BASF sieht Chemienachfrage für den Rest des Jahres unter Druck
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Von Olaf Ridder
DOW JONES--BASF rechnet in der zweiten Jahreshälfte mit nachlassendem Wachstum in allen großen Wirtschaftsregionen. Die Nachfrage nach Chemieprodukten werde weniger stark ansteigen als bisher erwartet, teilte der Chemieriese bei Vorlage der Halbjahresbilanz in Ludwigshafen mit. Die Margen - besonders bei Basischemikalien - dürften wegen einer anhaltend hohen Produktverfügbarkeit am Markt deshalb unter Druck bleiben.
Vorstandschef Markus Kamieth sagte in einer Analystenkonferenz, mit Ausnahme von China sei mit einer leicht negativen Entwicklung des Chemiemarktes zu rechnen. Insgesamt rechne man von der Perspektive des zweiten Quartals aus gesehen mit einer weitgehend unveränderten Nachfrageentwicklung. Ein erneuter Schub sei erst im nächsten Jahr zu erwarten.
Das im vergangenen Jahr gestartete Sparprogramm bei BASF will Kamieth nun beschleunigen. Bis zum Jahresende sollen bereits dauerhafte Kosteneinsparungen von 1,6 Millionen Euro erreicht sein, das wären 100 Millionen Euro mehr als zunächst geplant. Insgesamt soll die Kostenbasis bis Ende 2026 um 2,1 Milliarden Euro sinken. An diesem Ziel ändert sich nichts. Kamieth sagte, künftig wolle er die Kostenbasis kontinuierlich reduzieren, um mit Blick auf Kosteneffizienz branchenführend zu bleiben.
Vor knapp 3 Wochen hatte BASF vorzeitig Eckdaten für das zweite Quartal vorgelegt und dabei angesichts einer schwächer anziehenden Nachfrage für das Gesamtjahr 2025 die Zielspanne für den bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) um 700 Millionen auf 7,3 und 7,7 Milliarden Euro gesenkt. Die wechselnden Zollankündigungen und anderen Handelsentscheidungen der USA und mögliche Gegenreaktionen sorgten für hohe Unsicherheit.
Zwar seien direkten Auswirkungen der Zölle begrenzt, weil BASF global Kunden aus Produktion in ihren jeweiligen regionalen Märkten bediene. Es gebe jedoch indirekte Effekte auf Nachfrage und Preise, vor allem durch erhöhten Wettbewerbsdruck und steigende Inflation.
In den Monaten April bis Juni ging der Umsatz wegen negativer Währungseffekte und niedrigerer Preise um 2,1 Prozent zurück. Auch das bereinigte EBITDA fiel mit 1,77 Milliarden Euro um knapp 200 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahr. Während das Geschäftssegment Agricultural Solutions sein Ergebnis deutlich steigern und auch die Sparten Surface Technologies sowie Nutrition & Care hier leicht zulegen konnten, blieben die Margen bei den Basischemikalien wegen des hohen Angebots am Markt aber weiter unter Druck. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter sank auf 887 Millionen Euro, nach 1,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
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