Kommentar
11:25 Uhr, 18.02.2014

Bank of Japan verdoppelt Kreditprogramme

Die japanische Notenbank hat mit der Aufstockung zweier Kreditprogramme für ein Kursfeuerwerk am Tokioter Aktienmarkt gesorgt. Der Yen gibt gegenüber Euro und Dollar deutlich nach.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/JPY
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  • USD/JPY
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  • EUR/JPY - WKN: 965262 - ISIN: EU0009652627 - Kurs: 140,4680 ¥ (FOREX)
  • USD/JPY - WKN: 965991 - ISIN: XC0009659910 - Kurs: 102,4330 ¥ (FOREX)
  • Nikkei225 - WKN: 969244 - ISIN: XC0009692440 - Kurs: 14.725,00 Punkte (Deutsche Bank Indikation)

Das Volumen eines Kreditprogramms, mit dem japanische Banken zur verstärkten Kreditvergabe an Unternehmen und Verbraucher bewegt werden sollen, erhöht sich von 3,5 auf 7 Billionen Yen. Außerdem wird die Laufzeit um ein Jahr erhöht. Ein zweites Kreditprogramm, mit dem die von der Fukushima-Katastrophe betroffenen Gebiete unterstützt werden, wird ebenfalls ausgeweitet.

Gleichzeitig bleibt die Bank of Japan bei ihrer extrem lockeren Geldpolitik. Die Geldbasis soll weiter mit einer Jahresrate von 60 bis 70 Billionen Yen ausgeweitet werden, um die chronische Deflation in Japans Wirtschaft zu überwinden. Die Ausweitung entspricht ungefähr einer Verdopplung der Geldbasis innerhalb von zwei Jahren. Dies wird in erster Linie durch den Kauf japanischer Staatsanleihen (Quantitative Easing) bewerkstelligt. In deutlich kleinerem Volumen erwirbt die japanische Notenbank aber auch Anteile an börsengehandelten Indexfonds (ETFs) und Immobilien-Trusts (REITs), um damit Liquidität zur Verfügung zu stellen.

Beobachter werten die heute angekündigte Ausweitung der Kreditprogramme als Anzeichen einer möglicherweise bevorstehenden weiteren Lockerung der japanischen Geldpolitik auf einer der künftigen Notenbanksitzungen. Auch deshalb dürfte die Reaktion heute so stark ausgefallen sein. Die japanische Wirtschaft war im vierten Quartal 2013 nur mit einer annualisierten Rate von 1,0 Prozent gewachsen, wie gestern mitgeteilt wurde. Die Volkswirte hatten hingegen mit einer Wachstumsrate von 2,8 Prozent gerechnet. Die geringe Wachstumsdynamik dürfte den Druck auf die Notenbank erhöhen, noch fester aufs Gaspedal zu treten.

Im April wird in Japan die Mehrwertsteuer von fünf auf acht Prozent erhöht, um den Anstieg der extrem hohen Staatsverschuldung etwas zu verringern. Im weiteren Jahresverlauf dürften dann Strukturreformen folgen. Dabei handelt es sich um den sogenannten dritten Pfeiler der als „Abenomics“ bezeichneten Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe. Die beiden ersten Pfeiler umfassen Stimulierungsmaßnahmen durch die Regierung sowie eine lockere Geldpolitik.

Informationen der Bank of Japan zur heutigen Entscheidung finden Sie hier (englisch).

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Oliver Baron

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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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