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16:35 Uhr, 08.03.2024

BASF – Chemieriese erreicht wichtige Widerstandsmarke

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  • BASF SE
    ISIN: DE000BASF111Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der zukünftige Vorstandschef von BASF, Markus Kamieth, hat kürzlich für knapp eine Million Euro eigene Aktien gekauft. Ob sein Mut belohnt wird, hat er nach der Hauptversammlung im April selbst in der Hand. Dabei warten auf den neuen Konzernchef eine Vielzahl von Baustellen. Die schwächelnde Konjunktur in zahlreichen wichtigen Absatzmärkten spiegelte sich im Zahlenwerk 2023 wider. Der Aktienkurs hat sich in den zurückliegenden Wochen dennoch deutlich erholt und erreicht nun eine wichtige Widerstandsmarke.

Die Ausgangslage für Kamieth ist nicht optimal. Im Gegenteil: Das schwache konjunkturelle Umfeld wird nach Einschätzung des BASF-Managements den Konzern auch 2024 vor Herausforderungen stellen. Dies zeigte sich in den vorsichtigen Prognosen für das laufende Geschäftsjahr. „Wir legen jedes Projekt auf die Goldwaage,“ erklärte bereits der scheidende Konzernchef Martin Brudermüller bereits im vergangenen Herbst. „Wir reduzieren die Zahl der Projekte und ergreifen alternative Maßnahmen, die geringere Sachmittel erfordern.“ Produktionskürzungen und Stellenstreichungen wurden bereits angekündigt. Im Herbst wurde zudem bekannt, dass die Investitionen bis 2027 um rund vier Milliarden Euro gekürzt werden. Im Dezember wurden Pläne zum Verkauf des Öl- und Gasgeschäfts von Wintershall DEA an die britische Harbour Energy bekannt. Im Gegenzug sollen die Eigentümer von Wintershall DEA, BASF und Letter One, knapp zwei Milliarden USD und einen Anteil an Harbour Energy erhalten.

Neuer Chef mit möglicherweise neuen Plänen

Bei den eingeleiteten Maßnahmen wird es wahrscheinlich nicht bleiben. Eine neue Strategie wird Kamieth voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr vorstellen. Brudermüllers Fokus liegt auf China. Daher wurde an den geplanten Investionen von rund zehn Milliarden für den Ausbau des Produktionsstandorts in China bisher nicht gerüttelt. Ob Kamieth daran festhält, wird sich zeigen und vor allem davon abhängen, wie sich der aktuell stotternde Konjunkturmotor in China künftig entwickelt. Am vergangenen Dienstag startete die Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses. Einige Experten erwarten, dass dort ein umfangreiches Konjunkturprogramm verkündet wird, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Von solchen Plänen würde BASF profitieren. Handfeste Anzeichen für solche Pläne gibt es jedoch noch nicht. Bleiben sie aus, könnte Kamieth die Investionspläne auf den Prüfstand stellen.

Große Fragezeichen gibt es aktuell auch beim geplanten Verkauf der Anteile an DEA Wintershall. Die Bundesregierung hat eine umfangreiche Prüfung des Deals angekündigt. Der geplante Verkauf könnte also scheitern. Kamieth müsste sich gegebenenfalls einen Plan B überlegen. Mit Battery Materials und Agriculture Solutions sollen zudem zwei weitere Sparten ausgegliedert werden. BASF wurde in der Vergangenheit immer wieder mit Forderungen seitens Großanlegern konfrontiert, sich von Bereichen zu trennen. Ob der neue Chef diesen Ideen offener gegenüber steht, wird sich zeigen.

Ein Wechsel an der Konzernspitze schürt stets die Hoffnung auf Besserung. Dies zeigt sich bereits am jüngsten Kursverlauf der BASF-Aktie. Trotz der jüngsten Erholung notiert die Aktie noch rund 50 Prozent unter dem Allzeithoch. Mit einer Dividendenrendite von 6,9 Prozent (Quelle: Refinitiv) ist die Aktie angemessen bewertet. Ein großer Teil der Analysten ist nach Angaben von Refinitiv mittelfristig zuversichtlich und verweist auf die global starke Marktposition und Restrukturierungspotenzial. Dennoch sind weitere Kursverluste nicht ausgeschlossen. Schwache Unternehmensmeldungen oder ein Abdriften wichter Absatzmärkte in eine Rezession könnten die BASF-Aktie unter Druck setzen.

Chart: BASF

Widerstandsmarken: 49,25/50,80/51,70/53,20/54,05 EUR

Unterstützungsmarken: 45,25/46,00/46,75 EUR

Die Aktie von BASF bildet seit Ende Oktober 2023 einen Aufwärtstrend. Dabei zeigte das Papier jedoch teils große Schwankungen. So büßte die DAX®-Aktie in der ersten Januarhälfte 2024 bis EUR 42,80 ein ehe der Aufwärtstrend wieder aufgenommen wurde. Mit EUR 49,25 bewegt sich die Aktie aktuell im Bereich der Hochs von Juli 2023 und Anfang Januar 2024. MACD und RSI zeigen auf Tagesbasis einen Aufwärtstrend und signalisieren noch keine überhitze Lage. Gelingt der Ausbruch über EUR 49,25 eröffnet sich Aufwärtspotenzial bis EUR 50,80 und im weiteren Verlauf bis EUR 51,70. Unterstützung findet die Aktie im Bereich der 61,8%-Retracemetlinie bei EUR 46,75.

BASF in EUR; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)

Betrachtungszeitraum: 30.11.2022–08.03.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

BASF in EUR; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)

Betrachtungszeitraum: 09.03.2019– 08.03.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Strukturierte Produkte wie Express Aktienanleihen Protect könnten eine interessante Investmentmöglichkeit sein. Bei der unten beschriebenen Express Aktienanleihe Protect wird eine Barriere bei 65 Prozent des Referenzpreises am Anfänglichen Beobachtungstag fixiert. Notiert die Aktie an einem der jährlichen Beobachtungstage auf Höhe oder oberhalb des Referenzpreises, wird das Papier vorzeitig ausgeübt. In diesem Fall erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennbetrag ausbezahlt. Andernfalls wird nur der jährliche Zinssatz ausbezaht und es verlängert sich die Laufzeit automatisch bis zum nächsten Beobachtungstag. Am finalen Beobachtungstag greift die Barriere. Notiert die BASF-Aktie am 19. März 2027 auf Höhe der Barriere oder darüber, erhalten Anleger neben dem Zinssatz den Nennwert zurück. Andernfalls drohen Verluste. Faktor Optionsscheine bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit, gehebelt von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung der Aktie teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste, wenn der Index in die entgegengesetzte Richtung einschlägt.

Basiswert Produkttyp WKN Emissionspreis Finaler Bewertungstag Bemerkung
BASF Express Aktienanleihe Protect HV4XH0* 100,00%** 19.03.2027 Barriere: 65%***; Zinssatz: 6,2 % p.a.

*Zeichnungsfrist bis26.03.2024 (vorbehaltlich einer vorzeitigen Schließung); ** des Nennbetrags; *** x Referenzpreis am Anfänglichen Beobachtungstag: Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 08.03.2024 15:55 Uhr

Faktor Long auf BASF für Spekulationen, dass der Aktienkurs steigt

Basiswert WKN Verkaufspreis in Euro Basispreis in Euro
Reset Barriere in Euro Hebel finaler Bewertungstag
BASF HC15Y7 8,80 32,715506 36,804944 3 Open End
BASF HB99BV 4,40 39,257532 44,164723 5 Open End
BASF HD1ZLA 19,99 44,164052 47,600015 10 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 08.03.2024; 15:55 Uhr

Faktor Short auf BASF für Spekulationen, dass der Aktienkurs fällt

Basiswert WKN Verkaufspreis in Euro Basispreis in Euro
Knock-Out Barriere in Euro Hebel finaler Bewertungstag
BASF HC15XZ
3,91 65,414884 61,326454 -3 Open End
BASF HC3041 3,43 58,872858 53,968749 -5 Open End
BASF HD1CE5 4,32 53,966338 50,534079 -10 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 08.03.2024; 15:55 Uhr

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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