Kommentar
12:37 Uhr, 25.06.2013

Barrick Gold – Weltmarktführer zum „Schleuderpreis“

Erwähnte Instrumente

  • Memory Express-Zertifikat auf Barrick Gold
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Kaum ein Sektor enttäuschte die Anleger in den vergangenen Jahren mehr als die Bergbau-Branche. Insbesondere Minen-Aktien gehörten obwohl immer wieder von neuem zum Kauf empfohlen zu den ganz großen Verlierern am Markt. Investoren könnten mit einem extrem defensiven aber sehr lukrativen Memory-Express-Zertifikat auf Barrick Gold jetzt den Wiedereinstieg wagen.

Wer in den vergangenen Jahren nach dem Motto „jetzt erst recht“ dem immer wieder von neuem von Goldexperten vorgetragenen Aufruf gefolgt war und in die bereits stark „verprügelten“ Minenwerte investierte hat sich dabei regelmäßig die Finger verbrannt. Früher noch als „Hebel-Instrumente“ auf den Goldpreis gepriesen, schien der Leverage-Effekt selbst in positiven Gold-Phasen fast immer gegen die Aktien-Variante zu laufen. Ein klares Indiz dafür, dass eine niedrige Bewertung, wie sie auch jetzt wieder als Argument für den Fortgang der Liquiditäts-Hausse an den Aktienmärkten angeführt wird, eben nicht alles ist und keine Gewähr dafür bietet, dass es nicht trotzdem nach unten gehen kann.

Anleger stehen in den Startlöchern

Das ganze Drama bei den Minen-Titeln zeigt bereits der Blick auf den weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold, dessen Aktie auf Jahressicht bereits mit über 55 Prozent im Minus liegt. 45 Prozent davon entfallen allein auf das laufende Jahr. Aber auch 2012 und 2011 stand die Aktie schon mit Abschlägen von über 26 bzw. mehr als 12 Prozent stark unter Druck. Laut dem „Aktionär“ könnte die Talfahrt aber nun doch ein Ende finden. Schließlich lockt das „Schnäppchen“ inzwischen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6, einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,8 und einer Dividendenrendite von 4,3 Prozent, wobei wir wieder bei der Bewertung wären. Dazu kommt auch noch die Meldung, dass die Kanadier jetzt den chilenischen Behörden einen konkreten Plan für die Erschließung der vielversprechenden Pascua-Lama-Mine vorgelegt haben, die den Gesamtausstoß mit 800.000 bis 850.000 Unzen pro Jahr um knapp elf Prozent erhöhen soll. Was fehlt, ist allerdings noch die Zustimmung. Außerdem dürfte die Umsetzung etwa 18 Monate dauern. Laut dem fränkischen Börsenmagazin zählt die Barrick Gold-Aktie nach dem heftigen Kurssturz zu den gefragtesten Titeln in Deutschland. Kein Wunder, dass dies auch viele Analysten auf den Plan ruft. Dabei empfehlen 15 von 29 das Papier derzeit zum Kauf, nur zwei dagegen zum Verkauf. Der Rest sieht darin zumindest eine Halte-Position. Das durchschnittliche Kursziel des zuletzt bei 19,24 US-Dollar gehandelten Titels wird von den Experten bei 27,22 US-Dollar gesehen, so der „Aktionär“ weiter.

11% Memory-Chance selbst bei Kurshalbierung

Wem die Aktie selbst auf dem aktuellen „Schleuderpreis“-Niveau noch zu riskant erscheint, könnte vielleicht an dem erst im April von der Société Générale aufgelegten Memory Express-Zertifikat Gefallen finden. Der Vorteil: Der Anleger erhält bei dem bis zu 5-jährigen Produkt auch dann noch einen Kupon in Höhe von 11 Prozent ausgezahlt, wenn sich der am jährlichen Stichtag festgestellte Kurs des Basiswertes gegenüber dem Startlevel mehr als halbiert hat. Die Memory-Schwelle, die dafür auf Stichtagsbasis nicht unterschritten werden darf liegt bei 9,10 US-Dollar. Sollte die Aktie dennoch an einem jährlichen Bewertungstag unter diese Marke rutschen, kann der Kupon nach dem Memory-Prinzip in späteren Perioden vollständig nachgeholt werden. Legt der Basiswert gegenüber dem Emissionsniveau von 18,19 US-Dollar weiter zu bzw. läuft zumindest seitwärts, kommt es am Bewertungstag automatisch zur vorzeitigen Kündigung zu 100 Prozent des Nennwerts. Aber auch wenn die Aktie während der gesamten Laufzeit im Minus liegen sollte und am finalen Stichtag im April 2018 wenigstens nicht unter dem Memory-Niveau von 9,10 US-Dollar schließt, erzielt der Investor noch immer die maximale Rendite. Im Extremfall könnte die Barrick Gold-Aktie sogar gleich im ersten Jahr z.B. um weitere 60 Prozent fallen und erst am letzten Stichtag bei Fälligkeit wieder bei 9,10 US-Dollar notieren. Der Anleger würde auch in diesem Fall immer noch neben dem Nennbetrag von 100 Euro die gesamte Expresszahlung der vorangegangenen fünf Jahre in Höhe von 55 Euro in einer Summe erhalten. Erst unterhalb von dieser Schwelle wäre nicht nur die Chance auf den aktuellen, sowie alle zuvor ausgefallen Kupons dahin, sondern es würde auch der tatsächliche Verlust der Aktie an den Investor in voller Höhe weitergegeben. Da das Zertifikat währungsgesichert ist, spielt das Wechselkursrisiko bei dem Papier keine Rolle.

Der BörseGo Tipp:

Das Memory-Papier auf Barrick Gold bietet aktuell ein sehr interessantes Chance-Risiko-Verhältnis, da selbst bei etwas mehr als einer Kurshalbierung auf Stichtagsbasis noch ein jährlicher Kupon von 11 Prozent ausgezahlt würde. Eine bloße Seitwärtsentwicklung bzw. ein Kursanstieg der Aktie mit einer damit verbundenen vorzeitigen Kündigung erstmals nach zehn Monaten wäre vor diesem Hintergrund fast schon als ein „Negativ-Szenario“ zu bezeichnen, da dann die weiteren Kuponzahlungen für die nächsten bis zu fünf Jahre ausfallen würden.

11% Barrick Gold Memory-Express-Zertifikat (quanto)

Emittent/WKN:

Société Générale / SG35VW

Laufzeit:

30.04.2018

Preis: (25.06.2013)

Geld / Brief: 92,98 € / 93,98 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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