Bankaktien mit klarem Konjunktursignal
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Der Nasdaq 100 erreichte am 10. Juli sein vorläufiges Hoch. Wer Bankaktien hielt, konnte noch am 30. Juli ein neues Allzeithoch verbuchen. Seither geht es in großen Schritten bergab. Das ist ein ernstzunehmendes Signal. Bankaktien reagieren vor und während einer Rezession besonders sensibel (Grafik 1) und genau das treibt die Kurse spätestens seit Freitag: Konjunkturängste.
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Bankaktien beginnen im Normalfall bereits zwölf Monate vor einer Rezession eine Phase der Underperformance. In den zwölf Monaten bis zum Beginn der Rezession verlieren Bankaktien im Durchschnitt fast 6 %. In den drei Monaten davor sind es fast 8 %. Die negative Performance fällt vor allem auf diese Zeit. Der breite Markt hingegen kann in den zwölf Monaten bis zur Rezession minimal zulegen und verliert in den drei Monaten vor Beginn leicht (Grafik 2).
Unterstellt man einen baldigen Rezessionsbeginn, liegt das Minus des S&P 500, welches in die Dreimonatsstatistik einfließen würde, bei 7 % und bei Banken bei 10 %. Diese Werte entsprechen dem Rückgang vom Hoch im Juli. Es wäre einer der größten Kursrückgänge kurz vor Rezessionsbeginn.
Eine Rezession scheint plötzlich nicht nur unausweichlich, sondern auch überfällig. Die Arbeitslosenrate steigt in den USA bereits seit 15 Monaten. Es gab nur eine Rezession, in der die Rate vor Rezessionsbeginn 16 Monate lang stieg. Das war vor der Rezession 1990 (Grafik 3). Ein Abschwung ist aus dieser Perspektive überfällig. Dennoch ist die Angst vor negativem Wirtschaftswachstum übertrieben.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Bei Bankaktien spielen Konjunkturängste bei dem deutlichen Kursrückgang eine Rolle. Trotzdem sagt der Kursrückgang keine Rezession voraus. Die Notenbank wird die Zinsen im September mit hoher Sicherheit senken. Gerade um eine Rezession zu verhindern, kann der Zins schnell und in großen Schritten gesenkt werden. Das mag eine Rezession verhindern, gefährdet aber die hohen Gewinnmargen aus dem Kreditgeschäft der Banken. Bankaktien sagen lediglich voraus, dass die Fed den Zins schneller senken wird als bisher vorhergesagt.
Das mag wie die zwei Seiten der gleichen Medaille wirken. Der feine Unterschied ist aber wichtig. Noch wichtiger sind die Echtzeitdaten zum Wirtschaftswachstum. Der wöchentliche Aktivitätsindex zeigt mehr als 2 % Wachstum an. Dieser Index ist sehr zuverlässig (Grafik 4). Eine immanente Rezession steht nicht bevor. Dafür braucht es einen Schock. Den gab es bisher nicht.
Mein Depot ist defensiv ausgerichtet und fast zur Hälfte in Anleihen. Aktionismus kommt mir da nicht in den Sinn. Ich warte ab und es würde mich nicht wundern, wenn der Aktienmarkt durch Kursverluste eine Rezession signalisiert, die nie kommt. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort, dass der Aktienmarkt neun von fünf Rezessionen ankündigt. Anleger haben häufiger vor einer Rezession Angst als sie dann wirklich kommt.
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