Bank of Japan mit besserem Wirtschaftsausblick
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1. Der nationale Verbraucherpreisindex ist im März um 0,1 % gegenüber dem Vormonat (saisonbereinigt) gesunken. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres fielen die Preise ebenfalls um 0,1 %. Die Kerninflationsrate ohne die Komponente frische Lebensmittel bliebt im Vormonatsvergleich konstant, sank jedoch im Vorjahresvergleich um 0,1 %. Für den Großraum Tokio liegen bereits Verbraucherpreisdaten für den April vor. Dort fiel der Gesamtindex um 0,2 % mom und im 0,3 % yoy. Ohne die frischen Lebensmittel war nur ein Rückgang um jeweils 0,1 % mom und yoy zu verzeichnen.
2. Ein Blick in die Komponenten des Verbraucherpreisindex ergibt zunächst ein bekanntes Bild: Die Preise für Lebensmittel insgesamt fielen zwar um 0,2 % mom, stiegen aber um 0,7 % yoy. Sehr schwankungsanfällig waren wieder die Preise für frische Lebensmittel. Sie fielen im Vergleich zum Vormonat um 1,5 % und gaben dadurch um 0,8 % im Vorjahresvergleich nach. Noch im Februar standen Preissteigerungen von 1,4% mom und 0,4 % yoy zu Buche. Während es daher bei den Lebensmitteln keinen offensichtlichen Trend in der Preisentwicklung gibt, zeichnet sie dieser jedoch bei zwei Untergruppen ab. Die Kosten für Bekleidung und Schuhe fielen im März nur um 0,8 % yoy. Bei dieser Komponente verlangsamt sich der Preisrückgang seit mehr als einem halben Jahr sukzessive. Diesen nachlassenden Deflationsdruck gleichen aber die stärker rückläufigen Preise für Transport und Kommunikation (-1,2 % yoy) mehr als aus. Auch hier ein vergleichbarerer Trend zu erkennen, lediglich mit umgekehrten Vorzeichen.
3. Die restlichen Komponenten im Detail: Nichtsaisonbereinigt stiegen lediglich die Preise für Gesundheitsausgaben um 3,6 % yoy, die für Heizung, Strom, Wasser um 0,3 % yoy, die für Bildung um 0,4 % yoy. Zudem stiegen auch die Preise für Güter und Dienstleistungen im Bereich "Sonstiges" (1,3 % yoy). Dagegen fielen die Preise für Wohnungsnutzung um 0,1 % yoy und Möbel und Haushaltswaren (-3,1 % yoy). Zudem sanken die Kosten für Bücher und Freizeit (-1,7 % yoy).
4. Die Bank of Japan (BoJ) hat in ihrem halbjährlichen Ausblick für die wirtschaftliche Aktivität und die Inflation am Mittwoch ein optimistischeres Bild für das Fiskaljahr 2004 gezeichnet. Gegenüber der Prognose vom Oktober 2003 hat die Mehrheit der Mitglieder ihre BIP-Schätzung auf 3,0 % bis 3,2 % (von 2,3 % bis 2,6 %) angehoben. Wichtiger aber erscheint der Ausblick für die Preise. Für das aktuelle Fiskaljahr erwartet die Notenbank die Kernverbraucherpreisinflation (ohne frische Lebensmittel) zwischen -0,2 % bis -0,1 % (vorher -0,5 % bis -0,2 %). Auch für die heimischen Güterpreise erwartet sie nun positive Steigerungsraten. Zwar spiegelt sich in dieser Einschätzung noch nicht das Ende der Deflation wider, aber die Notenbank wird zusehends zuversichtlicher, dass die Kombination von starkem Wirtschaftswachstum und anhaltend expansiver Geldpolitik allmählich für steigende Verbraucherpreise sorgt.
5. Darüber hinaus zeigt sich die BoJ in den letzten Minutes (veröffentlicht am 14. April) besorgt darüber, dass eine günstigere Einschätzung der Inflationsentwicklung, sprich höhere und positive Inflationsraten, an den Märkten zu erneuten Spekulationen über eine baldige Anhebung der Leitzinsen führen könnte. Einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses hatten darauf hingewiesen, dass die BoJ den Märkten unmissverständlich klar machen müsse, dass dies erst dann der Fall sein werde, wenn sich die Kerninflationsrate im positiven Bereich befinde und es wenig wahrscheinlich sei, dass sie noch einmal in negatives Terrain zurückfalle. Wir interpretieren diese Einschätzung der BoJ dahingehend, dass sie nun das Ziel verfolgt, absichtlich "hinter der Kurve" zu sein und dies auch den Märkten kommuniziert. Daher gehen wir im Prognosehorizont von zwölf Monaten nicht von einer Abkehr der Nullzinspolitik aus.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 131 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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