Bank of Japan lockert Geldpolitik überraschend nicht
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Die Bank of Japan hält an ihrer bisherigen Geldpolitik unverändert fest. Das Ziel für die jährlichen Wertpapierkäufe zur Ankurbelung von Wachstum und Inflation wurde bei 80 Billionen Yen belassen. Auch der seit Februar im negativen Bereich angesiedelte Einlagensatz bleibt bei minus 0,1 Prozent. Einzige Änderung: Für die von den jüngsten Erdbeben getroffenen Gebiete wurde ein neues Kreditprogramm in Höhe von 300 Milliarden Yen angekündigt.
Angesichts einer deutlichen Yen-Aufwertung und der weiter schwächelnden Inflation hatten Beobachter mit einer erneuten Lockerung der japanischen Geldpolitik gerechnet. Erwartet worden war etwa die Einführung negativer Kreditzinsen. Andere Beobachter hatten auch mit einer Ausweitung der ETF-Käufe durch die Bank of Japan gerechnet.
Auf der Pressekonferenz sagte BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda, dass man die Einführung negativer Kreditzinsen aktuell nicht erwäge. Zugleich signalisierte Kuroda die Bereitschaft zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik, sollte diese notwendig werden. Man habe sich aber entschieden, zunächst die Auswirkungen der jüngsten Entscheidungen abzuwarten. Die Einführung von Helikopter-Geld in Japan schloss Kuroda aus. Dies sei gesetzlich nicht erlaubt.
Nach der überraschenden Entscheidung der japanischen Notenbank brachen japanische Aktien dramatisch ein. Nachdem der Nikkei-Index vor der Entscheidung noch deutlich im Plus notiert hatte, beendete das Aktienbarometer den Handel mit einem Minus von 3,6 Prozent.
Der Yen wertete deutlich auf. Der US-Dollar notiert gegenüber dem Yen zuletzt rund 2,6 Prozent schwächer als am Vorabend.
Ihr Inflationsziel von zwei Prozent verschob die Bank of Japan weiter in die Zukunft. Das Inflationsziel soll nun innerhalb des im April 2017 beginnenden Fiskaljahres 2017/2018 erreicht werden. Bisher war die Notenbank davon ausgegangen, dass das Ziel bereits in der ersten Jahreshälfte des Fiskaljahres 2017/2018 erreicht wird.
Die Entscheidung zur Beibehaltung des bisherigen Volumens der Wertpapierkäufe fiel mit acht zu eins Stimmen, die Entscheidung zur Beibehaltung des Einlagensatzes mit sieben zu zwei Stimmen.
Die ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Inflationsdaten aus Japan fielen schwächer als erwartet aus. Die Kerninflationsrate sank von 0,0 Prozent im Februar auf minus 0,3 Prozent im März. Damit zeichnet sich ein Rückfall in die Deflation ab.
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