Kommentar
00:00 Uhr, 22.01.2008

Banken sehen/sahen DAX Ende 2008 bei 8.471 Punkten und den Euro bei 1,41

Erwähnte Instrumente

Nachfolgend eine Aufstellung der Prognosen großer Bankhäuser zum DAX, Eurostoxx50, S&P 500 Index und Euro. Hier zeigt sich meines Erachtens recht eindrucksvoll, wie sinnlos es ist, Analysten und Marktbeobachter dazu zu verdonnern, immer exakt zu Jahresbeginn eine Prognose abgeben zu müssen. Es ist schlichtweg nicht fair. Genauso wie es eigentlich von mir nicht fair ist, diese Prognosen gerade jetzt angesichts eines crashenden Aktienmarkts hervorzukramen und dem Publikum nochmals unter die Nase zu reiben.

Ich will damit lediglich unterstreichen, dass ich Jahresprognosen exakt zu Jahresbeginn veröffentlicht, für Unsinn halte.

Insofern kein Wunder, dass wir uns auf GodmodeTrader.de mit mittelfristigen und übergeordneten Prognosen zu Beginn eines Jahres Zeit lassen. Mir ist es lieber, 1-2 Wochen oder noch mehr ins Land ziehen und eine aussagekräftige Signallage entwickeln zu lassen, als direkt loszulegen und dafür unpräzise Prognosen abliefern zu müssen.

Diese Informationen stammen aus der Wirtschaftswoche. Die Veröffentlichung erfolgte in einer der letzten Ausgaben.

Sicherlich auch aufgrund der Schnelligkeit der Kursabgaben, hat bisher kein Bankhaus seine Prognosen justiert.

DAX Prognosen. Der Durchschnitt liegt bei 8.471 Punkten

9.000 Punkte Citibank, Deka
8.750 Punkte SEB
8.700 Punkte BHF-Bank, BNP Paribas
8.600 Punkte Commerzbank
8.500 Punkte Dresdner Bank, Helaba, BayernLB, LBBW
8.400 Punkte Sal. Oppenheim
8.300 Punkte Deutsche Bank, DZ Bank
8.250 Punkte ABN Amro
8.100 Punkte HSBC Trinkaus
8.000 Punkte WestLB
7.900 Punkte UniCredit

Eurostoxx50 Prognosen. Der Durchschnitt liegt bei 4.740 Punkten
5.100 Punkte Deka
5.000 Punkte Citibank, Lehman Brothers, BNP Paribas
4.900 Punkte UBS
4.850 Punkte J.P. Morgan
4.700 Punkte Commerzbank, LBBW, SEB
4.650 Punkte ABN Amro
4.600 Punkte DZ Bank
4.550 Punkte Sal. Oppenheim
4.500 Punkte HSBC Trinkaus
4.450 Punkte WestLB
4.400 Punkte Unicredit

S&P 500 Index Prognosen. Der Durchschnitt liegt bei 1.625 Punkten

Man beachte das Ziel der Commerzbank. Eine Jahresprognose auf den Punkt genau.

1.750 Punkte Deka
1.700 Punkte Citibank
1.675 Punkte Lehman Brothers
1.650 Punkte BNP Paribas
1.640 Punkte UBS
1.630 Punkte J.P. Morgan
1.611 Punkte Commerzbank
1.600 Punkte LBBW
1.590 Punkte SEB
1.580 Punkte ABN Amro
1.555 Punkte DZ Bank
1.550 Punkte Sal. Oppenheim
1.525 Punkte HSBC Trinkaus
1.500 Punkte WestLB
1.450 Punkte UniCredit

Euro vs US-Dollar (EUR/USD) Prognosen. Der Durchschnitt liegt bei 1,41 US-Dollar.

1,60 ABN Amro
1,50 Schroders
1,47 Citibank
1,45 SEB, Unicredit, Haspa, HSBC Trinkaus
1,40 Sal. Oppenheim
1,39 LBBW
1,38 Commerzbank
1,37 BayernLB, Deka
1,35 Goldman Sachs, DZ Bank, Helaba
1,30 BNP Paribas

Solche Aufstellungen sind mit leichter Vorsicht zu genießen.

In der Regel gibt es innerhalb der Bankhäuser einige Abteilungen, die sich mit dem Research beschäftigen. Nicht selten werden öffentliche Kurszielprognosen aber auch von Abteilungen abgegeben, die den Fokus gar nicht auf dem Research haben. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass man in diversen Medien Aufstellungen sieht, die sich in Teilen inhaltlich nicht decken.

Wenn ich mich mit unterschiedlichen Analysten ein und der selben Bank unterhalte, - der eine aus dem Asset Management, der andere vom Research -, und frage, wie ihre Prognose zu einem bestimmten Basiswert aussehen, kann es durchaus vorkommen, dass ich 2 konträre Antworten erhalte. Wobei das eher Ausnahmen sind.

Seis drum. Die Listen zeigen jedenfalls tendenzielle Zielgrößen an und sind gerade, was die Ermittlung der durchschnittlichen Erwartungshaltung anbelangt, außerordentlich nützlich.

Wenn es einen Put auf die Konsens-Schätzungen gäbe, ich würde ihn kaufen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Kursstände zum Jahresende meist weit von den Konsens-Schätzungen entfernt liegen. Entweder zu konservativ, zu vorsichtig oder aber zu optimistisch. Der DAX dürfte demzufolge Ende 2008 entweder deutlich über 8.471 Punkten oder deutlich darunter stehen.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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