohen Ölpreise haben die Baumwolle im Vergleich zu synthetischen Fasern attraktiver werden lassen. Das verspricht den Landwirten ein gutes Auskommen, wodurch sie bereit waren, in den letzten Jahren größere Flächen mit der Faserpflanze zu bewirtschaften. Durch diese Entwicklungen gelang es dem weltweiten Baumwollsektor, die schnell wachsende Nachfrage aus der Textilindustrie nach Naturfasern zu befriedigen. Die Baumwollproduktion wuchs zwischen 1997 und 2007 um 43%.
Anteil Baumwollproduktion in 2007/2008 (Daten USDA)
China |
USA |
Indien |
Pakistan |
Brasilien |
Usbekistan |
Türkei |
andere |
29,7% |
15,8% |
19,7% |
8,1% |
5,9% |
4,5% |
2,8% |
13,4% |
Insgesamt: 25,9 Millionen Tonnen
Anteil Baumwollverbrauch 2007/08 (Daten USDA)
China |
Indien |
Pakistan |
Türkei |
USA |
Brasilien |
Bangladesh |
Indonesien |
Mexiko |
andere |
42,5% |
15% |
10% |
5,6% |
3,6% |
3,5% |
1,9% |
1,7% |
1,6% |
14,7% |
Insgesamt: 28,1 Millionen Tonnen
Produktion in Mio. Tonnen (Daten USDA)
2002/03 |
2003/04 |
2004/05 |
2005/06 |
2006/07 |
2007/08 |
19,21 |
20,75 |
26,59 |
25,62 |
26,55 |
25,22 |
Verbrauch in Mio. Tonnen (Daten USDA)
2002/03 |
2003/04 |
2004/05 |
2005/06 |
2006/07 |
2007/08 |
21,39 |
21,35 |
23,65 |
25,26 |
26,84 |
28,19 |
Die Baumwollproduktion wächst seit dem Erntejahr 2002/03 und erreichte in 2004/05 ihren Höhepunkt. Höhere Anbauflächen in China und Indien haben dazu geführt, dass die dortige Produktion angestiegen ist. China ist der größte Baumwollproduzent der Erde, und trägt aktuell rund 30% des Marktangebots bei, gefolgt von Indien mit fast 20%. War Indien im letzten Jahr noch auf der Höhe der US-Produktion, wird diese in diesem Jahr deutlich zurückfallen. Die USA haben in diesem Marketingjahr nur noch einen Anteil an der Gesamtproduktion von 15,8%, nach 21,6% in 2006/07. Grund für den Rückgang ist unter anderem die Flächenkonkurrenz mit anderen Getreidesorten, die aufgrund höherer Vermarktungspreise bessere Gewinne versprechen.
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Die Baumwollproduktion benötigt sehr große Flächen. Die weltweiten Anbauflächen, die für die Baumwolle vorgesehen waren, sind im Jahr 2004 so stark gestiegen wie nie zuvor, obwohl die Flächen in den USA und den Gebieten südlich der Sahara zwischen 2004 und 2007 zusammen auf eine Million Hektar gefallen sind. Auslöser für den Schub bei den weltweiten Anbauflächen waren größere Baumwollplantagen in Asien. Weltweit wurden in den letzten fünf Jahren durchschnittlich 34,3 Millionen Hektar Land mit Baumwolle bewirtschaftet. Allein in Indien wuchs die Anbaufläche seit dem Jahr 2004. Sie erreichte dort im Jahr 2007 ihr bisheriges Hoch und hatte sich zu diesem Zeitpunkt gegenüber dem Niveau des Jahres 2003 um 2 Millionen Hektar vergrößert. In China gehen die Schätzungen von einem Anstieg um ebenfalls 2 Millionen Hektar seit 2002 aus, und auch in Pakistan wurden in 2007 so große Gebiete mit Baumwolle bewirtschaftet wie nie zuvor.
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Obwohl der Baumwollpreis gegenüber anderen Nutzpflanzen niedrig ist, konnten Landwirte dank gestiegener Ertragsraten (Ernte pro Quadratmeter Anbaufläche) ihre Profitabilität ausweiten. Die größten Sprünge bei den Ertragsraten durchläuft derzeit Indien. Die dortigen Raten sollen heute 73% höher sein als in der zweiten Hälfte der 90er Jahre, die chinesischen 36% und die US-amerikanischen 36%. In Indien spielte vor allem die Einführung von Gen-Baumwolle eine Rolle. Gentechnisch veränderte Baumwolle ist resistenter gegen Schädlinge.
Durch die Verlagerung des Baumwollanbaus von den USA nach Asien und Afrika rückt der Welthandel immer mehr in den Vordergrund. Die Liberalisierung des Baumwollanbaus und des Handels haben die Bedeutung der Baumwolle auf dem Weltmarkt erhöht und gerade die Nachfrage der Textilindustrie in China und zu einem geringeren Maße auch in Pakistan wuchs in den letzten Jahren schneller, als die dortige Baumwollproduktion. Die chinesische Baumwollnachfrage wuchs in den letzten Jahren im zweistelligen Bereich, was von der Produktion nicht nachgebildet werden konnte. Die Exporte Baumwoll produzierender Länder spielt daher eine große Rolle. Besonders die USA als größter Baumwollexporteur der Erde profitieren von diesem Trend. Mehr als 80% der Baumwollernte werden in den USA exportiert. China muss zwischen 20-40% seines Bedarfs auf dem Weltmarkt eindecken.
Zusammenfassung
Die Baumwollproduktion wird im Erntejahr 2007/08 vom US-Landwirtschaftsministerium USDA auf weltweiter Ebene bei 119 Millionen Ballen erwartet. Das entspricht einem Rückgang zum Vorjahr um 3 Millionen Ballen. Der weltweite Verbrauch von Baumwolle soll bei 128 Millionen Dollar Ballen und damit deutlich über dem Angebot liegen. Die Nachfrage in diesem Erntejahr wird 4% über dem Vorjahr liegen, schätzt das USDA. Die Weltlagerbestände werden in Folge des Angebotsdefizits um 5,5 Millionen Ballen auf 55 Millionen Ballen zurückgehen.
Dieser Artikel wurde am 19. Februar im Rohstoff-Report. Bis heute, also innerhalb von zwei Wochen, ist der Baumwollpreis um 8,5% gestiegen. Erhalten Sie alle Analysen im Rohstoff-Report zeitnah. Melden Sie sich kostenlos an unter www.rohstoff-report.de
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