Kommentar
12:36 Uhr, 22.04.2009

Bank of England Minutes: Einstimmig für die Fortsetzung der quantitativen Lockerung

1. Das Sitzungsprotokoll (Minutes) des Zentralbanktreffens der Bank of England (BoE) vom 8./9. April zeigt, dass sich das Monetary Policy Committee (MPC) einstimmig für einen unveränderten Leitzins von 0,5 % und eine planmäßige Fortsetzung der quantitativen Lockerung ausgesprochen hat. Dies bedeutet bis Mai 2009 den Ankauf von Wertpapieren im Volumen von 75 Mrd. Pfund. Nach Angaben der BoE wurden in den ersten vier Wochen der quantitativen Lockerung private und staatliche Wertpapiere in Höhe von 26,5 Mrd. Pfund gekauft. Der Großteil entfiel dabei auf Staatsanleihen im Laufzeitbereich von 5 bis 25 Jahren. Mit dem Ankauf von Unternehmensanleihen begann die BoE erst am 25. März und hat bislang 414 Mio. Pfund ausgegeben. Ein stärkeres Engagement zeigte die britische Notenbank am Commercial Paper Markt. Hier wurde 1 Mrd. Pfund für den Ankauf von CPs ausgegeben. Nach Ansicht der BoE gibt es erste Erfolge bei der Erleichterung des Zugangs für Unternehmen zu externer Finanzierung durch die Maßnahmen der quantitativen Lockerung. Eine weitere Zinssenkung wurde anscheinend auf dem Treffen im April nicht diskutiert. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Weiterführung der quantitativen Lockerung. Nach Ansicht des MPC hat sich der makroökonomische Ausblick seit dem Zinsentscheid im März nicht substanziell verändert, sodass eine Veränderung des im März veröffentlichten Plans zur quantitativen Lockerung notwendig gewesen wäre.

2. Die Minutes enthalten keine Informationen darüber, ob sich die britische Notenbank stärker als bislang auch um den Ankauf privater Wertpapiere bemühen möchte. Im Rahmen der durch das Finanzministerium bewilligten Mittel stehen der BoE 150 Mrd. Pfund zur quantitativen Lockerung zur Verfügung.

3. Mit dem heute veröffentlichten Sitzungsprotokoll hat sich unser Leitzinsausblick nicht verändert. Wir rechnen nicht damit, dass die BoE dieses Jahr die Leitzinsen verändern wird, sondern die Geldpolitik über die quantitative Lockerung steuern wird.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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