Fundamentale Nachricht
07:27 Uhr, 29.01.2016

Bank of Japan beschließt Negativzinsen

Die japanische Notenbank hat den Einlagenzins überraschend in den negativen Bereich gesenkt. Der Nikkei kann um 2,8 Prozent zulegen.

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Nach der Europäischen Zentralbank (EZB) und anderen Zentralbanken in Europa hat nun auch die japanische Notenbank erstmals Negativzinsen auf Überschussreserven der Banken eingeführt. Der Einlagensatz wurde von plus 0,1 auf minus 0,1 Prozent gesenkt, wie die Bank of Japan mitteilte. Geschäftsbanken, die überschüssige Reserven bei der Zentralbank parken, müssen nun einen Strafzins zahlen, statt Zinsen auf ihre Einlagen zu erhalten.

Die Negativzinsen fallen allerdings nicht auf alle Bankreserven bei der Zentralbank an: Die Einlagen jeder Bank sollen der Höhe nach in jeweils drei unterschiedliche Kategorien aufgeteilt werden, so dass nur auf einen Teil negative Zinsen erhoben werden. Damit soll sichergestellt werden, dass die Banken nicht übermäßig belastet werden und ihre Rolle als Finanzintermediäre weiter erfüllen können, erklärte die Zentralbank. Die Bank of Japan kündigte an, den Einlagenzins falls notwendig weiter in den negativen Bereich zu senken.

Das Wertpapierkaufprogramm ("Programm der quantitativen und qualitativen Lockerung", QQE-Programm) der Bank of Japan wurde unverändert belassen. Die Wertpapierkäufe sollen weiter so erfolgen, dass die Geldbasis um jährlich 80 Billionen Yen (rund 617 Milliarden Euro) ausgeweitet wird. Die Bank of Japan kann dabei auch Anleihen mit negativer Rendite aufkaufen.

Angesichts der wegen des Ölpreiseinbruchs schwächelnden Inflation verschob die Bank of Japan das Erreichen ihres Inflationsziels von zwei Prozent erneut weiter in die Zukunft. Die Bank of Japan rechnet nun damit, dass das Inflationsziel in der ersten Hälfte des Fiskaljahres 2017, das am 1. April 2017 beginnt, erreicht wird. Bisher hatte die Zentralbank ein Erreichen in der zweiten Hälfte des Fiskaljahres 2016 in Aussicht gestellt. Gleichzeitig betonte die Bank of Japan am Freitag, dass das Inflationsziel "so schnell wie möglich" erreicht werden solle.

Die Bank of Japan stand zuletzt zunehmend unter Druck, ihre Geldpolitik weiter zu lockern, um das Inflationsziel auch tatsächlich zu erreichen und ein erneutes Abrutschen der japanischen Wirtschaft in die Rezession zu verhindern.

Nach der überraschenden Einführung von negativen Einlagezinsen können sowohl Euro als auch Dollar gegenüber dem Yen deutlich zulegen. Der Nikkei 225 beendete den Handel mit einem Plus von 2,8 Prozent.

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3 Kommentare

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  • netzadler
    netzadler

    Marcel reif würde jetzt sagen - BoJ - dein Name bedeutet armselig

    20:42 Uhr, 29.01. 2016
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Bei Gold steht wohl ein netter Shortsqueeze an. Glaube kaum an unter 1100 vor Verfall.

    07:39 Uhr, 29.01. 2016
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Das riecht nach Endkampf. WOLLEN oder koennen die nicht einsehen, das der Kampf laengst verlohren ist oder wollen die jedem Opa das Restfleisch von den Knochen nagen?

    07:37 Uhr, 29.01. 2016

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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